Geoffroea decorticans

Art der Gattung Geoffroea

Geoffroea decorticans ist ein Baum in der Familie der Hülsenfrüchtler aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler aus dem südlichen bis westlichen Südamerika. Aus Argentinien, Paraguay, Uruguay, Bolivien, dem mittleren bis nördlichen Chile und Peru. Er kommt bis in eine Höhe von 3000 Meter vor und ist bekannt als Chañar. Der Gattungsname ehrt den französischen Naturforscher Claude-Joseph Geoffroy (1685–1752).[1]

Geoffroea decorticans

Geoffroea decorticans

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Dalbergieae
Gattung: Geoffroea
Art: Geoffroea decorticans
Wissenschaftlicher Name
Geoffroea decorticans
(Gillies ex Hook. & Arn.) Burkart
Illustration
Blüten
Borke eines älteren Exemplars

Beschreibung

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Geoffroea decorticans wächst als laubabwerfender und dorniger, relativ langsamwüchsiger, trockenheitsresistenter Baum bis etwa 12 Meter hoch. Der Stammdurchmesser erreicht bis zu 40–60 Zentimeter ist aber meist dünner. Die Pflanze produziert neue Triebe aus den Wurzeln, oft mehrere Meter von der Mutterpflanze entfernt, und kann ein Dickicht bilden. Die bräunliche, dünne Borke ist bei älteren Exemplaren in Streifen, Fetzen abblätternd, darunter ist die Neue grün.[2]

Die wechselständigen oder büscheligen, gestielten Laubblätter sind meist unpaarig gefiedert mit bis zu 13 gegen- bis wechselständigen Blättchen. Die leicht ledrigen und kurz gestielten bis fast sitzenden, ganzrandigen Blättchen sind bis 3 Zentimeter lang und bis 0,8 Zentimeter breit. Sie sind eiförmig bis länglich, elliptisch oder verkehrt-eiförmig. An der Spitze sind sie abgerundet bis gestutzt oder eingebuchtet. Die jungen Blätter sind weißlich behaart und verkahlen dann. Die Dornen sind bis zu 4 Zentimeter lang. Die Nebenblätter sind abfallend.

Geoffroea decorticans ist protogyn, also vorweiblich. Es werden achselständige und traubige, kurze Blütenstände gebildet. Die kleinen, gelben und duftenden, zwittrigen, gestielten bis etwa 1–1,5 Zentimeter langen Schmetterlingsblüten besitzen rötliche und streifige Saftmale an der Fahne. Der glockenförmige, kleine Kelch mit kurzen Zipfeln ist weißlich behaart. Die Petalen und die 10 Staubblätter stehen in der typischen Form der Schmetterlingsblüten. Der oberständige und einkammerige Fruchtknoten ist fein behaart. Es sind Nektarien vorhanden.

Es werden kleine, eiförmige bis rundliche, hell bis dunkel orange-braune und meist kahle, fleischige, bis etwa 1,5–4,5 Zentimeter große, ein- bis zweisamige, schwach zweiteilige Steinfrüchte (selten bei Hülsenfrüchtlern) gebildet.[3]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.[4]

Verwendung

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Die süßen Früchte sind essbar und können roh konsumiert werden, sie schmecken wie Lebkuchen.[5] Sie ähneln denen der Chinesischen Jujube. Meistens werden sie eingeweicht und zu einer Art Melasse (Arrope) verarbeitet. Oder dann gemahlen und fermentiert, daraus wird ein alkoholisches Getränk (Aloja) hergestellt, es wird z. B. in Milchshakes verwendet. Aloja wird auch aus den Früchten anderer Hülsenfrüchtler wie Prosopis alba, Prosopis nigra und Otholobium glandulosum in Chile und im nordwestlichen Argentinien hergestellt. Eine leichte, nicht fermentierte Variante davon ist Añapa.[6]

Die Samen sind ebenfalls essbar.

Die Rinde und Blätter werden medizinisch verwendet.

Aus der Rinde kann auch ein Färbemittel für Textilien gewonnen werden.

Das Holz ist hart und schwer, es wird für einige kleinere Anwendungen genutzt.

Literatur

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  • Fanny C. Juarez, Lazaro Novara: Fabaceae – Tribu 14. Dalbergieae. In: Aportes Botanicos de Salta – Serie Flora, 3 (15), 1995, S. 1–13, ISSN 0327-506X, online (PDF; 937 kB) bei Repositorio de Ciencias Agropecuarias y Ambientales del Noroeste Argentino.
  • Joseph H. Kirkbride, Charles R. Gunn, Anna L. Weitzman: Fruits and seeds of genera in the subfamily Faboideae (Fabaceae). Vol. 1, Technical Bulletin Number 1890, USDA, 2003, S. 262 f.
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Commons: Geoffroea decorticans – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lotte Burkhardt: Eine Enzyklopädie zu eponymischen Pflanzennamen: Von Menschen & ihren Pflanzen. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, 2022, doi:10.3372/epolist2022.
  2. G. E. Wickens: Ecophysiology of Economic Plants in Arid and Semi-Arid Lands. Springer, 1998, ISBN 978-3-642-08089-0 (Reprint), S. 148.
  3. Carl von Linné: Pflanzensystem. 13. Auflage, Zweiter Teil, Raspe, 1777, S. 201, online auf babel.hathitrust.org.
  4. Geoffroea decorticans bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  5. Matthew B. Johnson: Dryland Plants of the Monte and Chaco of Northwestern Argentina and Western Paraguay. In: Desert Plants. Volume 13, Number 2, 1997, S. 18–30, online (PDF).
  6. Kristberg Kristbergsson, Jorge Oliveira: Traditional Foods: General and Consumer Aspects. Springer, 2016, ISBN 978-1-4899-7646-8, S. 212 f.