Ein Gegendenkmal ist ein Denkmal, das den Zweck hat, zu bestehenden Denkmälern, deren Aussage man nicht mehr unterstützen, sie aber auch nicht ändern (Denkmalumwidmung) oder entfernen (Denkmalsturz) möchte, zum Beispiel aus Gründen des Denkmalschutzes, eine andere Aussage (Antithese) darzustellen.

Gegendenkmal von Rainer Tiedje (1996) vor dem Kriegerdenkmal von August Henneberger (1925) in Hamburg-Altona

Beispiele Bearbeiten

Räumlicher Bezug Bearbeiten

Gegendenkmale stehen in der Regel in einem sehr engen räumlichen Bezug zum ursprünglichen Denkmal, so dass These und Antithese zusammen sicht-, erleb- und reflektierbar sind. Selten sind Gegendenkmale mit großem räumlichen Abstand, so etwa das Denkmal-Kunstwerk „Dem Landesvater seine Göttinger Sieben“ von 2015 in Göttingen, das in rund 100 Kilometer Luftlinie Entfernung die Aussage des Ernst-August-Denkmals in Hannover von 1861 kritisch kommentiert.

Literatur Bearbeiten

  • Dinah Wijsenbeek: Denkmal und Gegendenkmal: über den kritischen Umgang mit der Vergangenheit auf dem Gebiet der bildenden Kunst. Meidenbauer, München 2010, ISBN 9783899757248. (Inhaltsverzeichnis)
  • Corinna Tomberger: Das Gegendenkmal. Avantgardekunst, Geschichtspolitik und Geschlecht in der bundesdeutschen Erinnerungskultur. transcript Verlag, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-8394-0774-5. (Digitalisat)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Archivierte Kopie (Memento vom 21. April 2017 im Internet Archive)
  2. Bernd Miiüender: Kriegerdenkmal-Umwidmung: Stein des Anstoßes. In: Die Zeit. Nr. 41/1982 (online).
  3. https://www.hgb-leipzig.de/kunstorte/vsd_laserprojektion.html
  4. Arne Lieb: Gegenentwurf zum Nazi-Denkmal: Hamburg hat schon ein "Gegendenkmal". In: rp-online.de. 14. Mai 2016, abgerufen am 8. Februar 2024.
  5. Claudia Henzler: Auf Rommels Denkmal fällt nun ein Schatten sueddeutsche.de, 23. Juli 2020.
  6. Sven Felix Kellerhoff: Der Wüstenfuchs und seine Minenfelder welt.de, 23. Juli 2020.