Gampi (jap. 雁皮, auch Ganpi, wörtlich übersetzt „Gänsehaut“, oder Kami no ki, wörtlich übersetzt Papierbaum[1]) (Daphne sikokiana) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seidelbast (Daphne) innerhalb der Familie Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae). Sie kommt nur auf den zentralen und westlichen japanischen Inseln Honshū, Shikoku und Kyushu (nur in der Präfektur Saga) vor.[2] Ihre Fasern werden zur Herstellung von Japanpapier verwendet.

Gampi

Endständiger Blütenstand mit vierzähligen, gelben Blüten von Gampi (Daphne sikokiana)

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae)
Unterfamilie: Thymelaeoideae
Gattung: Seidelbast (Daphne)
Art: Gampi
Wissenschaftlicher Name
Daphne sikokiana
(Franch. & Sav.) Halda

Beschreibung

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Zweig mit Laubblättern

Erscheinungsbild und Blatt

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Gampi wächst als sommergrüner Strauch, der Wuchshöhen von meist etwa 2 (1 bis 3) Meter erreicht. Die Rinde ist seidig behaart und an älteren Pflanzenteilen braun. Die Äste sind ausgebreitet.[2]

Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 2 bis 3 mm lang. Die einfache, häutige, dicht seidig behaarte Blattspreite ist bei einer Länge von 1,5 bis 8 cm und einer Breite von 1 bis 4 cm eiförmig mit keilförmiger oder runder Spreitenbasis und spitzem bis zugespitztem oberen Ende.[2]

Blütenstand, Blüte und Frucht

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Die Blütezeit in Japan reicht von Mai bis Juni. Die endständigen, kopfigen Blütenstände enthalten 7 bis 20 Blüten. Die ungestielten Blüten sind zwittrig oder selten eingeschlechtig und vierzählig. Die vier haltbaren, gelben, kronblattähnlichen Kelchblätter sind zu einer 8 mm langen Kelchröhre verwachsen und die vier Kelchzipfel sind 2 bis 3 mm lang. Es sind zwei Kreise mit je vier Staubblättern vorhanden. Der Diskus ist im oberen Bereich einfach bis dreiteilig. Der dicht lang behaarte Stempel etwa 4 mm lang.[2]

Die kurz gestielte, bei einer Länge von etwa 6 mm schmal eiförmig-spindelförmige, harte beerenartige Frucht ist behaart und vom haltbaren Kelch umhüllt.[2]

Taxonomie

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Die Erstbeschreibung erfolgte 1878 unter dem Namen (Basionym) Wikstroemia sikokiana Franch. & Sav. durch Adrien René Franchet und Paul Amédée Ludovic Savatier in Enumeratio Plantarum in Japonia Sponte Crescentium ..., 2, 2, S. 481. Die Neukombination zu Daphne sikokiana (Franch. & Sav.) Halda erfolgte 1999 durch Halda in Acta Musei Richnoviensis, Volume 6, 3, S. 209. Weitere Synonyme für Daphne sikokiana (Franch. & Sav.) Halda sind: Wikstroemia canescens var. pauciflora Franch. et Sav., Diplomorpha sikokiana (Franch. & Sav.) Honda, Diplomorpha sikokiana (Franch. & Sav.) Nakai.[3] Das Artepitheton sikokiana bezieht sich auf die südjapanische Insel Shikoku.

Ihre feinen und glatten Bastfasern werden zur Herstellung von Japanpapier, das in Japan Washi genannt wird, verwendet. Die Ernte erfolgt, wenn die Pflanzen viel Wasser enthalten, zwischen Februar und Mai.[4][5][6]

Einzelnachweise

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  1. Internationale Trivialnamen bei Multilingual Multiscript Plant Name = M.M.P.N.D..
  2. a b c d e Die Art in der Flora of Japan.@1@2Vorlage:Toter Link/foj.c.u-tokyo.ac.jp (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Abschnitt Beschreibung)
  3. Daphne sikokiana bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 20. Mai 2013.
  4. Eintrag bei Plants for A Future. (englisch)
  5. Washi: Japanese handmade paper.
  6. Vorbereitung der Gampifasern zur Papierherstellung (Memento vom 23. Mai 2006 im Internet Archive) (englisch)
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Commons: Daphne sikokiana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien