Gütersloh-Land
Die Gemeinde Gütersloh-Land (auch Gütersloh, Land) war eine von 1843 bis 1910 bestehende Landgemeinde im Kreis Wiedenbrück in der preußischen Provinz Westfalen.
Geschichte
BearbeitenDie vier ehemaligen Bauerschaften Blankenhagen, Nordhorn, Pavenstädt und Sundern und das Dorf (seit 1825 Stadt) Gütersloh bildeten bis 1841 eine gemeinsame Gemeinde. Die Einführung der Städteordnung in der Stadt Gütersloh und der Westfälischen Landgemeindeordnung im Kreis Wiedenbrück führten zu einer Trennung. Die Bauerschaften bildeten nun eine gesonderte Landgemeinde. Das zugleich eingerichtete Amt Gütersloh war räumlich und verwaltungsmäßig mit der Landgemeinde identisch und wurde anfangs in Personalunion vom städtischen Bürgermeister Haege als Amtmann verwaltet.
Die Grenzziehung war längere Zeit strittig, denn die im Wachsen begriffene Stadt strebte eine Ausweitung ihres Gebietes nach Osten an, die ihr zunächst verwehrt blieb. 1868 wurde schließlich ein kleiner, unbewohnter Teil der Gemeinde (0,23 km²) in die Stadt Gütersloh umgemeindet.
Während einige Bürger vergeblich die Verselbständigung der vier Bauerschaften zu eigenen Landgemeinden anstrebten, bemühte sich die Stadt ab 1884 um die erneute Erweiterung ihres Gebietes. Nach langen Verhandlungen stimmte die Landgemeinde 1905 der Eingemeindung zu und schloss mit der Stadt einen Umgemeindungsvertrag. Dieser trat am 1. April 1910 in Kraft, und das zu diesem Zeitpunkt 33,6 km² große Gebiet wurde Teil der Stadtgemeinde.[1]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenDie vier Ortschaften der Gemeinde hatten 1843 insgesamt 3777 Einwohner. Diese Zahl schwankte bis 1885 zwischen ca. 2800 und ca. 3900. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein, das die Einwohnerzahl bis 1905 auf 6771 steigen ließ.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Gemeinde Gütersloh-Land. Bei den Zahlen handelt es sich um Volkszählungsergebnisse.[2][3] Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die ortsanwesende Bevölkerung, vor 1871 wurden die Einwohnerzahlen nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 239.
- ↑ Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1816–1871. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1966, S. 210
- ↑ Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1964, S. 430.
Koordinaten: 51° 56′ N, 8° 22′ O