Galeazzi-Fraktur

Bruch des Radius im Schaftbereich oder handgelenksnah mit Riss der Membrana interossea und der Bandverbindung mit der Ulna (Elle) – dem distalen Radioulnargelenk (DRUG) und dadurch verursachter (Sub-)Luxation (Verrenkung) der Elle
Klassifikation nach ICD-10
S52.31 Fraktur des distalen Radiusschaftes mit Luxation des Ulnakopfes
Galeazzi-Fraktur
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Unter einer Galeazzi-Fraktur (nach dem italienischen Chirurgen Riccardo Galeazzi, 1866 bis 1952) versteht man den Bruch des Radius im Schaftbereich oder handgelenksnah mit Riss der Membrana interossea und der Bandverbindung mit der Ulna (Elle) – dem distalen Radioulnargelenk (DRUG) und dadurch verursachter (Sub-)Luxation (Verrenkung) der Elle. Verursacht wird eine Galeazzi-Fraktur durch Gewalteinwirkung auf den auswärts gedrehten Unterarm.

Mit etwa 3 bis 6 % der Unterarmfrakturen sind Galeazzifrakturen recht selten. Bei isolierten Radiusschaftfrakturen muss jedoch immer nach derartigen Begleitverletzungen gesucht werden, da eine übersehene und unzureichend behandelte Verletzung im DRUG zu hochgradigen funktionellen Einbußen bis hin zum Verlust der Drehfähigkeit des Unterarmes oder einer durch Instabilität verursachten Kraftlosigkeit im Handgelenk führen kann.

Die Therapie einer Galeazzi-Fraktur besteht in einer operativen Stabilisierung des Bruches durch Metallplatten und einer Ruhigstellung des distalen Radioulnargelenkes, beispielsweise durch kräftige Kirschnerdrähte. Eine direkte Naht des DRUG kann, muss aber nicht erfolgen. Anschließend muss der Arm im Oberarmgips in Supinationsstellung für 6 Wochen ruhiggestellt werden.[1]

Siehe auch

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Commons: Galeazzi-Frakturen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. R. L. Stewart: Unterarmfrakturen. In: Andreas Wentzensen, Andrew H. Schmidt, James P. Stannard (Hrsg.): Spezielle Unfallchirurgie. Thieme, Stuttgart 2011, ISBN 3-13-165221-7, S. 387.