Gaskocher, alltagssprachlich auch Campingkocher genannt, sind Kocher, die Flüssiggas (meist Butan, Propan oder eine Mischung aus beiden Gasen) aus Gasflaschen oder Gaskartuschen verbrennen und dadurch Wärme erzeugen. Gaskocher sind einfach in der Bedienung und sauber in der Anwendung, da Gas rückstandsfrei verbrennt. Im Gegensatz zu Benzin- und Petroleumkochern sind Gaskocher sofort betriebsbereit, besser regulierbar und in der Regel leiser, wartungsarm und fast geruchsfrei. Bei niedrigen Temperaturen nimmt die Leistung ab. Bei Normaldruck bildet Butan unterhalb seines Siedepunktes von −0,5 °C keine brennbaren Gase und lässt sich deshalb nicht mehr aus dem Gasbehälter entnehmen. Deswegen kommen bei Expeditionen in kalten Umgebungen eher Benzinkocher oder Petroleumkocher zur Anwendung. Propan hat einen niedrigeren Siedepunkt und bleibt deshalb bei tieferen Temperaturen einsatzfähig.

Kompakter Gaskocher mit Transportbox

Geschichte

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Gas wurde erst ausschließlich für Beleuchtungszwecke genutzt und fand von der Mitte des 19. Jahrhunderts dann auch Verwendung zum Heizen und zum Kochen. Die modernen Gaskocher gehen auf die sogenannten Gaskochapparate des frühen 19. Jahrhunderts zurück, als mehrere deutsche Erfinder ihre Modelle herausbrachten. Die ersten Gaskocher für den häuslichen Gebrauch wurden in Deutschland im Jahre 1849 von dem aus Berlin stammenden, in Dresden ausgebildeten[1] Ingenieur Rupertus Wilhelm Elsner († 9. Januar 1861)[2] in Berlin angefertigt.[3][4][5]

Die Grundlage für die ersten Gaskocher bildeten das Prinzip nach W. Elsner sowie das Prinzip des Bunsenbrenners, was von R. Bunsen in Heidelberg eingeführt wurde.[3][6]

Davor hatte schon der Apotheker Charles Hugueny 1848 in Straßburg ein Patent für einen Gaskocher für Laboratorien und Fabriken angemeldet.[7][8] Auch Bunsen und Elsner ließen ihre Brenner patentieren.[9][10]

Siehe auch

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Commons: Gaskocher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Gaskocher – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Korrespondenz. In: Illustrirte Zeitung Bd. 29, Nr. 752, 8. November 1857, S. 350 (Web-Ressource).
  2. Todesfälle. In: Königlich-privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen Nr. 9, 11. Januar 1861, Dritte Beilage, S. 8 (Web-Ressource).
  3. a b Die deutschen Städte geschildert nach den Ergebnissen der ersten deutschen Städteausstellung zu Dresden 1903. F. Brandstetter, 1904, S. 210 (archive.org [abgerufen am 23. Februar 2018]).
  4. Martin Kornrumpf: „Mehr Licht…“: Julius Pintsch (1815-1884) und seine Söhne, Pioniere der Beleuchtungstechnik. Beitrag zur Geschichte der Pintsch-Werke in Fürstenwalde (Spree) 1872–1945. Selbstverlag des Autors, 1985 (google.de [abgerufen am 23. Februar 2018]).
  5. Journal für Chemie und Physik. Hrsg. von J(ohann) S(alomon) C(hristoph) Schweigger. Schrag, 1857 (google.de [abgerufen am 23. Februar 2018]).
  6. Ferdinand Tieftrunk: Die Gasbeleuchtung. Schweizerbart, 1874 (google.de [abgerufen am 23. Februar 2018]).
  7. Achille Penot: Hugueny's Hut für die Zuggläser der Gasbrenner. In: Polytechnisches Journal. 110, 1848, S. 186–189.
  8. Hugueny's Hut für die Zuggläser der Gasbrenner. In: Polytechnisches Journal. 110, 1848, S. 288.
  9. Emanuel Schreiber: Das Heizen und Kochen mit Gas, sowohl in industrieller als in hauswirthschaftlicher Beziehung: Mit 77 erläuternden Figuren. Voigt, 1858 (google.de [abgerufen am 23. Februar 2018]).
  10. R. W. Elsner: Elsner's neuer Gasbrenner. In: Polytechnisches Journal. 142, 1856, S. 210–211.