Gemeinsames Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids

Schweizer Organisation

Das Gemeinsame Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (englisch Joint United Nations Programme on HIV/AIDS, UNAIDS) ist ein Projekt der Vereinten Nationen mit dem Ziel, die verschiedenen HIV/AIDS-Pandemie-Aktivitäten einzelner Ländern im Kampf gegen AIDS zu koordinieren. Das Hauptquartier der Organisation befindet sich in Pregny-Chambésy nahe Genf in der Schweiz.

Gemeinsames Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids
Joint United Nations Programme on HIV/AIDS
 

Logo von UNAIDS
Organisationsart Programm
Kürzel UNAIDS, ONUSIDA
Leitung Winnie Byanyima[1]
seit 1. November 2019
Uganda Uganda
Gegründet 26. Juli 1994
Hauptsitz Pregny-Chambésy,
Schweiz Schweiz
Oberorganisation Vereinte Nationen
www.unaids.org

Eine wichtige Funktion von UNAIDS ist dabei das Sammeln von Daten und den Konsequenzen, die die Epidemie mit sich bringt, die sozialen (Lebensumstände der Infizierten) zu erfassen und den Einfluss der Epidemie auf die Wirtschaft der Staaten zu dokumentieren.

UNAIDS unterstützt die Welt-AIDS-Konferenz und publiziert zweimal jährlich den Globalen HIV/AIDS Bericht[2].

Geschichte

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Hauptgebäude in Genf

Es entstand 1996 aus dem Global Program on HIV/AIDS der Weltgesundheitsorganisation. HIV/AIDS kann nicht nur alleine auf dem medizinischen Sektor bekämpft werden, da es wegen der Art der Übertragung und Ausbreitung der Epidemie viele Aspekte der menschlichen Gesellschaft berührt. In den ersten Jahren der AIDS-Verbreitung hatten die Spezialorganisationen der UNO und die Staaten jeweils eigene Programme, von denen nur sehr wenige gebündelt wurden, um ihre Effektivität zu steigern. Um die Aktivitäten dieser Programme besser koordinieren zu können, wurde UNAIDS gegründet.

Vorsitzender war von 12. Dezember 1994 bis 31. Dezember 2008 der Belgier Peter Piot, Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen. Zum Nachfolger wurde am 1. Dezember 2008 Michel Sidibé, der aus Mali stammt und vor seiner Zeit bei UNAIDS 14 Jahre lang beim Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF gearbeitet hat. Als Deputy Direktor wurde Shannon Hader im Februar 2019 berufen[3]. Im Mai 2019 trat Sidibé zurück,[4] zu seiner Nachfolgerin wurde kommissarisch die Schwedin Gunilla Carlsson bestimmt.

Für das Jahr 2016 lagen die Einnahmen der Organisation bei 229 Millionen US-Dollar und die Ausgaben bei 182 Millionen US-Dollar.[5]

Das Gemeinsame Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS) wird von einem geschäftsführenden Direktor bzw. einer Direktorin geleitet. Bisher hatten folgende Personen dieses Amt inne:

Foto Name Staat Amtszeit
  Peter Piot Belgien  Belgien 1994–2008
  Michel Sidibé Mali  Mali 2009–2019
  Gunilla Carlsson Schweden  Schweden Mai–Okt. 2019
kommissarisch
  Winnie Byanyima Uganda  Uganda Nov. 2019 –

Co-Finanzierung

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Neben den UNO-Mitgliedstaaten wird UNAIDS von zehn Organisationen mitfinanziert:

Das Committee of Cosponsoring Organizations (CCO) stellt ein Forum der Kosponsoren dar und trifft sich zweimal jährlich. Ihm sitzt jeweils eine der Partnerorganisationen vor. Der Vorsitz wird jährlich durch Rotationsverfahren vergeben.[6]

UNO-Agenturen, die mit UNAIDS zusammenarbeiten

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Um HIV und AIDS effektiv zu bekämpfen, koordiniert UNAIDS die Arbeit dieser Spezialagenturen der UNO:

Einzelnachweise

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  1. [1] abgerufen am 9. Dezember 2019
  2. UNAIDS (Hrsg.): Global Report. UNAIDS report on the global AIDS epidemic 2013. 2013, ISBN 978-92-9253-032-7 (Online [PDF; 1,4 MB; abgerufen am 5. November 2021]).
  3. http://www.unaids.org/en/resources/presscentre/pressreleaseandstatementarchive/2019/february/20190212_shannon-hader
  4. Rick Gladstone: Damaged in Scandal, Head of U.N. AIDS Agency Resigns Suddenly (Published 2019). In: nytimes.com. 8. Mai 2019, abgerufen am 3. Februar 2024 (englisch).
  5. Expenditure by Agency | United Nations System Chief Executives Board for Coordination. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. November 2018; abgerufen am 22. November 2018 (englisch).
  6. Committee of Cosponsoring Organizations. UNAIDS, archiviert vom Original am 2. Dezember 2010; abgerufen am 2. März 2016 (englisch).