Die Geigen-Feige (Ficus lyrata) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Feigen (Ficus) innerhalb der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). Die beliebte Zimmerpflanze verdankt ihren Namen den gewellten, großen Blättern, die an die Form einer Geige erinnern.
Geigen-Feige | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Geigen-Feige (Ficus lyrata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ficus lyrata | ||||||||||||
Warb. |
Beschreibung
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenDie Geigen-Feige wächst als immergrüner Baum oder Strauch und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 16 Metern, in ihrer Heimatregion bis 25 Meter. Sie gedeiht entweder epiphytisch, terrestrisch oder als Würgefeige.
Die Laubblätter sind wechselständig und spiralig angeordnet. Die kahle Blattspreite ist bei einer Länge von 20 bis 45 Zentimetern sowie einer Breite von 12 bis 28 Zentimetern geigenförmig, gewellt und ganzrandig. Die Spreitenbasis ist mehr oder weniger tief herzförmig.[1] Die Blätter sind dunkelgrün, glänzend und mit deutlich sichtbarer Blattspreite. Die Pflanze ist immergrün.
Generative Merkmale
BearbeitenDie Geigenfeige bildet ihre becherförmigen, kleinen Blüten vor allem im Freiland. Sie werden von Feigenwespen bestäubt. Die Feigenfrüchte sind 3–4 cm groß und grün. Als Kübelpflanze blüht sie sehr selten.[2] Sie wird stattdessen durch Kopfstecklinge vermehrt.
Ökologie
BearbeitenWie viele andere Feigen-Arten auch kann die Geigen-Feige nur durch eine bestimmte Feigenwespe bestäubt werden, in diesem Fall ist dies Agaon spatulatum, und auch die Wespe kann ihre Eier nur in die „Frucht“ der Geigen-Feige ablegen.[3][4]
Vorkommen
BearbeitenDie Geigen-Feige ist heimisch im tropischen West- und Zentralafrika in den Staaten Benin, Elfenbeinküste, Gabun, Kamerun, Liberia, Nigeria, Sierra Leone und Togo.[3][5] In den Tropen und Subtropen ist sie eine beliebte Zierpflanze und zum Teil verwildert, so zum Beispiel auf Hawaii.[3]
Die Geigen-Feige kommt in Regenwäldern unter anderem zusammen mit Ficus pseudomangifera, Discoglypremna caloneura, Antidesma laciniatum, Parinari glabra, Pauridiantha und Leptaspis cochleata vor.[1]
Taxonomie
BearbeitenDie Erstbeschreibung von Ficus lyrata erfolgte 1894 durch Otto Warburg in Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie, Band 20, S. 172–173. Ein Synonym für Ficus lyrata Warb. ist Ficus pandurata Hance.[6]
Nutzung
BearbeitenDie Geigen-Feige wird in tropischen Parks und Gärten als Zierpflanze verwendet. In Regionen mit Frostzeiten ist sie nur für Gewächshäuser und Innenräume geeignet.
Die Geigen-Feige ist eine unkomplizierte Zimmerpflanze, die sich auch gut für Hydrokultur eignet. Einzig gegen Standortwechsel und Kälte ist sie empfindlich. Aufgrund ihres großen Wuchses von 2–4 m im Kübel ist sie beliebt für Büros. Aufgrund ihrer Giftigkeit wird sie für Haushalte mit Kleinkindern nicht empfohlen.[7]
Weblinks
Bearbeiten- Ficus lyrata. In: S. Dressler, M. Schmidt, G. Zizka (Hrsg.): African plants – A Photo Guide. Senckenberg, Frankfurt/Main 2014.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Ficus lyrata in: Conservatoire et Jardin botaniques de la Ville de Genève. (englisch)
- ↑ Geigenfeige, Ficus lyrata pflanzen und pflegen - Mein schöner Garten. Abgerufen am 22. November 2023.
- ↑ a b c Ficus lyrata-Datenblatt in: Hawaiian Ecosystems at Risk project (Hear). (englisch)
- ↑ Ficus lyrata auf: FigWeb. (englisch)
- ↑ Ficus lyrata im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 4. Mai 2015.
- ↑ Ficus lyrata bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 4. Mai 2015.
- ↑ Katja: Geigenfeige: Pflege, Standort & Vermehren von Ficus lyrata. In: Plantura. 7. April 2021, abgerufen am 22. November 2023 (deutsch).