Geoffrey Maitland

australischer Physiotherapeut

Geoffrey Douglas Maitland (* 1924 in Adelaide, Australien; † 22. Januar 2010 ebenda[1]) war ein australischer Physiotherapeut und Entwickler des Maitland Concepts, eines Therapiekonzepts im Bereich der Manuellen Therapie.[2]

Leben und Wirken

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Maitland wurde im Alter von 18 Jahren von der Royal Australian Air Force eingezogen und im Zweiten Weltkrieg unter anderem in der Luftschlacht um England eingesetzt.[3] So lernte er auch seine Frau Anne kennen, welche ihn später bei der Organisation und dem Abhalten von Kursen und dem Verfassen von Büchern unterstützte.[4][5] Er absolvierte von 1946 bis 1949 eine Ausbildung zum Physiotherapeuten.[1] Es ergaben sich Angestelltenverhältnisse in Spitälern, später einer Privatpraxis und 1951 zusätzlich ein Auftrag als klinischer Tutor an der Physiotherapieschule der University of South Australia.[1] Hierbei spezialisierte sich auf die Therapie von Patienten mit neuromuskulären Beschwerden und eignete sich hierzu Techniken der europäischen Manualtherapeuten an. Durch ein Stipendium konnte er ihm gemeinsam mit seiner Frau im Jahr 1961 eine Reise nach England durchführen, wo er Vertreter der Manuellen Medizin, wie John Mennell, James Mennell, James Cyriax, Edgar Cyriax, Alan Stoddard und Gregor Grieve, persönlich kennenlernte.[4] Noch im selben Jahr veröffentlichte Maitland einen Artikel im Australian Journal of Physiotherapy, in dem er die Prinzipien der Therapieformen von Cyriax und Stoddard vorstellte[6] und die Etablierung von manipulativen Techniken an der Wirbelsäule in Australien forderte[7]. Maitland begann zudem mit der Durchführung von Kursen und erreichte die Etablierung eines Diplom-Studiengangs in Manual Therapy (MT) an der University of South Australia im Jahr 1974.[5] Im selben Jahr gründete Maitland gemeinsam mit Freddy Kaltenborn und weiteren Therapeuten die International Federation of Orthopaedic Manipulative Physical Therapists (IFOMPT).[8] Maitland war 1970 auch Gründungsmitglied eines Expertenkomitees, welches die Australian Physiotherapy Association (welcher er angehörte) in der Anerkennung ausländischer Qualifikationen in Australien beriet.[9]

Von 1978 bis 1990 hielt Maitland alle zwei Jahre Kurse in einem medizinischen Fortbildungszentrum in Bad Ragaz (Schweiz) ab.[5] Mit der Gründung der International Maitland Teachers Association (IMTA) im Jahr 1992 wurden Kurse an einem eigenen Fortbildungszentrum in Zurzach (Schweiz) und in anderen Ländern durchgeführt.[5]

In seinen Publikationen („Vertebral Manipulation“, Erstauflage 1964 und „Peripheral Manipulation“, Erstauflage 1970) postulierte Maitland ein sogenanntes „Denkmodell Brickwall“, welches Therapeuten aufmerksamer für Widersprüche in der Hypothesenfindung machen und gleichzeitig mehr Sicherheit in der Behandlung bieten soll.[5]

Publikationen (Auswahl)

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Literatur

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  • Elly Hengeveld, Kevin Banks (Hrsg.): Maitland. Manuelle Therapie und Manipulation der Wirbelsäule. Behandlung neuromuskuloskelettaler Funktionsstörungen. 5. Auflage Elsevier/Urban & Fischer, München 2017, ISBN 978-3-437-48261-8.
  • Tribute to Geoffrey Maitland (1924–2010) by the manipulation association of chartered physiotherapists (UK). In: Manual Therapy. Band 15, Nr. 3, Juni 2010, S. 298–299, doi:10.1016/j.math.2010.02.005.
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Einzelnachweise

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  1. a b c Nachruf G. D. Maitland MBE. In: physioscience. Band 6, Nr. 2, Juni 2010, ISSN 1860-3092, S. 47–47, doi:10.1055/s-0029-1245436 (thieme-connect.de [abgerufen am 6. November 2021]).
  2. Chris R. Showalter: In memoriam: farewell Geoff Maitland. In: Journal of Manual & Manipulative Therapy. Band 18, Nr. 1, März 2010, ISSN 1066-9817, S. 56–57, doi:10.1179/106698110X12640740712978, PMC 3103114 (freier Volltext) – (tandfonline.com [abgerufen am 6. November 2021]).
  3. Tribute to Geoffrey Maitland (1924–2010) by the manipulation association of chartered physiotherapists (UK). In: Manual Therapy. Band 15, Nr. 3, Juni 2010, S. 298–299, doi:10.1016/j.math.2010.02.005 (elsevier.com [abgerufen am 6. November 2021]).
  4. a b Elly Hengeveld, Kevin Banks: Maitland Manuelle Therapie und Manipulation der peripheren Gelenke, Behandlung neuromuskuloskeletaler Funktionsstörungen. 5. Auflage. Elsevier, München 2017, ISBN 978-3-437-48261-8, Vorwort.
  5. a b c d e Gerti Bucher-Dollenz, Renate Wiesner: Maitland. Thieme, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-13-144771-5.
  6. G. D. Maitland: THE PROBLEMS OF TEACHING VERTEBRAL MANIPULATIONS1 1Read to the Physiotherapists' Society of South Australia, January, 1962. In: Australian Journal of Physiotherapy. Band 9, Nr. 3, 1. Dezember 1963, ISSN 0004-9514, S. 79–81, doi:10.1016/S0004-9514(14)60795-9 (sciencedirect.com [abgerufen am 6. November 2021]).
  7. G. D. Maitland: THE PROBLEMS OF TEACHING VERTEBRAL MANIPULATIONS: Part II. In: Australian Journal of Physiotherapy. Band 10, Nr. 3, 1. Januar 1964, ISSN 0004-9514, S. 96–97, doi:10.1016/S0004-9514(14)60850-3 (sciencedirect.com [abgerufen am 6. November 2021]): „There is a pressing need to cater for training physiotherapists and physiotherapy students in spinal manipulative techniques. Of this fact there can be no doubt. The many comments on the subject in Commonwealth contemporary physiotherapy journals point to the urgency.“
  8. Freddy Kaltenborn: Manuelle Therapie nach Kaltenborn, Teil II Wirbelsäule. Norlis, Oslo 2004, ISBN 82-7054-050-1, S. 8.
  9. G. D. Maitland: THE RECOGNITION OF OVERSEAS QUALIFICATIONS IN AUSTRALIA1 1Received September, 1971. In: Australian Journal of Physiotherapy. Band 17, Nr. 4, 1. Dezember 1971, ISSN 0004-9514, S. 132–134, doi:10.1016/S0004-9514(14)61115-6 (sciencedirect.com [abgerufen am 6. November 2021]).