Fußball-Bezirksklasse Dresden-Bautzen

Die Bezirksklasse Dresden-Bautzen war eine von vier zweitklassigen Fußballligen im Sportgau Sachsen in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie diente als Unterbau der Gauliga Sachsen und existierte von 1933 bis 1944. Der Sieger der Bezirksklasse Dresden-Bautzen traf in einer Aufstiegsrunde auf die Sieger der Bezirksklassen Chemnitz, Leipzig und Plauen-Zwickau, in der zwei Aufsteiger zur erstklassigen Gauliga Sachsen ausgespielt wurden. Ab 1940 hieß die Bezirksklasse 1. Klasse Dresden, der Zusatz Bautzen entfiel.

Bezirksklasse Dresden-Bautzen
Verband Fachamt Fußball
Erstaustragung 1933
Letzte Austragung 1944
Hierarchie 2. Liga
Rekordsieger Sportfreunde Dresden (5)
Qualifikation für Aufstiegsrunde zur Gauliga Sachsen
Region SachsenVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Kartenformat
↓ 1. Kreisklassen

Geschichte

Bearbeiten

Nach der durch die Gleichschaltung bedingten Auflösung des Verbandes Mitteldeutscher Ballspielvereine 1933 wurden die Mannschaften aus dem Freistaat Sachsen in den Sportgau V Sachsen eingeordnet. Die zehn in der Saison 1932/33 bestplatzierten sächsischen Vereine der Mitteldeutschen Fußballmeisterschaft erhielten einen Startplatz in der erstklassigen Gauliga, die restlichen Vereine wurden in die unteren Ligen eingeordnet.

Die Bezirksklasse Dresden-Bautzen startete 1933/34 mit zwölf teilnehmenden Mannschaften. Zur kommenden Spielzeit folgte eine Reduzierung auf elf Mannschaften. Je nachdem, ob der Bezirksklassensieger aufstieg oder ein Gauligavertreter aus diesem Bezirk in die Bezirksklasse abstieg, erfolgte die Austragung dann mit zehn bis zwölf Vereinen. Durch Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 startete die Spielzeit 1939/40 später, ab dieser Spielzeit erfolgte die Austragung der Bezirksmeisterschaft in zwei Staffeln mit Finalspielen zwischen den beiden Staffelsiegern. Kriegsbedingt erfolgte die Auflösung der 1. Klasse während der Spielzeit 1944/45.

Neben den Vereinen aus Dresden spielten ebenfalls Vereine aus dem Umland (Bautzen, Riesa, Meißen, Zittau) um den Aufstieg mit. In den Aufstiegsrunden zur Gauliga konnten sich die Vereine aus der Bezirksklasse Dresden-Bautzen häufig durchsetzen.

Spielzeiten der Bezirksklasse Dresden-Bautzen 1934–1944

Bearbeiten
 
Riesaer SV – Dreimaliger Bezirksmeister
Saison Sieger Bezirksklasse
Dresden-Bautzen
Abschneiden
Aufstiegsrunde
1933/34 Sportfreunde Dresden Zweiter
1934/35 Dresdensia Dresden Zweiter
1935/36 Riesaer SV Erster
1936/37 Sportfreunde Dresden Dritter
1937/38 Sportfreunde Dresden Erster
1938/39 Riesaer SV Vierter
1939/40 Riesaer SV Zweiter
1940/41 Guts Muts Dresden Erster
1941/42 Sportfreunde Dresden nicht teilgenommen a
1942/43 Guts Muts Dresden Dritter
1943/44 Sportfreunde Dresden zurückgezogen
1944/45 abgebrochen
a 
Die Sportfreunde Dresden mussten in sogenannten Entscheidungsspiele um die Teilnahmeberechtigung an den Bereichsklassenaufstiegsspielen gegen Sportlust Zittau antreten und verloren beide Spiele. Daher durfte Zittau an Stelle der Sportfreunde an den diesjährigen Aufstiegsspielen teilnehmen.

Ewige Tabelle

Bearbeiten

Berücksichtigt sind alle Spielzeiten der Bezirksklasse Dresden-Bautzen zwischen den Spielzeiten 1933/34 und 1943/44. Die abgebrochene Spielzeit 1944/45 wurde nicht berücksichtigt.

Pl. Verein Jahre Sp. S U N T+ T- Diff. Punkte Ø-Pkt. Titel Spielzeiten nach Kalenderjahren
 1. VfB 03 Dresden 11  184  80  21  83 393 403 −10 181:187 0,98 0 1933–44
 2. Riesaer SV 6  114  81  14  19 431 165 +266 176:52 1,54 3 1933–36, 1937–40
 3. Sportfreunde Dresden 6  110  76  20  14 372 150 +222 172:48 1,56 4 1933/34, 1936–38, 1941–44
 4. SpVgg Dresden b 7  128  65  19  44 363 287 +76 149:107 1,16 0 1933–38, 1940–42
 5. Sportfreunde Freiberg 9  155  60  21  74 331 409 −78 141:169 0,91 0 1933–42
 6. SV Südwest Dresden b 8  130  52  29  49 276 272  +4 133:127 1,02 0 1935–43
 7. Dresdensia Dresden 8  130  52  16  62 285 328 −43 120:140 0,92 1 1934/35, 1936–43
 8. SC Heidenau 7  110  46  23  41 260 226 +34 115:105 1,05 0 1937–44
 9. SC Freital 04 6  84  49  11  24 286 160 +126 109:59 1,3 0 1938–44
10. VfL Reichsbahn Dresden 6  86  48  13  25 227 156 +71 109:63 1,27 0 1938–44
11. Meißner SV 08 8  125  46  17  62 311 360 −49 109:141 0,87 0 1933–35, 1936/37, 1939–44
12. Radebeuler BC 6  102  42  17  43 240 250 −10 101:103 0,99 0 1935–41
13. Guts Muts Dresden 3  44  34  6  4 179 57 +122 74:14 1,68 2 1940/41, 1942–44
14. SV Budissa Bautzen 4  80  30  11  39 156 195 −39 71:89 0,89 0 1933–37
15. FV Sachsen 1900 Dresden 5  100  23  24  53 156 261 −105 70:130 0,7 0 1934–39
16. TSV Gröditz 5  80  22  14  44 199 225 −26 58:102 0,73 0 1937–39, 1941–44
17. Pirnaer SC/TuSV Pirna 6  92  22  12  58 173 329 −156 56:128 0,61 0 1936–38, 1939–43
18. SV 08 Bischofswerda 3  60  20  9  31 128 178 −50 49:71 0,82 0 1933–36
19. SG 1893 Dresden 4  70  19  11  40 118 187 −69 49:91 0,7 0 1933–35, 1941–43
20. Sportlust Zittau 3  59  19  2  38 106 169 −63 40:78 0,68 0 1933–36
21. SC Wacker Leuben 3  39  16  6  17 88 104 −16 38:40 0,97 0 1941–44
22. BSG Straßenbahn Dresden 3  36  12  6  18 74 124 −50 30:42 0,83 0 1939–42
23. VfB Weixdorf 3  27  13  2  12 66 79 −13 28:26 1,04 0 1941–44 c
24. SpVgg Großenhain 1897 2  28  11  5  12 52 80 −28 27:29 0,96 0 1942–44
25. SV Niedersedlitz 1927 2  25  10  3  12 69 85 −16 23:27 0,92 0 1942–44
26. KSG SpVgg/Südwest Dresden b 1  14  10  2  2 45 23 +22 22:60 1,57 0 1943/44
27. SC 1911 Großröhrsdorf 1  22  6  4  12 41 62 −21 16:28 0,73 0 1933/34
28. TV Gruna 1  14  6  3  5 28 26  +2 15:13 1,07 0 1943/44
29. SG OrPo Dresden 1  14  6  0  8 34 36  −2 12:16 0,86 0 1942/43
30. SV 06 Dresden 1  21  5  2  14 26 57 −31 12:30 0,57 0 1933/34
31. BC Sportlust Dresden 1  11  1  1  9 21 33 −12 3:19 0,27 0 1940/41
32. VfB Radeberg 1907 1  14  0  0  14 12 70 −58 0:28 0 0 1943/44
b 
Bildeten 1943 eine Kriegsspielgemeinschaft. Diese ist in der Tabelle gesondert gelistet.
c 
Zog sich in der Spielzeit 1943/44 vom Spielbetrieb zurück.