Gabi Fechtner

freie Publizistin und gelernte Werkzeugmacherin

Gabriele „Gabi“ Fechtner (* 24. Dezember 1977 in Waiblingen als Gabriele Gärtner) ist eine deutsche Politikerin der MLPD. Seit April 2017 ist sie Parteivorsitzende.

Gabi Fechtner bei einer Rede im MLPD-Parteizentrum in Gelsenkirchen

Gabi Fechtner wurde in Waiblingen geboren. Sie ist die Tochter von Monika Ruth Gärtner-Engel, der langjährigen Vizechefin der MLPD,[1] und Urenkelin des CSVD-Reichsvorsitzenden und baden-württembergischen Kultusministers Wilhelm Simpfendörfer.[2] Gabi Fechtner war bereits als Jugendliche politisch aktiv im Jugendverband Rebell, außerdem Schülersprecherin der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Solingen. Im Alter von 16 Jahren begann sie ihre Berufsausbildung als Werkzeugmechanikerin in den Solinger Zwillingswerken. In diesem Beruf arbeitete sie acht Jahre. Seit 1999 ist sie Mitglied des Zentralkomitees der MLPD. Ihre Mutter heiratete 1999 Stefan Engel, den Parteivorsitzenden von 1982 bis 2017, dessen Amt Gabi Fechtner übernahm.[3] Im Juli 2017 heiratete sie den Elektroinstallateur Thomas Fechtner, der als Mitglied der Liste Solingen aktiv ist.

Sie ist Autorin für die Schriftenreihe Revolutionärer Weg, das theoretische Organ der MLPD.[4]

Gabi Fechtner war von 2004 bis 2016 für die sich als überparteilich darstellende Liste Solingen aktiv, an der die MLPD führend beteiligt war, Mitglied im Solinger Stadtrat.[5]

Gabi Fechtner leitete zusammen mit anderen im Sommer 2015 für mehrere Wochen eine Solidaritätsbrigade der International Coordination of Revolutionary Parties and Organizations (ICOR) im syrisch-kurdischen Kobanê zum Aufbau eines Gesundheitszentrums. Der Ort war zuvor in der Schlacht um Kobanê von der angreifenden Terrormiliz IS weitgehend zerstört worden.[6]

Sie wurde einstimmig zur Parteivorsitzenden gewählt und übernahm diese Aufgabe am 1. April 2017.[7] Bei der Bundestagswahl 2021 war sie Spitzenkandidatin der Landesliste ihrer Partei in Nordrhein-Westfalen, außerdem trat sie im Bundestagswahlkreis Essen II als Direktkandidatin an.[8] Da die MLPD an der Fünfprozenthürde scheiterte und Fechtner im Wahlkreis nur 0,2 % erlangte, zog sie nicht in den Deutschen Bundestag ein.[9]

Fechtner schloss in einem Interview einen „bewaffneten Aufstand“ nicht aus („Deshalb muss sich die Arbeiterklasse unter Führung ihrer Partei gegebenenfalls zum bewaffneten Aufstand erheben.“); unter anderem deshalb wird ihre Partei vom bayerischen Verfassungsschutz beobachtet.[10]

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Einzelnachweise

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  1. Jan Feddersen: Personal der MLPD: Eine schrecklich nette Familie. In: taz.de. 30. November 2016, abgerufen am 7. März 2024.
  2. Ein Hauch von Revolution im TV-Heim (Memento vom 24. November 2016 im Internet Archive) Webseite der Stuttgarter Zeitung, 19. August 2011
  3. Isabelle-Christine Panreck: Linksextremismus in der deutschen Parteienlandschaft | Linksextremismus. In: bpb.de. 23. Juni 2021, abgerufen am 13. Februar 2024.
  4. Gabi Fechtner. mlpd.de, abgerufen am 18. Februar 2021.
  5. Solinger Tageblatt: Gabi Gärtner legt Mandat im Rat nieder. Abgerufen am 25. August 2021.
  6. Bericht Solinger Tagblatt über den Einsatz von Gabi Fechtner in Kobane. Abgerufen am 19. September 2021.
  7. Solinger Tageblatt: Gabi Gärtner wird Vorsitzende der MLPD. Abgerufen am 18. Februar 2021.
  8. Abgeordnetenwatch: Profil Gabi Fechtner. Abgerufen am 25. August 2021.
  9. Alle Ergebnisse und Sieger im Wahlkreis Essen II. Abgerufen am 7. Oktober 2021.
  10. Verfassungsschutzbericht 2022 Bayern. (PDF) Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz, S. 259, abgerufen am 29. Mai 2022.