Georg Friederici

deutscher Ethnologe und Kolonialhistoriker

Carl Georg Eduard Friederici (* 28. Januar 1866 in Stettin; † 15. April 1947 in Ahrensburg) war ein deutscher Ethnologe und Kolonialhistoriker.

Friederici war der Sohn eines Stettiner Weingroßhändlers. Nach dem Abitur am Gymnasium in Dramburg schlug er die Offizierslaufbahn in der preußischen Armee ein. 1893/94 unter Stellung à la suite nach Spanien und Nordafrika beurlaubt, war er 1894/95 Militärattaché an der deutschen Botschaft in Washington. 1900/01 nahm Friederici als Kompaniechef an der Niederschlagung des Boxeraufstandes in China teil. Im September 1903 verließ er die Armee als Hauptmann.

Danach studierte Friederici Geschichte, Geographie und Völkerkunde an der Universität Tübingen, der Universität Göttingen und der Universität Leipzig, wo er zum Dr. phil. promoviert wurde.

1908/1909 nahm Friederici an der Expedition der Landeskundlichen Kommission des Reichskolonialamtes unter der Leitung von Karl Sapper zur geographischen Erforschung der Inseln des nördlichen Bismarck-Archipels teil. 1909 wurde er Leiter der Natuna-Expedition. Im Auftrag des Reichskolonialamtes erforschte er mit dem Expeditionsdampfschiff Natuna Deutsch-Neuguinea, den Bismarckarchipel sowie die englischen und französischen Kolonien in der Südsee. Im Anschluss daran unternahm er 1909/10 eine weitere Forschungsreise in Deutsch- und Niederländisch-Neuguinea.[1]

Er trat bei Kriegsausbruch 1914 wieder in den Heeresdienst ein, wo er als Bataillonskommandeur im Landwehrinfanterieregiment Nr. 40 diente. 1921 musste er seine Wahlheimat Dorlisheim im Elsass verlassen und siedelte nach Ahrensburg über, wo er bis zu seinem Tode wissenschaftlich tätig war. Ab 1927 war er Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften.[2] 1933 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[3] Im Jahr 1943 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. Die Universität Amsterdam verlieh ihm 1932 die Ehrendoktorwürde. 1935 wurde er mit der Silbernen Leibniz-Medaille ausgezeichnet, 1941 mit der Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft.

Schriften (Auswahl)

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Friederici Deutsches Kolonial-Lexikon (1920), Band I, S. 666
  2. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 85.
  3. Georg Friderici Nachruf bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (PDF-Datei)