Günter Tidow

deutscher Sportwissenschaftler, Hochschullehrer

Günter Otto Tidow (* 21. März 1943 in Hamburg; † 31. Januar 2016) war ein deutscher Zehnkämpfer, Sportwissenschaftler und Hochschullehrer.

Tidow betrieb auf Leistungsebene leichtathletischen Zehnkampf, so nahm er beispielsweise am Länderkampf gegen die Schweiz 1962 teil.

Von 1968 bis 1995 war er als Wissenschaftler am Institut für Leibesübungen der Ruhr-Universität Bochum (später Fakultät für Sportwissenschaft) in den Lehr- und Forschungsbereichen Trainingswissenschaft und Leichtathletik tätig.[1]

1991 schloss er seine Habilitation ab, 1995 trat er eine Professorenstelle für Trainings- und Bewegungswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin an, welche er bis zu seinem Übergang in den Ruhestand 2008 innehatte.[2]

Zu Tidows Schwerpunkt in der Forschung zählten das Krafttraining sowie die Begrifflichkeit Bewegungssehen. Er leitete unter anderem Forschungsprojekte zu den Themen Rückentraining/Vorbeugen von Rückenbeschwerden,[3] „Leistungssteuerung mit der Sprint-Kraftmaschine (SKM) als Mess- und Trainingsgerät in der Leichtathletik“[4] sowie Ruderleistung und Rudertechnik.[5] In der Sportpraxis war er von 1971 bis 1988 als Jugend-Bundestrainer für den Zehnkampf tätig.[6] Zum Thema Mehrkampf veröffentlichte Tidow im Laufe seiner wissenschaftlichen Laufbahn zudem mehrere Artikel.[7][8] Hinzu kamen weitere Veröffentlichungen zu leichtathletischen Teildisziplinen, darunter Kugelstoßen,[9] Stabhochsprung,[10] Hürdenlauf[11] und Weitsprung.[12] Des Weiteren befasste er sich mit der Talentbestimmung und Talentförderung im leichtathletischen Mehrkampf.[13]

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Nachruf Prof. Dr. Günter Tidow. In: spowiss.rub.de. Abgerufen am 22. März 2019.
  2. In Gedenken an Günter Tidow. 3. Januar 2019, abgerufen am 22. März 2019.
  3. Günter Tidow: Rückentraining / Prävention von Rückenbeschwerden durch Krafttraining im DC-Werk Gaggenau. 2002, abgerufen am 22. März 2019.
  4. Günter Tidow: Leistungssteuerung mit der Sprint-Kraftmaschine (SKM) als Mess- und Trainingsgerät in der Leichtathletik für Nationalkaderathleten 2007. 2007, abgerufen am 22. März 2019.
  5. Günter Tidow: Biomechanische Diagnostik von Ruderleistung und Rudertechnik im Rennboot zur Generierung von Trainingszielen zur Leistungs- und Technikansteuerung im HLT. 2005, abgerufen am 22. März 2019.
  6. Günter Tidow: Mehr Erfolg im Freizeitsport durch Krafttraining? In: Reflex. Das Kundenmagazin von Kieser Training, Band 22. Kieser Training AG, abgerufen am 22. März 2019.
  7. Günter Tidow: Herausforderung Zehnkampf : Hindernisse auf dem Weg zum König der Athleten. In: Leichtathletik konkret. Nr. 4; 5, 2000, S. 13–16; 17–20 (bisp-surf.de [abgerufen am 22. März 2019]).
  8. Günter Tidow: Zur Wertungsproblematik in den leichtathletischen Mehrkaempfen. In: Leichtathletik. Band 34, Nr. 9, 1983, ISSN 0343-5369, S. 298–301 (bisp-surf.de [abgerufen am 22. März 2019]).
  9. Günter Tidow: Shot put. In: Modern athlete and coach. Band 46, Nr. 2, 2006, ISSN 0047-7672, S. 24–31 (bisp-surf.de [abgerufen am 22. März 2019]).
  10. Günter Tidow: Pole vault: Model technique analysis for the pole vault. In: Modern athlete and coach. Band 47, Nr. 1, 2009, ISSN 0047-7672, S. 25–32 (bisp-surf.de [abgerufen am 22. März 2019]).
  11. Günter Tidow: Hurdle specific flexibility. In: Track technique. Nr. 125, 1993, ISSN 0742-3918, S. 3984–3986 (bisp-surf.de [abgerufen am 22. März 2019]).
  12. Günter Tidow: Models for teaching techniques and assessing movements in athletics: the long jump. In: Track technique. Nr. 113, 1990, ISSN 0742-3918, S. 3607–3620 (bisp-surf.de [abgerufen am 22. März 2019]).
  13. Günter Tidow: Aspekte der Talentbestimmung und Talentfoerderung im Mehrkampf. 1981, ISBN 3-88500-095-4, S. 109–115 (bisp-surf.de [abgerufen am 22. März 2019]).