Gelber Berg
Der Gelbe Berg, auch die Gelbe Bürg genannt, ist ein 628,4 m ü. NHN[1] hoher Berg des Hahnenkamms, eines Ausläufers der Fränkischen Alb, bei Dittenheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Bayern, Deutschland.
Gelber Berg / Gelbe Bürg | ||
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Gelber Berg Luftaufnahme von Süden | ||
Höhe | 628,4 m ü. NHN | |
Lage | Dittenheim, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Bayern, Deutschland | |
Gebirge | Hahnenkamm, Fränkische Alb | |
Koordinaten | 49° 2′ 25″ N, 10° 45′ 52″ O | |
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Gestein | Gesteine des Süddeutschen Juras: im Gipfelbereich Malmkalk, Ornatenton und Eisensandstein, am Bergfuß Amaltheenton und Gryphaeensandstein | |
Alter des Gesteins | Jura |
Geographische Lage
BearbeitenDer Gelbe Berg erhebt sich im Naturpark Altmühltal an der Nordflanke des Hahnenkamms 2,7 km südwestlich der im Kernort von Dittenheim stehenden Dorfkirche und 1,8 km südöstlich jener von dessen Gemeindeteil Sammenheim.
Geologie und Landschaftsgestalt
BearbeitenDer aus Gesteinen des Juras aufgebaute Gelbe Berg steigt steil aus einem Urstromtal auf und besteht aus zwei übereinanderliegenden, fast ebenen Plateaus mit nahezu dreieckigem Grundriss. Im Westen, Norden und Süden fallen die Hänge abrupt steil ab, nur im Südwesten besteht eine schmale, flache Verbindung zu den Ausläufern des Hahnenkamms.
Geschichte
BearbeitenAllgemeines
BearbeitenDas strategisch günstig gelegene Plateau des Gelben Bergs diente den Menschen in verschiedenen Perioden als befestigter Siedlungsplatz. Es wurde in der Urnenfelderzeit etwa vom 10. bis 8. Jahrhundert v. Chr. sowie in der späten Hallstattzeit im 6. Jahrhundert v. Chr. mit Mauern befestigt.[2] Im 4. Jahrhundert wurde das Bergplateau zu einer Höhensiedlung der Germanen mit mächtigen, bis zu 13 Meter breiten Mauern ausgebaut. Ende des 5. Jahrhunderts, endete mit der Unterwerfung der Alamannen durch die Franken die Besiedlung des Gelben Bergs.[3]
siehe auch Gelbe Burg
Bekannt wurde der Gelbe Berg durch archäologische Ausgrabungen in den Jahren 1908–1911 und 1926, die reichhaltige Funde aus den verschiedenen Epochen erbrachten. Die Mehrzahl der Funde stammt aus dem 4. und 5. Jahrhundert, nur wenige sind jünger.[4]
1951 gründete sich nach der Aufhebung des Flugverbotes durch die alliierten Siegermächte der Flieger-Verein Gelbe Bürg, der 1958 auf das Areal der später errichteten Kaserne in Heidenheim, nur wenige Kilometer entfernt, umzog. Heute ist der Verein am Flugplatz Gunzenhausen-Reutberg beheimatet.[5]
Namenskundliches
BearbeitenAllgemein wird der Berg Gelber Berg genannt, Historiker und Archäologen sprechen dagegen eher von der Gelben Bürg. Der Name Gelber Berg könnte von der Farbe des Eisensandsteins des Bergmassivs stammen, der eine auffallende rötliche, an einigen Stellen aber auch gelbliche Farbe hat. Historisch belegen lässt sich diese Namensgebung aber nicht.
Die bisher frühesten gesicherten Nennungen des Berges stammen aus den Jahren:
- 1419 als Gebenbürg
- 1419 als Gebenburg
- 1535 als Gebenburg
- 1650 als Gelbe Bürg
Der Namensteil Geben könnte eine Form des alten männlichen Personennamens Gebo sein und somit die Burg des Gebo bedeuten. Der Name Gelbe Burg kann somit auch eine Weiterentwicklung aus diesem Namen sein.[6]
Schutzgebiete
BearbeitenDer Gelbe Berg befindet sich im äußersten Westteil des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets „Trauf der südlichen Frankenalb“ (FFH-Nr. 6833-371) und gehört zudem zum Westteil des 1995 gegründeten und 3141,36 km² großen Landschaftsschutzgebiets LSG innerhalb des Naturparks Altmühltal (LSG-Nr. 329151).[1]
Wanderwege
BearbeitenAm Gelben Berg führen die Fernwanderwege Altmühltal-Panoramaweg, Frankenweg und Dr.-Fritz-Linnert-Weg vorbei.
Literatur
BearbeitenSiehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Kartendienste ( des vom 19. Dezember 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. des Bundesamtes für Naturschutz
- ↑ H. Eidam: Eine prähistorische Befestigung auf der Gelben Bürg bei Dittenheim. In: Korrespondenzblatt der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Bd. 43, 1912, S. 140.
- ↑ J. Werner: Zu den alamannischen Burgen des 4. und 5. Jahrhunderts. In: Speculum Historiale – Festschrift für Johannes Spörl. 1965, S. 67–90.
- ↑ Hermann Dannheimer: Die germanischen Funde der späten Kaiserzeit und des frühen Mittelalters in Mittelfranken. In: Germanische Denkmäler der Völkerwanderungszeit. Reihe A, 7 1962.
- ↑ Flugsportvereinigung „Gelbe Bürg“ Gunzenhausen – Vereinschronik
- ↑ Martin Winter: Die Gelbe Bürg in fränkischer Zeit, Abschnitt Der Name „Gelbe Bürg“