Gemeinderatswahl in St. Pölten 1986

Wahl zum Gemeinderat
1982Gemeinderatswahl
1986
1991
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
62,5 %
(+5,1 %p)
32,4 %
(−0,8 %p)
2,3 %
(−3,5 %p)
2,0 %
(−1,6 %p)
0,7 %
(n. k. %p)
1982

1986


Die Gemeinderatswahl 1986 fand am 23. November 1986 gleichzeitig mit der Nationalratswahl 1986 statt und war die neunte Gemeinderatswahl in St. Pölten nach Kriegsende. Die Sozialistische Partei Österreichs erreichte ihr bisher bestes Ergebnis und konnte die absolute Mehrheit verteidigen.

Ausgangslage

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Bei der Wahl vom 14. März 1982 konnte die SPÖ erneut die meisten Stimmen auf sich vereinen und mit leichten Verlusten die absolute Mehrheit verteidigen. ÖVP und KPÖ mussten leichte Verluste hinnehmen, die FPÖ konnte mit deutlichen Gewinnen ein zusätzliches Mandat von der ÖVP erringen. 1983 wurde in einer Novelle der Gemeinderatswahlordnung erstmals eine fliegende Wahlkommission eingeführt, die bettlägerigen Personen eine Stimmabgabe ermöglichten.[1][2] In derselben Novelle wurden Personen an ihrem Zweitwohnsitz wahlberechtigt.[3] Im März 1986 wurde St. Pölten zur niederösterreichischen Landeshauptstadt gewählt.

Nachdem Jörg Haider Bundesparteiobmann der FPÖ wurde löste Franz Vranitzky die Koalition auf, es kam Nationalrats-Neuwahlen. Der ursprüngliche Wahltermin wäre im März 1987 geplant gewesen, die Stadt St. Pölten schloss sich jedoch aus Kostengründen kurzfristig diesem Termin an.[4]

Wahlwerbende Parteien und Wahlverlauf

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Bei den Wahlen traten die vier im Gemeinderat vertretenen Parteien und die Grün-alternative Bürgerliste (GABL) an. Die Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ) trat mit Willi Gruber als Spitzenkandidat an, die Österreichische Volkspartei (ÖVP) unter Josef Kimmeswenger. Die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) wurde von Ludwig Marzi angeführt. Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) spaltete sich kurz vor der Wahl, der bisherige Stadtobmann Erich Mahrer trat aus der Partei aus und gründete die Grün-alternative Bürgerliste. Aufgrund des Namens distanzierten sich alle Grünen der Stadt und auch Freda Meissner-Blau von der Liste. Neuer Spitzenkandidat der FPÖ wurde Erwin Pawel.[5]

Wahlergebnis

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Bei der Wahl vom 23. November 1986 konnte die SPÖ starke Gewinne verzeichnen, erreichte ihr bestes Wahlergebnis und konnte die absolute Mehrheit verteidigen. Während die ÖVP leicht verlor, mussten FPÖ und KPÖ starke Verluste hinnehmen. Die FPÖ erreichte knapp ein Mandat, die KPÖ scheiterte knapp am Wiedereinzug in den Gemeinderat.

Amtliches Endergebnis der Gemeinderatswahl 1986[6]
Ergebnisse 1986 Ergebnisse 1982 Differenzen
Stimmen % Mand. Stimmen % Mand. Stimmen % Mand.
Wahlberechtigte 39.830 37.696 + 2.134
Abgegebene Stimmen 33.799 84,9 % 30.470 80,8 % + 3.327 + 4,1 %
ungültige Stimmen 1.535 4,5 % 1.116 3,7 % + 419 + 0,8 %
gültige Stimmen 32.264 95,4 % 29.354 96,3 % + 2.910 - 0,9 %
Partei
SPÖ 20.181 62,5 % 27 16.844 57,4 % 25 + 3.337 + 5,1 % + 2
ÖVP 10.455 32,4 % 14 9.758 33,2 % 14 + 697 - 0,8 % ± 0
FPÖ 733 2,3 % 1 1.698 5,8 % 2 - 965 - 3,5 % - 1
KPÖ 659 2,0 % 0 1.054 3,6 % 1 - 395 - 1,6 % - 1
GABL 236 0,7 % 0 nicht kandidiert
Gesamt 32.264 100,0 % 42 29.354 100,0 % 42 + 2.910 ± 0 ± 0

Auswirkungen

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Bei der konstituierenden Gemeinderatssitzung wurde Gruber zum Bürgermeister gewählt, Vizebürgermeister wurden Amand Kysela (SPÖ) und Josef Kimmeswenger (ÖVP).

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Erstes Wahlkampf-Thema: Debatten um die Plakate. In: Niederösterreichische Nachrichten, Regionalausgabe St. Pölten, 30. September 1986 (Nr. 40), S. 9.
  2. NÖ Gemeinderatswahlordnung, §10 (Memento vom 6. Juni 2009 im Internet Archive)
  3. Vorläufig 460 Bürger aus Wähler-Liste gestrichen! In: Niederösterreichische Nachrichten, Regionalausgabe St. Pölten, 11. November 1986 (Nr. 46), S. 4.
  4. Hektik: Im November wird neuer Gemeinderat gewählt. In: Niederösterreichische Nachrichten, Regionalausgabe St. Pölten, 23. September 1986 (Nr. 39), S. 5.
  5. Umsturz bei Kandidaten der FPÖ für Gemeinderat. In: Niederösterreichische Nachrichten, Regionalausgabe St. Pölten, 4. November 1986 (Nr. 45), S. 5.
  6. Gemeinderatswahlen 1950-2001 auf st-poelten.gv.at