Der 31. G8-Gipfel fand vom 6. Juli bis zum 8. Juli 2005 im Gleneagles Hotel in Auchterarder, Perth and Kinross, in Schottland statt. Gastgeber war der britische Premierminister Tony Blair. Der Gipfel wurde von den Anschlägen auf die Londoner U-Bahn am 7. Juli 2005, dem zweiten Tag der Konferenz, überschattet.

Teilnehmer

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Pressekonferenz aller Teilnehmer zum Anschlag in London

Sämtliche Regierungschefs der G8-Mitgliedsstaaten sowie weitere eingeladene Repräsentanten der Europäischen Union

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Deutschland  Deutschland Gerhard Schröder
Frankreich  Frankreich Jacques Chirac
Italien  Italien Silvio Berlusconi
Japan  Japan Junichiro Koizumi
Kanada  Kanada Paul Martin
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten von Amerika George W. Bush
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Tony Blair
Russland  Russische Föderation Wladimir Putin
Europa  Europäische Kommission José Manuel Barroso

Eingeladene Repräsentanten (teilweise Teilnahme)

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Algerien  Algerien Abd al-Aziz Bouteflika
Brasilien  Brasilien Luiz Inácio Lula da Silva
China Volksrepublik  VR China Hu Jintao
Athiopien 1996  Äthiopien Meles Zenawi
Ghana  Ghana John Agyekum Kufuor
Indien  Indien Manmohan Singh
Mexiko  Mexiko Vicente Fox
Nigeria  Nigeria Olusegun Obasanjo
Senegal  Senegal Abdoulaye Wade
Sudafrika  Südafrika Thabo Mbeki
Tansania  Tansania Benjamin Mpkapa
Afrikanische Union  Afrikanische Union Alpha Oumar Konaré
Internationale Energiebehörde Claude Mandil
Internationaler Währungsfonds Rodrigo Rato
Welthandelsorganisation Generaldirektor Pascal Lamy
Weltbank Paul Wolfowitz[1]

Traditionsgemäß setzt der Gastgeber des G8-Gipfels die Verhandlungsagenda fest. Dies erfolgt üblicherweise bereits in den Wochen vor dem Gipfel auf Ebene der Ministerialbeamten. Dies führt dann am Ende zur Erstellung einer Gemeinsamen Abschlusserklärung, welche von den Teilnehmerstaaten unterzeichnet werden kann. Für 2005 fokussierte sich der britische Gastgeber auf die Themen der globalen Klimaveränderung sowie den Rückstand in der wirtschaftlichen Entwicklung Afrikas. Weitere Themen waren der Kampf gegen den internationalen Terrorismus, die Nichtverbreitung von Atomwaffen sowie die Reformen des Nahen Ostens.

Afrika und Naher Osten sowie internationaler Schuldenerlass

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In Bezug auf das zentrale Thema Entwicklung von Afrika ging es darum, einen möglichst umfangreichen Schuldenerlass sowie zusätzliche Hilfsleistungen für Afrika zu vereinbaren. Der britische Premier Blair hatte sich im Vorfeld für ein umfangreiches Hilfsprogramm für die Dritte Welt ausgesprochen.[2] Die Staats- und Regierungschefs der G8-Staaten verabredeten zusätzliche Entwicklungshilfen von jährlich 50 Milliarden Dollar bis 2010. Zugleich wurden Hilfen wie der zuvor beschlossene Schuldenerlass in Höhe von 40 Milliarden Dollar für die 18 ärmsten Nationen bestätigt. Die 18 begünstigten Staaten waren Äthiopien, Benin, Bolivien, Burkina Faso, Ghana, Guyana, Honduras, Madagaskar, Mali, Mauretanien, Mosambik, Nicaragua, Niger, Ruanda, Sambia, Senegal, Tansania und Uganda.[3] Darüber hinaus betonten die G8-Staaten, man wolle einen faireren Welthandel gewährleisten. Die Empfängernationen erklärten sich als Gegenleistung bereit, die demokratische Entwicklung in ihren Staaten zu fördern.

Diskutiert wurde auch ein Hilfspaket von bis zu drei Milliarden Dollar für die Palästinensischen Autonomiegebiete. Die G8-Nationen bestätigten die Zahlungen für die kommenden Jahren, um den Friedensprozess im Nahen Osten zu fördern.[4]

Klimawandel

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In Bezug auf das zentrale Thema Klimawandel ging es einerseits darum, die Folgen der globalen Erwärmung international verstärkt zu erforschen. Ferner wollte Tony Blair Maßnahmen vereinbaren, die weit über das Kyoto-Protokoll hinausgingen, indem er versuchte Schlüssel-Entwicklungsländer, welche bislang noch nicht dem Protokoll beigetreten sind, zu überzeugen, ihre Treibhausgase zu reduzieren, mit der Zusage zum Transfer von Umwelttechnologie.

US-Präsident Bush bekräftige seine Ablehnung des Kyoto-Protokolls zur Verringerung von Treibhausgasen, während die übrigen Staats- und Regierungschefs der unterzeichnenden Staaten Deutschland, Großbritannien, Russland, Japan, Frankreich, Kanada und Italien das Protokoll und dessen Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2012 auf den Wert vom Jahr 1990 zu reduzieren, befürworteten. Zu diesem Gipfelthema waren auch die Regierungschefs aus Indien, der Volksrepublik China, Mexiko, Brasilien und Südafrika eingeladen. Die G8-Staaten erklärten ihre Bereitschaft, diesen Nationen künftig bei ihrem Umstieg auf erneuerbare Energien und moderne Technologie zu unterstützen, auch durch günstige Kredite der Weltbank.[5]

Die Thematik wird im Gleneagles-Dialog fortgeführt.

Terrorismus

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Aufgrund des Terroranschlags vom 7. Juli wurde jedoch die Aufmerksamkeit des Gipfels verstärkt auf die Bekämpfung des Terrorismus gelenkt, so dass wichtige andere Themen ungelöst blieben.

Der britische Premierminister Blair verließ den Gipfel kurzfristig, um an einem Treffen des britischen Sicherheitskabinetts in London teilzunehmen. Während seiner Abwesenheit wurde er vom britischen Außenminister Jack Straw vertreten. Die Staats- und Regierungschefs der G8-Staaten bekräftigen ihre Entschlossenheit, den Gipfel wie geplant fortzusetzen und dem Terrorismus gegenüber nicht nachzugeben.[6]

Proteste

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Globalisierungskritiker auf einer Demonstration in Edinburgh

Der Gipfel wurde begleitet von Demonstrationen sogenannter Globalisierungskritiker.[7]

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Commons: G8-Gipfel in Gleneagles 2005 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Delegationen beim G8-Gipfel in Gleneagles 2005 (Universität Toronto)
  2. Ist Afrika noch zu helfen? faz.net, 4. Juli 2005, abgerufen am 3. September 2015.
  3. Gumisai Mutume: Industrial countries write off Africa's debt. In: Vereinte Nationen (Africa Renewal). Oktober 2005, abgerufen am 31. Oktober 2021 (englisch).
  4. „Nicht das Ende der Armut in Afrika“. faz.net, 8. Juli 2005, abgerufen am 3. September 2015.
  5. Ein neuer Aktionsplan soll die Erderwärmung drosseln. faz.net, 7. Juli 2005, abgerufen am 3. September 2015.
  6. G8 defies bombers as summit continues. theguardian.com, 7. Juli 2005, abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  7. Videoschnippsel auf Kanal B