Gelshofen
Gelshofen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Wittelshofen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Gelshofen liegt in der Gemarkung Untermichelbach.[3]
Gelshofen Gemeinde Wittelshofen
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Koordinaten: | 49° 4′ N, 10° 27′ O |
Höhe: | 438–453 m ü. NHN |
Einwohner: | 13 (2016)[1] |
Postleitzahl: | 91749 |
Vorwahl: | 09854 |
Geographie
BearbeitenDer Weiler liegt am rechten Ufer der Sulzach und ist von Acker- und Grünland umgeben. Im Süden wird die Flur Buck genannt, im Norden Mühlbuck und im Westen Hochfeld und Lach. Die Kreisstraße AN 41 führt nach Dorfkemmathen (1,5 km nordwestlich) bzw. an der Gelsmühle vorbei nach Untermichelbach (1,2 km südöstlich).[4]
Geschichte
BearbeitenBei der Gelsmühle führte der Limes zwischen den Wachposten 13/17 und 13/18 über die Sulzach. Dieser 38 m breite Übergang, am heutigen Altwasser, bestand im Vorfeld aus mächtigen Quadern von 2⁄5 Kubikmetern mit einer Fundamentstärke von 1,25 m bis 1,45 m und Öffnungen für das Hochwasser. Den eigentlichen Übergang bildete ein Steg auf je drei nebeneinander stehenden hölzernen Stützpfeilern im Abstand von 3 m, um bei Hochwasser Astwerk entfernen zu können.
Gelshofen lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Wassertrüdingen. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde vom Kastenamt Wassertrüdingen ausgeübt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es 8 Anwesen. Grundherren waren das Kastenamt Wassertrüdingen (2 Güter, 1 Häuslein, 2 Halbhäuslein), das oettingen-spielbergische Oberamt Dürrwangen (1 Sölde) und das württembergische Oberamt Weiltingen (2 Söldengüter).[5][6] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.[7]
Infolge des Gemeindeedikts wurde Gelshofen dem 1809 gebildeten Steuerdistrikt Wittelshofen und der Ruralgemeinde Untermichelbach zugewiesen.[8] Am 1. Juli 1972 wurde Gelshofen im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Wittelshofen eingegliedert.[7]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2006 | 2016 |
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Einwohner | 51 | 53 | 44 | 47 | 66 | 43 | 51 | 46 | 40 | 42 | 20 | 18 * | 13 * |
Häuser[9] | 9 | 9 | 13 | 11 | 11 | 11 | 10 | 9 | |||||
Quelle | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [1] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Leonhard (Untermichelbach) gepfarrt.[5] Die Katholiken gehören zu Heilig Kreuz (Wittelshofen), einer Expositur der Pfarrei Maria Immaculata (Dürrwangen).[18]
Die Sage von der Teufelsmauer
BearbeitenDie Entstehung der sogenannten Teufelsmauer (des Limes), die im 18. Jahrhundert noch stellenweise bis zu anderthalb Meter hoch war, konnten sich die Bewohner der Gegend nicht erklären und brachten sie mit dem Teufel in Verbindung.[21] Bei Wilburgstetten liegen beispielsweise die Höllmühle, der Höllbach und die Höllweiher auf dem Terrain des Limes.
Literatur
Bearbeiten- Gerfrid Arnold: Die Römer im Landkreis Ansbach. Geschichte, Wanderführer, Buchners Reise auf der Teufelsmauer. Ansbacher Verlagsgesellschaft, 1982.
- Johann Kaspar Bundschuh: Gelzhofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 294 (Digitalisat).
- Wilhelm Funk: Feuchtwangen - Werden und Wachsen einer fränkischen Stadt, 1954 Herausgegeben durch das Volksbildungswerk des Landkreises Feuchtwangen, Sommer & Söhne, Feuchtwangen.
- Georg Paul Hönn: Gelzhofen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 353 (Digitalisat).
- Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8.
- Anton Steichele (Hrsg.): Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band 3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, OCLC 935210351, S. 450 (Digitalisat).
- Günther Ulbert, Thomas Fischer: Der Limes in Bayern - Von Dinkelsbühl bis Eirring, Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1983.
Weblinks
Bearbeiten- Gelshofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. November 2021.
- Gelshofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Gelshofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b c Allianz Hesselberg Limes – Integriertes ländliche Entwicklungskonzept (ILEK). (PDF; 12,3 MB) S. 32, abgerufen am 16. September 2022.
- ↑ Gemeinde Wittelshofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 418.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Gelzhofen. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 381 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 2, Sp. 294).
- ↑ a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 580.
- ↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 533.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 29 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 76 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1002, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1100 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1165 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1203 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1040 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 764 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 172 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 333 (Digitalisat).
- ↑ Die Sage von der Teufelsmauer. (PDF) Stadt Wassertrüdingen, abgerufen am 18. April 2019.