Fußball-Bezirksklasse Südhessen
Die Bezirksklasse Südhessen (ab 1938 Bezirksklasse Starkenburg, ab 1940 1. Klasse Starkenburg) war eine von sechs zweitklassigen Fußballligen im Sportgau Südwest in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie diente bis 1941 als ein Unterbau der Gauliga Südwest. Der Sieger der Bezirksklasse Südhessen trafen in einer Aufstiegsrunde auf die Sieger der anderen Bezirksklassen, in der zwei Aufsteiger zur erstklassigen Gauliga Südwest ausgespielt wurden.
Bezirksklasse Südhessen | |
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Verband | Fachamt Fußball |
Erstaustragung | 1933 |
Letzte Austragung | 1941 |
Hierarchie | 2. Liga |
Qualifikation für | Aufstiegsrunde zur Gauliga Südwest |
Region | Starkenburg, südöstliches Rheinhessen |
↓ 1. Kreisklassen
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Geschichte
BearbeitenNach der durch die Gleichschaltung bedingten Auflösung des Süddeutschen Fußball-Verbandes 1933 wurden die Mannschaften aus Südhessen in den Sportgau XIII Südwest eingeordnet. Die vier in der Saison 1932/33 bestplatzierten badischen Vereine der Bezirksliga Main/Hessen Gruppe Hessen erhielten einen Startplatz in der erstklassigen Gauliga, die restlichen Vereine wurden in die unteren Ligen eingeordnet.
Die Bezirksklasse Südhessen startete 1933/34 in einer Staffeln mit elf teilnehmenden Mannschaften. In den folgenden Spielzeiten wurde die Teilnehmeranzahl auf zwölf Mannschaften erhöht. Zur Spielzeit 1938/39 kam es zu einer Umstrukturierung der Bezirksklassen im Gau Südwest. Die Bezirksklasse Südmain wurde aufgelöst, der überwiegende Teil der Mannschaften wechselte in die Bezirksklasse Südhessen, dafür wechselte der Bereich um Worms aus Südhessen in die Bezirksklasse Rheinpfalz. Es folgte eine Namensänderung zu Bezirksklasse Starkenburg. Kriegsbedingt wurde das Bezirksgebiet zur Spielzeit 1939/40 in drei kleiner Ligen aufgeteilt. 1941 wurde der Sportgau Südwest aufgelöst, der Spielbetrieb für die Vereine aus dem Bezirk Starkenburg fand fortan im Sportgau Hessen-Nassau statt.
Spielzeiten der Bezirksklasse Südhessen 1933–1941
BearbeitenFettgedruckte Mannschaften setzten sich in der Aufstiegsrunde durch und stiegen zur kommenden Spielzeit in die erstklassige Gauliga auf.
1933/34–1938/39
BearbeitenSaison | Sieger |
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1933/34 | Polizei SV Darmstadt |
1934/35 | Polizei SV Darmstadt |
1935/36 | Polizei SV Darmstadt |
1936/37 | Militär-SV Darmstadt |
1937/38 | SC Olympia Lorsch |
1938/39 | GfL Darmstadt |
1939/40–1941/42
BearbeitenAb der Spielzeit 1939/40 wurde das Bezirksgebiet nochmals aufgeteilt
Saison | Sieger Gruppe Darmstadt |
Sieger Gruppe Offenbach |
Sieger Gruppe Rodgau |
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1939/40 | SV Darmstadt 98 | VfB 1900 Offenbach | n.A. |
1940/41 | SV Darmstadt 98 | FSV Heusenstamm | TSG Urberach |
Bezirksmeister
BearbeitenRekordmeister der Bezirksklasse Südhessen ist der Polizei SV Darmstadt (später Militär-SV Darmstadt), der die Bezirksmeisterschaft vier Mal gewinnen konnte. Obwohl die Polizisten Mitte der 1930er Jahre noch vor dem SV Darmstadt 98 der stärkste Fußballverein der Stadt waren, verpassten sie regelmäßig den Sprung in die Erstklassigkeit. Erst mit dem Fusionsverein GfL Darmstadt gelang 1939 erstmals einem Verein aus dem Bezirk Südhessen der Aufstieg in die Gauliga.
Verein | Titel | Jahr | |
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Polizei SV Darmstadt | 4 | 1934, 1935, 1936, 1937 | |
SV Darmstadt 98 | 2 | 1940 (Darmstadt), 1941 (Darmstadt) | |
SC Olympia Lorsch | 1 | 1938 | |
GfL Darmstadt | 1 | 1939 | |
VfB 1900 Offenbach | 1 | 1940 (Offenbach) | |
FSV Heusenstamm | 1 | 1941 (Offenbach) | |
TSG Urberach | 1 | 1941 (Rodgau) |
Quellen
Bearbeiten- Darmstädter Tagblatt: Digitale Sammlung der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt
- Neue Mannheimer Zeitung: Digitale Sammlung des Marchivum