Gelidium amansii

Rotalgenart aus der Gattung Gelidium

Gelidium amansii ist eine perennierende Rotalgen-Art, die in flachem Wasser wächst und in Ostasien weit verbreitet ist. Das Basionym ist Fucus amansii J.V.Lamour (1805).

Gelidium amansii

Gelidium amansii

Systematik
Klasse: Florideophyceae
Unterklasse: Rhodymeniophycidae
Ordnung: Gelidiales
Familie: Gelidiaceae
Gattung: Gelidium
Art: Gelidium amansii
Wissenschaftlicher Name
Gelidium amansii
(J.V.Lamour) J.V.Lamour, 1813

Aussehen

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Gelidium amansii ist von purpurroter bis gelblichroter Farbe, knorpelig und wächst in aufrechten Büscheln von 8 bis 30 Zentimetern Höhe, in denen sich aufrechte und kriechende Stängel unterscheiden lassen. Die aufrechten Stängel sind flach mit vier bis fünf gegen- oder wechselständigen Fiederblättern bei einem Durchmesser von 0,1 bis 0,2 Zentimetern, am Rand dünner. Die kriechenden Stängel sind fadenförmige Rhizoide. Die Zellwände von Gelidium amansii sind reich an Alginsäure.

Verbreitung und Kultivierung

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Die Verbreitung von Gelidium amansii erstreckt sich über Korea, Japan mit den Ryūkyū-Inseln, Chinas Festland (Shandong-Halbinsel, Zhejiang und Xiamen), die Philippinen, Malaysia, Indonesien, Singapur, Sri Lanka und Mauritius sowie im Indischen Ozean bis Indien und Madagaskar.[1] In Taiwan wächst es an der Nord- und Nordostküste von der Niedrigwasserlinie bis zu Riffen in drei bis zehn Metern Tiefe, üblicherweise an der küstenabgewandten Seite in schneller fließendem, transparenterem Wasser, und ist das ganze Jahr über sichtbar. Im Nordosten Taiwans wird Gelidium amansii auch kultiviert. Die Sporenkultivierung war in Japan erfolgreich, wobei es zwei Jahre lang dauert, bis aus den Sporen erntereife Algen geworden sind.

Als Lebensmittel wird Gelidium amansii vorrangig in Japan, Indonesien, China, Borneo und Sulawesi genutzt. In Ostasien wird Gelidium amansii unter anderem in Salaten verzehrt. Außerdem lässt sich aus Gelidium amansii Agar gewinnen. Dazu wird die getrocknete Alge im Verhältnis 2 zu 1 mit Wasser versetzt und zwei Stunden lang gekocht, gefiltert, abgekühlt, mit Ultraschall behandelt und gefriergetrocknet, sodass man beispielsweise aus 100 Gramm getrocknetem Gelidium amansii knapp 5 Gramm Agar-Pulver erhält. Der Agar-Gehalt variiert je nach Jahreszeit, Lage und Umgebung; für japanisches Gelidium amansii wird er mit 25 bis 30 % des Trockengewichtes angegeben. Durch Kochen, Filtrieren, Abkühlen und Süßen wird aus dem Agar-Produkt eine im Sommer beliebte taiwanische Nachspeise.

Sowohl in der traditionellen als auch in der modernen japanischen Küche wird ein Extrakt aus der tengusa genannten Alge verwendet, der große Mengen des starken Geliermittels kanten (Agar) enthält. Aus mit kanten versetzter Azuki-Bohnenpaste wird ein festes Gelee namens Yōkan hergestellt, das wie eine Süßigkeit gegessen, mit Matcha versetzt und als Dessert verzehrt oder als Füllung in Torten und Konfekten verwendet wird.[2]

Studien zeigten, dass Gelidium amansii ernährungsbedingter Adipositas vorbeugt; die Zusatzzufuhr von Gelidium-amansii-Extrakt könnte zur Behandlung von Stoffwechselstörungen beitragen.[3]

Außerdem kann aus dieser Algenart Zellstoff für die Papierherstellung gewonnen werden.[4]

Literatur

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  • Yue-Hwa Chen, Ching-Jung Tu und Hsiao-Ting Wu: Growth-inhibitory Effects of the Red Alga Gelidium amansii on Cultured Cells. In: Biological and Pharmaceutical Bulletin. Band 27, Nr. 2, 2004, S. 180–184, doi:10.1248/bpb.27.180 (englisch).
  • Bernabe Santelices: The wild harvest and culture of the economically important species of Gelidium in Chile. In: M. S. Doty, J. F. Caddy und B. Santelices (Hrsg.): Case Studies of Seven Commercial Seaweed Resources (= FAO Fisheries Technical Paper. Band 281). Rom 1987 (englisch, online zugänglich [abgerufen am 7. November 2020]).
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Commons: Gelidium amansii – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Paul C. Silva, Philip W. Basson und Richard L. Moe: Catalogue of the Benthic Marine Algae of the Indian Ocean (= University of California Publications in Botany. Band 79). University of California Press, 1996 (GoogleBooks [abgerufen am 7. November 2020]).
  2. Ole G. Mouritsen, Prannie Rhatigan, José Lucas Pérez-Lloréns: World cuisine of seaweeds: Science meets gastronomy. In: International Journal of Gastronomy and Food Science. Band 14, 2018, S. 57, doi:10.1016/j.ijgfs.2018.09.002 (englisch).
  3. Min-Cheol Kang et al.: Popular edible seaweed, Gelidium amansii prevents against diet-induced obesity. In: Food and Chemical Toxicology. Band 90, 2016, S. 181–187, doi:10.1016/j.fct.2016.02.014 (englisch).
    Min-Jung Seo, Ok-Hwan Lee, Hyeon-Son Choi und Boo-Yong Lee: Extract from Edible Red Seaweed (Gelidium amansii) Inhibits Lipid Accumulation and ROS Production during Differentiation in 3T3-L1 Cells. In: Preventive Nutrition and Food Science. Band 17, Nr. 2, 2012, S. 129–135, doi:10.3746/pnf.2012.17.2.129 (englisch).
  4. Yung-Bum Seo, Youn-Woo Lee, Chun-Han Lee, Hack-Chul You: Red algae and their use in papermaking. In: Bioresource Technology. Band 101, Nr. 7, 2010, S. 2549–2553, doi:10.1016/j.biortech.2009.11.088 (englisch).