Galileo-Folge
Im mathematischen Teilgebiet der Zahlentheorie versteht man unter einer Galileo-Folge (englisch Galileo sequence) eine Zahlenfolge natürlicher Zahlen, bei der für jede Partialsumme die darauf folgende doppelt so lange Partialsumme zu ersterer in einem festen natürlichzahligen Verhältnis steht. Die Bezeichnung verweist auf Galileo Galilei (1564–1642), der auf diese Art von Zahlenfolgen durch die Folge der ungeraden natürlichen Zahlen aufmerksam wurde.[1][2]
Formale Beschreibung
BearbeitenSie lässt sich wie folgt angeben:[2]
Gegeben sei eine Zahlenfolge [A 1] und die zugehörige Zahlenfolge der Partialsummen mit
- .
Existiert dafür eine Zahl derart, dass für jeden Index stets
gilt, so nennt man diese gegebene Zahlenfolge eine Galileo-Folge.
Historischer Hintergrund
BearbeitenIm Zusammenhang mit seinen Untersuchungen zum freien Fall von Körpern erkannte Galileo Galilei, dass stets
gilt. Das bedeutet nichts weiter, als dass die Folge der ungeraden natürlichen Zahlen hinsichtlich ihrer Partialsummenfolge für die folgende Gesetzmäßigkeit aufweist:
- ,
also
- mit .
Dividiert man diese Gleichung durch , so erkennt man die Gleichwertigkeit zur obigen formalen Beschreibung.
Rekursion
BearbeitenEine streng monoton wachsende Galileo-Folge erhält man zu einer gegebenen Zahl vermöge Rekursion wie folgt:[2]
Startwerte:
und dann rekursiv:
- für [A 2]
- für
Beispiele
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Kenneth O. May: Galileo sequences, a good dangling problem. In: American Mathematical Monthly. Band 79, 1972, S. 67–69 (MR0306099).
- James J. Tattersall: Elementary number theory in nine chapters. Cambridge University Press, Cambridge 1999, ISBN 0-521-58531-7 (MR1720399).
- David Zeitlin: A family of Galileo sequences. In: American Mathematical Monthly. Band 82, 1975, S. 819–822 (MR0379351).
Einzelnachweise
BearbeitenAnmerkungen
Bearbeiten- ↑ Hier ist stets , also die Zahlenfolge aller ganzen Zahlen .
- ↑ ist die Gaußklammerfunktion.
- ↑ Bei Tattersall, op. cit., S. 23, fehlen die Einträge 27 und 28. Sie wurden nachträglich ergänzt.