Fylakio
Fylakio (griechisch Φυλάκιο [ ] (n. sg.)) ist ein Dorf im Gemeindebezirk Kyprinos der Gemeinde Orestiada in der griechischen Region Ostmakedonien und Thrakien. Zusammen mit den Dörfern Keramos und Ammovouno bildet es die gleichnamige Ortsgemeinschaft Fylakio mit insgesamt 971 Einwohnern. Südlich des Dorfes befindet sich das Auffanglager Fylakio für Migranten.
Ortsgemeinschaft Fylakio Τοπική Κοινότητα Φυλακίου (Φυλάκιο) | ||
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Basisdaten | ||
Staat | Griechenland | |
Region | Ostmakedonien und Thrakien | |
Regionalbezirk | Evros | |
Gemeinde | Orestiada | |
Gemeindebezirk | Kyprinos | |
Geographische Koordinaten | 41° 35′ N, 26° 19′ O | |
Höhe ü. d. M. | 60 m (Durchschnitt) | |
Fläche | 55,722 km² | |
Einwohner | 971 (2011[1]) | |
LAU-1-Code-Nr. | 03030304 | |
Ortsgliederung | 3 |
Lage
BearbeitenDie Ortsgemeinschaft Fylakio (Τοπική κοινότητα Φυλακίου Topikí Kinótita Fylakíou) liegt im Nordosten des Gemeindebezirks Kyprinos (Δημοτική ενότητα Κυπρίνου Dimotikí Enótita Kyprínou). Der Ardas bildet im Norden die natürliche Grenze zu den Ortsgemeinschaften Komara, Elia und Plati des Gemeindebezirks Trigono. Im Osten liegt die Ortegemeinschaft Rizia des Gemeindebezirks Vyssa, im Süden Valtos, Chandras und Megali Doxipara des Gemeindebezirks Orestiada und im Südwesten und Westen liegen Zoni und Kyprinos. Das Dorf Keramos liegt 3,5 km östlich und Ammovouno 2,5 km westlich.
Geschichte
BearbeitenWährend des zweiten Balkankriegs eroberten im März 1913 bulgarische Truppen weite Gebiete Thrakiens. Durch die im Friede von Bukarest festgelegte Grenze verblieb das Dorf aber im Osmanischen Reich. Im Abkommen von Sofia 1915 wurde zwischen dem Zarentum Bulgarien und dem Osmanischen Reich eine Grenzregulierung durchgeführt. Mit wenigen Ausnahmen und einem 2 km Puffer wurde die Mariza zum Grenzfluss, das Dorf wurde bulgarisch. Nach dem Griechisch-Türkischen Krieg erhielt Griechenland gemäß dem Vertrag von Lausanne von 1923 Westthrakien. Durch den zuvor vereinbarten Bevölkerungsaustausch ließen sich nach offiziellen griechischen Angaben 233 Flüchtlinge im Dorf nieder.
Das Dorf Fylakio wurde 1924 in die Landgemeinde Komara eingegliedert und 1931 der Landgemeinde Rizia zugeschlagen. Zusammen mit Keramos wurde Fylakio 1950 aus der Landgemeinde Rizia abgetrennt und erhielt selbst den Status einer Landgemeinde (Kinotita Fylakiou Κοινότητα Φυλακίου). Durch den Anschluss der Siedlung Ammovouno der Landgemeinde Kyprinos wurde das Gemeindegebiet 1983 erweitert. Mit der Gemeindereform 1997 wurden Kyprinos, Fylakio und Zoni zur Stadtgemeinde Kyprinos zusammengelegt.[2] Seit der Verwaltungsreform 2010 hat Fylakio den Status einer Ortsgemeinschaft (Topiki Kinotita Τοπική Κοινότητα) im Gemeindebezirk Kyprinos der neuen Gemeinde Orestiada.
2007 wurde ein Auffanglager für Flüchtlinge eingerichtet.
- Einwohnerentwicklung von Fylakio[3]
1928 | 1940 | 1951 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2011 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Fylakio | 627 | 847 | 747 | 754 | 592 | 607 | 555 | 473 | 595 |
Keramos | 410 | 530 | 345 | 408 | 397 | 290 | 263 | ||
Ammovouno | 205 | 184 | 113 | ||||||
Gesamt | 1157 | 1284 | 937 | 1015 | 1157 | 947 | 971 |
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
- ↑ Κεντρική Ένωση ∆ήµων και Κοινοτήτων Ελλάδας, Ελληνική Εταιρία Τοπικής Ανάπτυξης και Αυτοδιοίκησης (Hrsg.): Λεξικό ∆ιοικητικών Μεταβολών των ∆ήµων και Κοινοτήτων (1912–2001). 2 (Τόμος Β, λ–ω). Athen 2002, ISBN 960-7509-47-1, S. 547.
- ↑ Einwohnerzahlen von Fylakio 1928–2011, Griechisches Statistisches Amt ELSTAT, Digitale Bibliothek (griechisch)