Georg Sauerbier
Georg Hermann Sauerbier (* 10. Juli 1886 in Butzbach; † 14. Januar 1970 in Wiesbaden) war ein deutscher Landwirt und Mitglied des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau.
Leben
BearbeitenGeorg Sauerbier absolvierte ein landwirtschaftliches Studium, musste Kriegsdienst leisten und übernahm die Leitung seines Hofguts in Pasewalk in Mecklenburg-Vorpommern. 1930 erwarb er das Hofgut Georgenthal, welches er bis zur Verpachtung im Jahre 1939 selbst bewirtschaftete. Das Reichserbhofgericht hatte ihm die „Bauernfähigkeit“ abgesprochen. So musste er den Hof abgeben und verlor auch seine Mitgliedschaft in der NSDAP. Er engagierte sich in der Kommunalpolitik und hatte als Mitglied der Wirtschaftspartei einen Sitz im Kreistag Ueckermünde.
Zum 1. Februar 1932 war er in die NSDAP eingetreten, für die er einen Sitz im Kreistag des Untertaunuskreises gewann. 1933 erhielt er ein Mandat für den letzten Nassauischen Kommunallandtag des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw. für den Provinziallandtag der Provinz Hessen-Nassau. Beide Parlamente wurden noch im selben Jahr durch die Nationalsozialisten aufgelöst.
Im August 1939 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und musste anschließend bis Februar 1940 Kriegsdienst leisten. Nach seiner Entlassung wurde er zunächst kommissarisch und ab Januar 1945 definitiv mit der Leitung des Arbeitserziehungslagers Breitenau beauftragt. Nach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen wurde er verhaftet und musste bis September 1946 die Haft im Internierungs- und Arbeitslager Darmstadt verbringen.
Öffentliche Ämter
Bearbeiten- 1932 Vorsitzender des Kreislandbundes
- 1933 Präsident der Landwirtschaftlichen Kammer Wiesbaden
- 1933 Stellvertreter der Hauptversammlung der Hessen-Nassauischen Lebensversicherungsanstalt und der Nassauischen Landesversicherungsbank
- 1933/1934 Hauptabteilungsleiter bei der Landesbauernschaft Hessen-Nassau und Frankfurt/Main
- 1933/1934 Kreisbauernführer im Untertaunuskreis
- 1934–1939 Mitglied der „Spruchkammer des Regierungsbezirkes Wiesbaden für Siedlung und Auseinandersetzung“
Literatur
Bearbeiten- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 320
- Burkardt/Pult: Nassauische Parlamentarier, Teil 2: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden, Wiesbaden 2003, Nr. 287
Weblinks
Bearbeiten- Sauerbier, Georg Hermann. Hessische Biografie. (Stand: 11. Januar 2025). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Georg Hermann Sauerbier. Abgeordnete. In: Hessische Parlamentarismusgeschichte Online. HLGL & Uni Marburg, abgerufen im April 2022 (Stand 11. Januar 2025).
Personendaten | |
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NAME | Sauerbier, Georg |
ALTERNATIVNAMEN | Sauerbier, Georg Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | Landwirt und Abgeordneter |
GEBURTSDATUM | 10. Juli 1886 |
GEBURTSORT | Butzbach |
STERBEDATUM | 14. Januar 1970 |
STERBEORT | Wiesbaden |