Galeriegrab von Hiddingsen
Das Galeriegrab von Hiddingsen (auch „Steinkammergrab“ oder „Steinkiste“ genannt) wurde 1934 bei Steinbrucharbeiten in der Nähe von Hiddingsen (Stadt Soest/NRW) entdeckt und unter Leitung von Walter Rolf Lange ausgegraben.[1] In dem etwa 16,8 × 2,8 × 2,0 m (L×B×H) großen Galeriegrab wurden 98 menschliche Skelette geborgen. Datiert wird das Grab auf etwa 3000 v. Chr. Die Anlage wird mit der Trichterbecherkultur (TBK) in Verbindung gebracht. Der an der Südwestecke stark beschädigten Megalithanlage fehlen fünf Steine auf der Südostseite. Ansonsten sind 17 Steine erhalten von denen zwei, darunter der nordöstliche Endstein, besonders groß sind.
Die Funde von Hiddingsen und Schmerlecke finden besondere Berücksichtigung im Rahmen des „Wegs der großen Steine“ der westfälischen Etappe der „European Route of Megalithic Culture“, eines Kulturwegs des Europarats.[2]
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Walter Lange: Untersuchung einer neugefundenen großen westfälischen Steinkiste bei Hiddingsen, Kreis Soest. In: Bodenaltertümer Westfalens. Band 3, 1934, ISSN 0523-8013, S. 149–159 (Online).
- Walter Lange: Die Steinkiste von Hiddingsen, Kreis Soest. In: Heimatkalender des Kreises Soest. 15, 1936, ZDB-ID 619151-4, S. 70–74.
- Ingo Pfeffer: Ein Grab für hundert Menschen. Die Steinkiste in Soest-Hiddingsen. In: Norbert Wex (Hrsg.): Soester Schau-Plätze. Historische Orte neu erinnert. Festschrift zum 125-jährigen Bestehen des Vereins für Geschichte und Heimatpflege Soest. Westfälische Verlagsbuchhandlung Mocker & Jahn, Soest 2006, ISBN 3-87902-049-3, S. 326–331 (Soester Beiträge 59).
- Ingo Pfeffer, Kerstin Schierhold: Das Galeriegrab von Soest-Hiddingsen, Kreis Soest (= Megalithgräber in Westfalen. Band 5). Altertumskommission für Westfalen, Münster 2020 (Online).
Belege
Bearbeiten- ↑ Ingo Pfeffer und Kerstin Schierhold: Das Galeriegrab von Soest-Hiddingsen, Kreis Soest (PDF)
- ↑ Vera Brieske/Lea Kopner: Galeriegräber der Soester Gruppe: Etappen der Europäischen Kulturstrasse(sic!) Megalithic Routes. In: Soester Zeitschrift, Heft 134, S. 9–18; vgl. auch Blog der Altertumskommission des LWL mit Hinweisen zum Aufbau der Route, abgerufen am 11. Dezember 2023
Weblinks
Bearbeiten- Seite mit vielen Informationen und Fotos
- PDF-Dokument auf astronomische Auffälligkeiten mit unterstützenden Abbildungen
- DFG-Projektbeschreibung mit kontextueller Einordnung
- Altertumskommission für Westfalen: Das Galeriegrab von Soest-Hiddingsen
Koordinaten: 51° 31′ 57,4″ N, 8° 6′ 48″ O