Fritz Salm
Fritz Salm (* 21. August 1913 in Mannheim; † 3. Juni 1985 ebenda[1]) war ein deutscher Politiker (KPD/DKP) und antifaschistischer Widerstandskämpfer.
Leben
BearbeitenSalm absolvierte eine Lehre zum Schlosser bei BBC in Mannheim. Er schloss sich der Sozialistischen Arbeiter-Jugend an und engagierte sich in der örtlichen Jugendgruppe des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes. Im Zuge der Auseinandersetzung um den Bau künftiger Panzerkreuzer, den die SPD unterstützte und die KPD ablehnte, trat Salm 1929 in den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) ein. Auch nach dem Machtantritt der NSDAP und ihrer deutschnationalen Bündnispartner blieb er im KJVD aktiv, weswegen er 1935 verhaftet und zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Nach einem missglückten Fluchtversuch wurde er von der Gestapo schwer misshandelt. Nach seiner Haftentlassung 1938 war Salm Betriebsschlosser bei den Lanzwerken und dort Mitglied der illegalen Betriebsgruppe der KPD.
Nach dem Ende des NS-Regimes rückte Salm 1948 für den verstorbenen Paul Schreck als Abgeordneter der KPD in den Landtag von Württemberg-Baden nach, dem er bis 1950 angehörte. Er engagierte sich in Mannheim in der VVN, zu deren Vorsitzendem er gewählt wurde. Beruflich als freier Journalist tätig, war er in den 1970er Jahren Mitglied im baden-württembergischen Landesvorstand der DKP.
2014 hatte der Gemeinderat der Stadt Mannheim beschlossen, die Straßen auf dem Areal der ehemaligen Turley Barracks nach antifaschistischen Widerstandskämpfern zu benennen. Auf Antrag der Linken und der Grünen Ratsfraktionen und mit Unterstützung der Quartiersbauinitiative „Solidarischer Wohn- und Kulturraum Mannheim e. V.“ entschied der Rat, eine Straße nach Fritz Salm zu benennen.[2] Die Einweihung beging man mit einem großen Straßenfest dann im April 2017 auf der Kreuzung Fritz-Salm-Straße/Marianne-Cohn-Straße.
Veröffentlichungen
Bearbeiten- Im Schatten des Henkers: Vom Arbeiterwiderstand in Mannheim. 2. verb. Auflage Frankfurt/Main 1979, ISBN 3-87682-033-2.
Literatur
Bearbeiten- Erich Matthias, Hermann Weber (Hrsg.): Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Mannheim. Mannheim 1984, ISBN 3-923003-27-7.
- Salm, Fritz. In: Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.B. – Die Volksvertretung 1946–1972. – [Saalfeld bis Szyszka] (= KGParl Online-Publikationen). Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e. V., Berlin 2006, ISBN 3-7700-5224-2, S. 1050, urn:nbn:de:101:1-2014070812574 (kgparl.de [PDF; 798 kB; abgerufen am 19. Juni 2017]).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bündnis 90/Die Grünen im Gemeinderat der Stadt Mannheim: Gemeinderatsantrag 223/09. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (PDF) Mannheim 2009.
- ↑ Zur aktuellen Diskussion um die Straßenbenennung auf dem Turley Areal. SWK unterstützt den Antrag von Grünen und Linken, 5. März 2014, swk-mannheim.de.; buergerinfo.mannheim.de.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Salm, Fritz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (KPD, DKP), MdL |
GEBURTSDATUM | 21. August 1913 |
GEBURTSORT | Mannheim |
STERBEDATUM | 3. Juni 1985 |