Galeriegrab Hohenwepel

nur in Resten erhaltene und oberirdisch nicht sichtbare megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Wartbergkultur bei Hohenwepel, einem Ortsteil von Warburg im Kreis Höxter (Nordrhein-Westfalen)

Das Galeriegrab Hohenwepel ist eine nur in Resten erhaltene und oberirdisch nicht sichtbare megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Wartbergkultur bei Hohenwepel, einem Ortsteil von Warburg im Kreis Höxter (Nordrhein-Westfalen).

Galeriegrab Hohenwepel
Galeriegrab Hohenwepel (Nordrhein-Westfalen)
Galeriegrab Hohenwepel (Nordrhein-Westfalen)
Koordinaten 51° 32′ 3,3″ N, 9° 8′ 1,4″ OKoordinaten: 51° 32′ 3,3″ N, 9° 8′ 1,4″ O
Ort Warburg OT Hohenwepel, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr.

Das Grab befindet sich bei Hohenwepel auf dem Flurstück „Engarheide“. 1,5 km nördlich lag das völlig zerstörte Galeriegrab Borgentreich-Großeneder.

Forschungsgeschichte

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Das Grab wurde 1983 beim Pflügen entdeckt. Daraufhin wurde 1983/84 eine archäologische Grabung unter Leitung von Klaus Günther durchgeführt.

Beschreibung

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Architektur

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Die Anlage ist west-östlich orientiert. Sie hat eine Gesamtlänge von 24 m, eine Breite zwischen 3,2 m und 4 m und eine ursprüngliche Höhe zwischen 1,2 m und 1,3 m. Die Grabkammer hat eine innere Länge von 23 m, eine Breite zwischen 2,2 m und 3 m und eine ursprüngliche Deckenhöhe von 0,8 m. Sie war zu etwa drei Viertel ihrer ursprünglichen Höhe in den Boden eingesenkt worden. Die Kammer war aus Buntsandstein-Platten errichtet worden, von denen bei der Grabung nur noch Trümmerstücke und die Standlöcher angetroffen wurden. Lediglich der östliche Abschlussstein war noch gut erhalten. Er hat eine Länge von 2,2 m, eine Höhe von 1 m und eine Dicke von 0,5 m. Die Lücken zwischen den Wandsteinen waren ursprünglich mit Trockenmauerwerk aus kleineren Sandstein- und Kalksteinplatten verfüllt. Das westliche Kammerende war möglicherweise vollständig aus Trockenmauerwerk errichtet worden, da hier keine Standspuren von Wandplatten festgestellt werden konnten. Deckplatten waren nicht erhalten. Der ursprüngliche Zugang zur Kammer befand sich an der Mitte der südlichen Langseite. Hier dürfte sich einst ein Türlochstein befunden haben, der aber nicht erhalten ist. Es wurden keine Anzeichen eines Kammerpflasters festgestellt.

Das Baumaterial für die Kammer stammte aus 3,5 km oder 4,5 km Entfernung vom Rotenberg oder vom Hoppenberg. Der Materialbedarf wird auf etwa 154,3 t geschätzt.

Bestattungen

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Bei der Grabung wurden nur wenige menschliche Skelettreste gefunden. Diese waren stark verwittert und wurden bislang nicht genauer untersucht.

Beigaben

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Bei der Grabung wurden insgesamt 67 Keramikscherben gefunden, die sich aber nicht zu Gefäßen rekonstruieren lassen. Die Scherben dürften der Wartbergkultur zuzuordnen sein, sie weisen aber auch mögliche Einflüsse der Kugelamphoren-Kultur auf. Hinzu kommen zahlreiche Artefakte aus Feuerstein und Kieselschiefer (Klingen, Abschläge, dreieckige und querschneidige Pfeilspitzen, Schaber) sowie ein Beil aus Felsgestein.

Literatur

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  • Klaus Günther: Stichwort „Warburg-Hohenwepel“. In: Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe. Band 1985, S. 264.
  • Klaus Günther: Ein Großsteingrab in der Warburger Börde bei Hohenwepel, Stadt Warburg, Kreis Höxter. In: Ausgrabungen in Westfalen-Lippe. Band 4, 1986, S. 65–104.
  • Dirk Raetzel-Fabian: Calden. Erdwerk und Bestattungsplätze des Jungneolithikums. Architektur – Ritual – Chronologie (= Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie. Band 70). Habelt, Bonn 2000, ISBN 3-7749-3022-8, S. 229.
  • Kerstin Schierhold: Studien zur Hessisch-Westfälischen Megalithik. Forschungsstand und -perspektiven im europäischen Kontext (= Münstersche Beiträge zur ur- und frühgeschichtlichen Archäologie. Band 6). Leidorf, Rahden/Westf. 2012, ISBN 978-3-89646-284-8, S. 261–262.
  • Bendix Trier: Stichwort „Hohenwepel“. In: Neujahrsgruß 1985. 1985, S. 24–26.
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