Georges Brunschvig
Georges Brunschvig (geboren 21. Februar 1908 in Bern; gestorben 14. Oktober 1973 ebenda; heimatberechtigt in Chevroux) war ein Schweizer Rechtsanwalt.
Leben/Strafverteidigung
BearbeitenEr besuchte das Gymnasium in Bern und studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Bern und Dijon und machte das Patent als bernischer Fürsprecher. 1935 heiratete er Odette Wyler (1916–2017)[1].
Als Strafverteidiger wirkte er im Berner Prozess (1933–1937) sowie in den Fällen David Frankfurter, Maria Popescu (1946–1955), Max Ulrich (1957) und Mordechai Rachamim (1969).
Von 1940 bis 1948 war Brunschvig Präsident der Jüdischen Gemeinde Bern, von 1946 bis zu seinem Tod Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds.
Brunschvig setzte sich öffentlich für Menschenrechtsanliegen, gegen Antisemitismus und Rassismus und für Flüchtlinge ein.
Ämter
Bearbeiten- Präsident der Jüdischen Gemeinde Bern 1940–1948
- Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes 1946–1973
- Mitglied der Eidgenössischen Kommission für kriegsgeschädigte Auslandschweizer
- Justizoffizier im Rang eines Hauptmanns der Schweizer Armee
Schriften
Bearbeiten- Die Kollektiv-Ehrverletzung. Polygraphischer Verlag, Zürich 1937.
- mit Emil Raas: Vernichtung einer Fälschung. Der Prozess um die erfundenen «Weisen von Zion». Verlag «Die Gestaltung», Zürich 1938.
Literatur
Bearbeiten- Urs Lüthi: Der Mythos von der Weltverschwörung. Die Hetze der Schweizer Frontisten gegen Juden und Freimaurer – am Beispiel des Berner Prozesses um die «Protokolle der Weisen von Zion». Helbing & Lichtenhahn, Basel 1992, ISBN 3-7190-1197-6 (Dissertation, Universität Bern).
- Israelitisches Wochenblatt. 1993, Nr. 39.
- Jacques Picard: Brunschvig, Georges. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 14. Januar 2003.
- Hannah Einhaus: Für Recht und Würde. Georges Brunschvig. Jüdischer Demokrat, Berner Anwalt, Schweizer Patriot (1908–1973). Chronos, Zürich 2016, ISBN 978-3-0340-1324-6.
- Michael Hagemeister: Die „Protokolle der Weisen von Zion“ vor Gericht. Der Berner Prozess 1933–1937 und die „antisemitische Internationale“. Chronos, Zürich 2017, ISBN 978-3-0340-1385-7.
Weblinks
Bearbeiten- Publikationen von und über Georges Brunschvig im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Georges Brunschvig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nachlass im Archiv für Zeitgeschichte
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Odette Brunschvig-Wyler, Traueranzeige, Neue Zürcher Zeitung, 19. April 2017, abgerufen am 8. Januar 2018.
Personendaten | |
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NAME | Brunschvig, Georges |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Rechtsanwalt |
GEBURTSDATUM | 21. Februar 1908 |
GEBURTSORT | Bern |
STERBEDATUM | 14. Oktober 1973 |
STERBEORT | Bern |