Fuencaliente de La Palma

Gemeinde in Spanien

Fuencaliente de La Palma ist die südlichste der 14 Gemeinden der Kanareninsel La Palma. Sie ist seit 1873 selbständig.

Gemeinde Fuencaliente de La Palma
Wappen Karte der Kanarischen Inseln
Fuencaliente de La Palma (Kanarische Inseln)
Fuencaliente de La Palma (Kanarische Inseln)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kanarische Inseln Kanarische Inseln
Provinz: Santa Cruz de Tenerife
Insel: La Palma
Gerichtsbezirk: Los Llanos de Aridane
Koordinaten: 28° 29′ N, 17° 50′ WKoordinaten: 28° 29′ N, 17° 50′ W
Höhe: 722 msnm
Fläche: 56,42 km²
Einwohner: 1.800 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 32 Einw./km²
Postleitzahl(en): 38740
Gemeindenummer (INE): 38014 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Gregorio Clemente Alonso Méndez (CC)
Website: Fuencaliente de La Palma
Lage des Ortes

Der Name leitet sich von Fuente Caliente (heiße Quelle) ab und bezieht sich auf die Heilquelle „Fuente Santa“, die im 16. und 17. Jahrhundert genutzt wurde. Nachdem sie beim Ausbruch des Vulkans San Antonio im Jahr 1677 unter Lavamassen begraben worden und 300 Jahre unentdeckt geblieben war, wurde der Ort in Los Canarios umbenannt. Heute sind beide Namensnennungen gebräuchlich. 2005 wurde die Quelle wiederentdeckt.

Orte der Gemeinde

Orte der Gemeinde

Bearbeiten

Die Bevölkerungszahlen in Klammern stammen aus dem Jahr 2013.[2]

  • Los Canarios (709)
  • Las Indias (620)
  • Los Quemados (243)
  • Las Caletas (161)
  • La Fajana (35)
  • El Charco (30)

Bevölkerungsentwicklung

Bearbeiten
Jahr Einwohnerzahl Veränderung
1900 1650
1910 1833 +183
1920 1841 +8
1930 1966 +125
1940 2212 +246
1950 2290 +58
1960 1943 −327
1970 1749 −194
1981 1664 −85
1990 1822 +158
2001 1794 −28
2007 1964 +170
2013 1798 −166

Verwaltungssitz

Bearbeiten
 
San Antonio de Abad

Der Ort Los Canarios (gelegentlich ebenfalls als Fuencaliente bezeichnet) wurde 1837 Sitz der Verwaltung der Gemeinde und liegt auf einer Seehöhe von über 700 m. Die Kirche San Antonio de Abad stammt aus dem 16. Jahrhundert.

Die Region

Bearbeiten
 
Fischerdorf an der Punta de Fuencaliente, 2014
 
Der Teneguía – letzter Ausbruch 1971, im Hintergrund die Salinen

Etwa 70 Prozent des Gemeindegebietes stehen unter Natur- bzw. Landschaftsschutz. Dazu gehören die südlichen Ausläufer der Cumbre Vieja und die Geschützte Landschaft Tamanca. Es gibt großflächige Kiefernwälder rund um den Freizeitpark Fuente de Los Roques.

Punta de Fuencaliente

Bearbeiten

Am Südkap von La Palma, der Punta de Fuencaliente, stehen zwei Leuchttürme, Faro de Fuencaliente. Der stillgelegte alte Leuchtturm wird als Informationszentrum des Meeresschutzgebiets der Insel La Palma genutzt.[3] Auf der Westseite der Leuchttürme befindet sich ein kleines Fischerdorf und auf der Ostseite sind die Salinen von Fuencaliente.

Punta Malpique

Bearbeiten

Nahe der Punta de Fuencaliente befindet sich nordwestlich ein weiteres, kleineres Kap, die Punta Malpique. Der Ort ist ein bekanntes Tauchgebiet, in dem die seltenen Schwarzen Korallen noch vorkommen. 1971 wurden südlich des Kaps 40 Steinkreuze im Meer versenkt, um eine Gedenkstätte für den 1570 von hugenottischen Freibeutern ermordeten und später seliggesprochenen Missionar Inácio de Azevedo und dessen 39 Gefährten zu schaffen. Die Gruppe, die dem Jesuitenorden angehörte, wird auch als die „Vierzig Märtyrer von Brasilien“ bezeichnet.

Vulkan San Antonio

Bearbeiten
 
Blick über den Krater des San Antonio

Das Alter des 657 Meter hohen San Antonio wird auf etwa 3000 Jahre geschätzt. Bei seinem letzten Ausbruch im Jahr 1677 wurde die heiße Quelle (Fuente Santa) verschüttet und blieb 300 Jahre unentdeckt, bis sie 2005 wieder erschlossen wurde. Ein kleines Besucherzentrum mit Ausstellungsräumen gibt Informationen zu geologischen Details.

Vulkan Teneguia

Bearbeiten

Der 438 Meter hohe Vulkan der Kanarischen Inseln entstand erst 1971 während eines drei Wochen andauernden Ausbruchs. Mehrere Schlote unterhalb des San Antonio vereinigten sich zu einem. Da die austretende Lava zur angrenzenden Südküste floss und dort im Meer erkaltete, wurde die Insel La Palma wieder etwas größer.

 
Vulkan Teneguia (links) und Vulkan San Antonio (Mitte)

Wirtschaft

Bearbeiten
 
Salinen in Fuencaliente

Neben Einkünften durch sanften Tourismus ist der Weinanbau eine wichtige Einnahmequelle. Bedingt durch die fruchtbare Vulkanasche gedeiht in der Gemeinde Fuencaliente ein guter Inselwein. Besonders erwähnenswert ist der süße, mehrfach ausgezeichnete Malvasier. Engländer brachten diesen bevorzugten Wein vor über 300 Jahren auf die Insel. Heute produziert die 1945 gegründete Weinkellerei als Genossenschaft knapp zwei Millionen Liter Wein pro Jahr. Sie hat 200 Mitglieder, die zusammen etwa 800 Hektar Rebfläche bewirtschaften.

Ein weiterer Wirtschaftszweig ist der Bananenanbau in den Plantagen unterhalb der Vulkane.

In der Saline von Fuencaliente, die seit 1967 in Betrieb ist, wird heute noch Salz gewonnen. Es ist die letzte Saline in der kanarischen Provinz Santa Cruz de Tenerife, die noch in Betrieb ist. Allerdings kämpft der Eigentümer Fernando Hernández Villalba ums wirtschaftliche Überleben. Schon 1995 bezuschusste die UNESCO dringende Renovierungsarbeiten, und 2007 sagte die Inselregierung Unterstützung für den Ausbau der Saline zu, um auch ins Ausland exportieren zu können. Darüber hinaus gibt es ein Besucherzentrum und ein Restaurant zum Thema Salz und Meer.[4]

 
Südspitze von La Palma – Salinen und Leuchttürme
Bearbeiten
Commons: Fuencaliente de La Palma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Instituto Nacional de Estadística. (Spanish Statistical Institute). Abgerufen am 21. Januar 2019.
  3. El Centro de Interpretación de La Reserva Marina en el antiguo Faro de Fuencaliente, abgerufen am 28. Februar 2019.
  4. Saline Fuencaliente – Jardin de la Sal. La Palma 24, 5. Oktober 2013, abgerufen am 18. September 2022.