Georg Adalbert Huhn

bayerischer Priester und Politiker, Parlamentarier der Bayerischen Patriotenpartei

Georg Adalbert Huhn (* 19. April 1839 in Orb; † 11. August 1903 in Bad Aussee, Steiermark) war Stadtpfarrer und Prälat in München, Abgeordneter in der Bayerischen Abgeordnetenkammer, überregional bekannter Redner auf den Deutschen Katholikentagen und Schriftsteller.

Georg Adalbert Huhn, Priester und Bayerischer Landtagsabgeordneter
Grab von Georg Huhn auf dem Alten Südlichen Friedhof in München Standort

Georg Adalbert Huhn wurde in Orb, Franken, Königreich Bayern geboren; nach dem deutschen Krieg von 1866 fiel die Stadt an Preußen. In Aschaffenburg besuchte er das Gymnasium und vollendete auch seine philosophischen Studien. Dann trat er in das Klerikalseminar Würzburg ein und erhielt am 23. April 1862 die Priesterweihe. Huhn bezog seine erste Stelle als Kooperator in Elsenfeld, 1864 ging er als Prediger nach Bad Kissingen, von 1. November dieses Jahres bis zum 31. Dezember 1870 wirkte er als Kaplan in Aschaffenburg, St. Agatham. Schon in diesen frühen Priesterjahren trat Huhn als begabter Prediger und Versammlungsredner hervor.

1871 berief man Huhn als Stadtpfarrprediger in die königliche Haupt- und Residenzstadt München, Pfarrei Mariahilf, in der Vorstadt Au. Auch hier erlangte er als ausgezeichneter Prediger und wortgewaltiger Redner auf Katholikenversammlungen Popularität. Er trat in dieser Eigenschaft auf den Katholikentagen in Wien, München, Mainz und Breslau auf. Für den Stadtbezirk München, rechts der Isar, wurde Georg Adalbert Huhn am 24. Juli 1875 als Mitglied in die Bayerische Abgeordnetenkammer gewählt. Jenes Parlamentsmandat hatte er für die Bayerische Patriotenpartei bis 1881 inne. 1883 übernahm der Geistliche die Stadtpfarrei Hl. Geist und ließ diese Kirche 1885 erweitern. Pfarrer Huhn avancierte zum Päpstlichen Hausprälaten und eine neuzeitliche Würdigung konstatiert: „Huhn zählt zu den bedeutendsten Münchner Kanzelpredigern, vor allem bei Katholikentagen wurde er weit und breit als unerschrockener Rufer gegen die Unterdrückung der katholischen Kirche im Kulturkampf bekannt.“[1] Der Priester publizierte als Autor auch mehrere apologetische und historische Schriften. Er starb 1903 in Bad Aussee.

Grabstätte

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Georg Adalbert Huhn wurde auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 9 – Reihe 2 – Platz 55/56) beigesetzt Standort.

Schriften (Auswahl)

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  • Das vatikanische Konzil und seine Gegner, München, 1871
  • Eine Ministerantwort im Lichte der Wahrheit, Freiburg, 1871
  • Die Katholiken und das monarchische Prinzip, Augsburg, 1872
  • Das Gewissen, Amberg, 1872
  • Nicht nach Canossa, Regensburg
  • Priestertum und Hochzeit, Würzburg, 1873
  • Robert Emmet, eine Erzählung aus der Geschichte Irlands, München 1874
  • Geschichte des Spitals, der Kirche und der Pfarrei zum Hl. Geist in München
    • Bd. 1: 1204–1790, 1891
    • Bd. 2: 1790–1893, 1893
  • Ausgewählte Predigten und Reden, 1905

Literatur

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  • Th. J. Scherg: Dalbergs Hochschulstadt Aschaffenburg. Dritter Band: Aschaffenburger Akademiker der Karls-Universität (1798-1818) und des bayerischen Lyceums (1818-1873). Aschaffenburg 1951, S. 174–179
  • Das Katholische Deutschland, repräsentiert durch seine Wortführer. Porträts hervorragender Katholiken in Lichtdruck ausgeführt mit kurzen Charakter- und Lebensbeschreibungen. Verlag Wörl, Würzburg 1875–1880 (als Folge einzelner Blätter erschienen).
  • Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. 500 Zeugen des Münchner kulturellen, geistigen und politischen Lebens im 19. Jahrhundert. Manz Verlag, München 1969, S. 128.
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Einzelnachweise

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  1. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Manz Verlag München, 1969, S. 128.