Geisterhügel
Der Geisterhügel ist ein aus der Jungsteinzeit stammender und von einem Menhir bekrönter Grabhügel bei Brachstedt, einem Ortsteil von Petersberg (Saalekreis) in Sachsen-Anhalt. Er wurde vermutlich von Angehörigen der Bernburger Kultur (3100–2650 v. Chr.) errichtet.
Geisterhügel | ||
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Der Geisterhügel | ||
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Koordinaten | 51° 34′ 8″ N, 12° 4′ 4″ O | |
Ort | Petersberg, Sachsen-Anhalt, Deutschland | |
Entstehung | 3100–2650 v. Chr. |
Lage und Beschreibung
BearbeitenDer Geisterhügel liegt nördlich des Brachstedter Ortsteils Hohen an einem Feldweg. Er wurde auf dem Steinberg errichtet, um ihn optisch größer erscheinen zu lassen. Der Grabhügel selbst hat eine Höhe von 3 m und einen Durchmesser zwischen 20 und 25 m. Da er noch nicht ausgegraben wurde, sind bislang keine weiteren Angaben möglich. Der Hügel weist einige Einsenkungen auf, die aber auf eine Nutzung des Geländes als Truppenübungsplatz der NVA zurückgehen. Einen Kilometer westnordwestlich liegt, direkt in Brachstedt ein Grabhügel. Auch auf dem Dachsberg östlich von Hohen lag ursprünglich ein Grabhügel, mit der Rampenkiste von Hohen, der aber nicht mehr existiert.
Der den Geisterhügel bekrönende Menhir besteht aus Quarzit. Er hat eine Höhe von 160 cm, eine Breite von 60 cm und eine Tiefe von 50 cm. Er ist pfeilerförmig mit annähernd quadratischem Querschnitt, wahrscheinlich bearbeitet und läuft nach oben schräg aus. Auf seiner Spitze verläuft eine Rille.[1]
Literatur
Bearbeiten- Bernhard Brühl: Zwei Sagen vom Piltitzer Teufelsstein. In: Heimatkalender für die Muldekreise Bitterfeld und Delitsch. Band 7, 1931, S. 43.
- Ulrich Fischer: Die Gräber der Steinzeit im Saalegebiet. Berlin 1956.
- Paul Grimm: Von aufrechten Steinen (Menhiren) in Mitteldeutschland. In: Mitteldeutsche Volkheit. Band 3, Heft 4, 1936, S. 67–68.
- Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 392–393, 448.
- Christian Keferstein: Ansichten über die keltischen Alterthümer, die Kelten überhaupt und besonders in Teutschland, so wie den keltischen Ursprung der Stadt Halle. 1. Band: Archäologischen Inhaltes. Halle 1846.
- Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse, Jahrgang 1955, Nr. 9, Wiesbaden 1955, S. 181.
- Gerhard Mildenberger: Studien zum mitteldeutschen Neolithikum. Leipzig 1953
- H.-G.Pernutz: Brachstedt im Saalkreise. In: Nachrichtenblatt Landelektrizität, Überlandwerk Saalkreis-Bitterfeld. Band 14, Heft 10, 1935, S. 112–115.
- Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil I. Katalog. Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden, Band 5, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1957, S. 9–10.
- Erhard Schröter: Bodendenkmale des Bezirkes Halle. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 69, 1989, S. 90.
- Britta Schulze-Thulin: Großsteingräber und Menhire. Sachsen-Anhalt • Thüringen • Sachsen. 2. Aufl., Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2011, ISBN 978-3-89812-799-8, S. 86–87.
- Bodo Wemhöner, Ralf Schwarz: Routen der Archäologie. Halle und der Saalkreis. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2006, ISBN 3-910010-97-X, S. 27–29.
Weblinks
Bearbeiten- Thomas Witzke: Menhir auf Grabhügel, Hohen bei Brachstedt, nordöstlich von Halle bei www.strahlen.org
- grosssteingraeber.de: Der Menhir Hohen bei Halle
- The Megalithic Portal: Menhir von Brachstedt
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Johannes Groht: Menhire in Deutschland. S. 456–457.