Fritz Winkhaus

Bergbaumanager und Interessenvertreter

Fritz Winkhaus (* 18. Januar 1865 in Oeckinghausen; † 9. Oktober 1932 in Essen) war ein deutscher Bergbauingenieur, Bergbeamter und Industriemanager.

Fritz Winkhaus war das fünfte von elf Kindern einer traditionsreichen Unternehmerfamilie des märkischen Sauerlands.[1] Er studierte an der Philipps-Universität Marburg das Bergfach und wurde dort 1884 Mitglied des Corps Teutonia.[2] Nach Abschluss des Studiums absolvierte er den Vorbereitungsdienst als Bergreferendar und wurde nach dem bestandenen zweiten Staatsexamen zum (königlich preußischen) Bergassessor ernannt. Er war 1894 Leiter der bergbaulichen Versuchsstrecke in Braubauerschaft. Später wurde er zum Bergrat ernannt.

Ab 1895 war er in der Privatwirtschaft als Bergwerksdirektor beim Kölner Bergwerks-Verein in Altenessen tätig. Unter seiner Leitung schloss sich der Kölner Bergwerks-Verein mit der Bergbaugesellschaft „Neu-Essen“ zusammen. Ab 1912 war er Generaldirektor des daraus hervorgegangenen Köln-Neuessener Bergwerksvereins. Im Jahr 1919 vereinigte er dieses Unternehmen mit der Zeche Radbod bei Hamm. Ab 1920 hatte Winkhaus die technische und kaufmännische Oberleitung der Zeche Radbod inne.[1] Der 1923 abgeteufte Schacht 5 wurde ihm zu Ehren Winkhaus-Schacht genannt.[3] Im Jahr 1930 war er maßgeblich an der Vereinigung Köln-Neuessener Bergwerksvereins mit der Hoesch AG beteiligt.[1] Seitdem war er Mitglied des Hoesch-Vorstands, daneben nahm er zahlreiche Aufsichtsratsmandate wahr.

Winkhaus waren in unterschiedlichen Funktionen interessenpolitisch tätig. Er gehörte dem Vorstand der Industrie- und Handelskammer Essen an. Zwischen 1919 und 1923 war er Stadtrat in Essen.

Im Sommer 1917 war er an einem Gespräch zwischen führenden Unternehmern und Gewerkschaftern zur Klärung der Beziehungen zwischen Kapital und Arbeit beteiligt.[4]

Er war von 1925 bis 1927 Vorsitzender im Verein für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund. Als solcher war er auch Vorsitzender des Zechenverbands. Er gehörte ab 1928 der Ruhrlade an.[5] Auch im Vorstand des Reichsverband der Deutschen Industrie war er vertreten.[6]

Literatur

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  • Winkhaus, Fritz. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild, Band 2: L–Z. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, S. 2043.
  • Fritz Siebrecht: Fritz Winkhaus, sein Leben und Wirken. Dortmund 1932.
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Einzelnachweise

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  1. a b c Um Radbod verdient gemacht. Hinweis auf Straßenschildern soll an Dr. Fritz Winkhaus erinnern. In: Westfälischer Anzeiger, Ausgabe Drensteinfurt, vom 19. Januar 2013, Seite 19.
  2. Kösener Corpslisten 1930, 104/645.
  3. Radbod 1/2/5 (Memento vom 31. Mai 2010 im Internet Archive)
  4. Gerald D. Feldman: Hugo Stinnes. Biographie eines Industriellen 1870–1924. C. H. Beck, München 1998, ISBN 3-406-43582-3, S. 505.
  5. Gerhard Schulz: Zwischen Demokratie und Diktatur. Band 2. Deutschland am Vorabend der Großen Krise. de Gruyter, Berlin 1987, ISBN 3-11-002486-1, S. 127.
  6. Gerhard Schulz: Zwischen Demokratie und Diktatur. Band 2. Deutschland am Vorabend der Großen Krise. de Gruyter, Berlin 1987, S. 135.