Georg von Adelmann
Georg Franz Blasius Adelmann, später von Adelmann, (* 28. Juni 1811 in Fulda; † 16. Juni 1888 in Berlin) war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer.
Leben
BearbeitenGeorg Adelmann wurde 1811 als erster Sohn des Arztes Vinzenz Adelmann in Fulda geboren. Franz Joseph Adelmann (1787–1868), der Bruder von Georgs Vater, war Lehrstuhlinhaber für Naturwissenschaften an der Universität Löwen, und Georg Adelmann studierte dort zunächst Naturwissenschaften. Nach seinem Medizinstudium an der Philipps-Universität Marburg und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg wurde er am 22. August 1832 in Würzburg zum Dr. med. promoviert. Danach wirkte er als Assistenzarzt an der medizinischen Klinik in Marburg, später als Arzt in Fulda und schließlich als Assistenzarzt an der chirurgischen Klinik in Marburg. Am 2. Dezember 1837 habilitierte er sich dort zum Privatdozenten.[1] Infolge der Empfehlung des berühmten Heidelberger Chirurgen Maximilian Joseph von Chelius wurde er im Juli 1841 als Nachfolger von Nikolai Iwanowitsch Pirogow an den Lehrstuhl für Chirurgie nach Universität Dorpat berufen. Dort wirkte er bis 1871, worauf er nach Berlin umzog, wo er 1888 verstarb. Er wurde 1855 in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt und 1860 wurde er zum wirklichen kaiserlich russischen Staatsrat ernannt.
Sein Nachfolger in Dorpat wurde sein Schüler und Schwiegersohn Ernst von Bergmann. Ein Enkel war der Botaniker Fedor Bucholtz.
Schriften
Bearbeiten- De dignitate lithontritiae. Dissertatio Inauguralis, Typis Muellerianis, Fuldae 1832 (Digitalisat)
- De steatomate, proprio tumorum parasitorum genere: Commentatio pathogenetica chirurgica. Marburg 1837 (Digitalisat)
- Untersuchungen bei krankhaften Zuständen der Oberkieferhöhle. Dorpat und Leipzig 1844 (Digitalisat)
Literatur
Bearbeiten- Robert Ritter von Töply: Adelmann, Georg Franz Blasius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 701 f.
- Magnus Schmid: Adelmann, Georg Franz Blasius von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 60 (Digitalisat).
- Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg (Druck: Bonitas-Bauer), Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 155 und 170–171.
- Julius Pagel: Adelmann, Georg Franz Blasius. In: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Urban & Schwarzenberg, Berlin / Wien 1901, Sp. 10–12 (zeno.org).
- Werner Dettelbacher: Die Würzburger Ärztefamilie Adelmann. Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 24, 2005, S. 63–72, hier: S. 67 f.
Weblinks
Bearbeiten- Werke von und über Georg von Adelmann in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Adelmann, Georg* Franz Blasius. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
- Adelmann, Georg Franz Blasius. Hessische Biografie. (Stand: 17. November 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Habilitationsschrift: De steatomate.
Personendaten | |
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NAME | Adelmann, Georg von |
ALTERNATIVNAMEN | Adelmann, Georg Franz Blasius von (vollständiger Name); Adelmann, Georg Franz Blasius (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chirurg und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 28. Juni 1811 |
GEBURTSORT | Fulda |
STERBEDATUM | 16. Juni 1888 |
STERBEORT | Berlin |