Der Geleitzug QP 10 war ein alliierter Nordmeergeleitzug, der im April 1942 in der Murmansk vorgelagerten Kola-Bucht zusammengestellt wurde und weitestgehend ohne Ladung ins isländische Reykjavík fuhr. Durch deutsche U-Boot- und Luftangriffe verloren die Alliierten vier Frachter mit 24.481 BRT.

Zusammensetzung und Sicherung

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Die Liverpool
 
…und die Fury waren zusammen…
 
… mit der Marne Teil der Ocean Escort
 
Die El Occidente sank durch Torpedo von U 435

Der Geleitzug QP 10 setzte sich aus 22 Frachtschiffen zusammen. Am 10. April 1942 verließen sie das sowjetische Murmansk (Lage) in Richtung Reykjavík (Lage). Kommodore des Konvois war Captain D. A. Casey, der sich auf der Temple Arch eingeschifft hatte. Bis zum 12. April übernahm die Eastern Local Escort mit den sowjetischen Zerstörern Gremjaschtschi und Sokruschitelny sowie die britischen Minensucher Gossamer, Harrier und Hussar den Nahschutz des Konvois. Vom 10. bis 21. April übernahm zusätzlich die Ocean Escort die Sicherung mit dem Kreuzer Liverpool, den Zerstörern Oribi, Punjabi, Marne, Fury, Eclipse, dem Minensucher Speedwell und den UJ-Trawlern Blackfly sowie Paynter bis Reykjavík. Zwischen Island und Norwegen operierte eine Fernsicherungsgruppe mit den Schlachtschiffen King George V, Duke of York, dem Flugzeugträger Victorious, den Kreuzern Kent, Nigeria und den Zerstörern Bedouin, Belvoir, Escapade, Eskimo, Faulknor, Ledbury, Matchless, Middleton, Offa, Onslow, Somali und Wheatland.[1]

Name[2] Typ Flagge Vermessung in BRT Verbleib[1]
Artigas Frachter Panama  Panama 5613
Beaconstreet Frachter Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 7467
Belomorkanal Frachter Sowjetunion  Sowjetunion 2900
Carpulin Frachter Panama  Panama 4977
City of Joliet Frachter Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 6167
Dneprostroi Frachter Sowjetunion  Sowjetunion 4756
El Coston Frachter Panama  Panama 7286
El Occidente Frachter Panama  Panama 5127 am 13. April durch U 435 versenkt (Lage)
Empire Cowper Frachter Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 7164 am 11. April durch III./KG 30 versenkt (Lage)
Francis Scott Key Frachter Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 7191
Harpalion Frachter Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 5486 am 13. April durch III./KG 30 versenkt (Lage)
Ironclad Frachter Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 5685
Kiew Frachter Sowjetunion  Sowjetunion 5823 am 13. April durch U 435 versenkt (Lage)
Mana Frachter Honduras  Honduras 3283
Minotaur Frachter Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 4554
Mormacrio Frachter Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 5940
Narvarino Frachter Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 4841
River Afton Frachter Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 5479
Sewzaples Frachter Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 3974
Stone Street Frachter Panama  Panama 6131
Temple Arch Frachter Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 5138
West Gotomska Frachter Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 5728

Nachdem der Geleitzug von der deutschen Luftaufklärung erfasst war, erfolgte am 11. April ein erster Angriff von Junkers Ju 88 der III. Gruppe/Kampfgeschwader 30 des Fliegerführers Lofoten, von ihrer norwegischen Basis Bardufoss (Lage) aus. Dabei versenkte sie den Frachter Empire Cowper (7.164 BRT). Dagegen konnten die Zerstörer Hermann Schoemann, Z 24 und Z 25 den Konvoi nicht finden. In der Nacht des 12./13. April griff U 435 das Geleit an. Nachdem es die Punjabi noch knapp verfehlt hatte, versenkte es die Frachter El Occidente (6.008 BRT) und Kiev (5.823 BRT). Am 13. April kam wieder die III./KG 30 zum Zug, die den Frachter Harpalion (5.486 BRT) versenkte. Unterwegs schlossen sich 16 Handelsschiffe und zwei Minensucher des Geleitzuges PQ 14 dem QP 10 an, da sie wegen Packeisschäden umkehren mussten. Der QP 10 erreichte am 21. April das isländische Reykjavík. Er verlor insgesamt vier Frachter mit 24.481 BRT.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, April 1942. Abgerufen am 9. Januar 2017.
  2. Arnold Hague: Arnold Hague Convoy Database, QP Convoy Series. Abgerufen am 12. Januar 2017 (englisch).