Gerardo Seoane
Gerardo «Gerry» Seoane Castro (* 30. Oktober 1978 in Luzern) ist ein Schweizer Fussballtrainer und ehemaliger -spieler, der auch die spanische Staatsbürgerschaft besitzt. Seit der Saison 2023/24 ist er Trainer des deutschen Bundesligisten Borussia Mönchengladbach.
Gerardo Seoane | ||
Gerardo Seoane, 2022
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Personalia | ||
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Voller Name | Gerardo Seoane Castro | |
Geburtstag | 30. Oktober 1978 | |
Geburtsort | Luzern, Schweiz | |
Grösse | 186 cm | |
Position | Innenverteidigung | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1986–1990 | FC Rothenburg | |
1990–1995 | FC Luzern | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1995–1997 | FC Luzern | 39 | (2)
1997–1998 | FC Sion | 13 | (1)
1998–2002 | Deportivo La Coruña B | 91 (24) |
1998 | Deportivo La Coruña | 0 | (0)
1999–2000 | → AC Bellinzona (Leihe) | 9 | (0)
2002–2004 | FC Aarau | 62 | (4)
2004–2006 | Grasshoppers Club Zürich | 48 | (4)
2007–2010 | FC Luzern | 74 | (2)
2009–2010 | FC Luzern U21 | 5 | (2)
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
mind. 1997 | Schweiz U20 | mind. 1 | (0)
mind. 1997–1999 | Schweiz U21 | mind. 8 | (1)
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
2011–2012 | FC Luzern U15 | |
2012–2014 | FC Luzern U18 | |
2013 | → FC Luzern (interim) | |
2014–2017 | FC Luzern U21 | |
2014 | FC Luzern (Co-Trainer) | |
2018 | FC Luzern | |
2018–2021 | BSC Young Boys | |
2021–2022 | Bayer 04 Leverkusen | |
2023– | Borussia Mönchengladbach | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Karriere als Spieler
BearbeitenGerardo Seoane begann seine Karriere als Junior beim FC Rothenburg und wechselte später zum FC Luzern. Seoane galt Ende der 1990er Jahre als ein grosses Talent im Schweizer Fussball, doch weder beim FC Luzern noch später beim FC Sion konnte er sich durchsetzen. 1998 wechselte er nach Spanien und schloss sich für mehrere Jahre in der galicischen Heimat seiner Eltern Deportivo La Coruña an.[1] Dort kam er zweimal im Pokal sowie ansonsten nur für die B-Mannschaft zum Einsatz, und 2001 schloss er sich leihweise für ein halbes Jahr der AC Bellinzona an. Daraufhin kehrte Seoane zu Deportivo La Coruña zurück, für die er weiterhin kein Spiel für die Profimannschaft absolvierte.
2002 verpflichtete ihn der FC Aarau, für den er zwei Jahre lang Stammspieler war. Von dort ging er zusammen mit Trainer Alain Geiger zum Stadtzürcher Grasshopper-Club Zürich. Auf Anfang 2007 kehrte er zum FC Luzern zurück und spielte dort bis 2010. Im Cupspiel gegen den Grasshopper-Club Zürich zog sich der damals 28-Jährige am 14. März 2007 einen Bruch des Schien- und Wadenbeins zu. Er war Mannschaftskapitän des FC Luzern und beendete dort im Juni 2010 seine Karriere.
Karriere als Trainer
BearbeitenIn der Schweiz
BearbeitenNach Ende seiner Laufbahn als Fussballprofi arbeitete Seoane im Nachwuchsbereich des FC Luzern und betreute im April 2013 interimistisch dessen 1. Mannschaft für ein Spiel. Von 2014 bis 2017 war er Trainer des U21-Teams des FC Luzern. Nach der Entlassung von Markus Babbel übernahm Seoane im Januar 2018 die erste Mannschaft des Vereins als Cheftrainer[2], welche zu dem Zeitpunkt auf dem neunten Rang, drei Zähler vor dem Abstiegsplatz, stand. Aufgrund einer überragenden Rückrunde wurde die Saison als Tabellendritter beendet.
Zur Saison 2018/19 wurde er Cheftrainer des Schweizer Meisters BSC Young Boys, mit der er in seiner ersten Saison den Titel verteidigte.[3] Er nahm mit den Young Boys an der Champions League 2018/19 teil und schied nach der Gruppenphase als Gruppenletzter mit vier Punkten aus. In den beiden darauffolgenden Saisons, 2019/20 und 2020/21, gewann der Klub erneut die Meisterschaft.
In Deutschland
BearbeitenZur Saison 2021/22 übernahm Seoane den deutschen Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen. Er einigte sich mit dem Verein auf einen Vertrag mit einer Laufzeit über drei Jahre.[4][5] Seine Mannschaft erreichte am Ende der Hinrunde den vierten Platz mit 28 Punkten, in der Rückrunde war man punktgleich (36) hinter RB Leipzig auf dem zweiten Platz,[6] was mit 64 Punkten die erfolgreichste Spielzeit seit der Saison 2012/13 bedeutete. Dazu erzielten die Leverkusener 80 Bundesligatore und stellten einen neuen Vereinsrekord auf; wettbewerbsübergreifend waren es 100 Pflichtspieltore. Als letztlich Tabellendritter qualifizierte sich der Verein für die Champions League. Zuvor war Seoanes Team in der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals gegen den Zweitligisten Karlsruher SC ausgeschieden. Im Europa-League-Achtelfinale hatte es sich Atalanta Bergamo geschlagen geben müssen.
In seiner zweiten Saison musste Seoanes Mannschaft in ihrem ersten Pflichtspiel das Ausscheiden im DFB-Pokal gegen den Drittligaaufsteiger SV Elversberg hinnehmen. Auch die drei ersten Bundesligapartien verlor der Verein. Diese vier Niederlagen bedeuteten den schlechtesten Saisonstart der Leverkusener seit dem Bundesligaaufstieg 1979.[7][8] Da sich der Negativtrend bis Anfang Oktober nicht änderte, entliess der Bundesligist Seoane am 5. Oktober 2022 auf dem vorletzten Tabellenplatz stehend und verpflichtete den Spanier Xabi Alonso; auch Seoanes langjähriger Co-Trainer Patrick Schnarwiler verliess den Trainerstab.[9]
Zur Saison 2023/24 präsentierte der deutsche Bundesligist Borussia Mönchengladbach Seoane als Nachfolger des kurz zuvor entlassenen Daniel Farke. Er erhielt einen bis zum 30. Juni 2026 gültigen Vertrag. In sein Trainerteam holte Seoane unter anderem seinen langjährigen Co-Trainer Schnarwiler.[10]
Titel und Erfolge
Bearbeiten- BSC Young Boys
Persönliches
BearbeitenSeoanes Eltern stammen aus Galicien im Nordwesten Spaniens; er besitzt sowohl das Schweizer Bürgerrecht als auch die spanische Staatsbürgerschaft.[11] Neben dem Deutschen und Spanischen spricht Seoane mit Englisch, Französisch, Italienisch und Portugiesisch insgesamt sechs Sprachen fliessend.[12]
Weblinks
Bearbeiten- Gerardo Seoane auf der Website der Swiss Football League
- Gerardo Seoane in der Datenbank von weltfussball.de
- Gerardo Seoane in der Datenbank von transfermarkt.de (Spielerprofil)
- Gerardo Seoane in der Datenbank von transfermarkt.de (Trainerprofil)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ganz nahe am Glamour – und doch weit weg. In: nzz.ch. Neue Zürcher Zeitung, 19. Mai 2002, abgerufen am 19. Mai 2021.
- ↑ Gerardo Seoane neuer FCL-Trainer ( vom 10. Januar 2018 im Internet Archive)
- ↑ Gerardo Seoane wird neuer YB-Trainer. In: bscyb.ch. BSC Young Boys, 1. Juni 2018, abgerufen am 19. Mai 2021.
- ↑ Gerry Seoane wechselt zu Bayer 04 Leverkusen. In: BSC Young Boys. Berner Sport Club Young Boys, 19. Mai 2021, abgerufen am 19. Mai 2021.
- ↑ Seoane wird Cheftrainer – Wolf kehrt zum DFB zurück. In: bayer04.de. Bayer 04 Leverkusen, 19. Mai 2021, abgerufen am 19. Mai 2021.
- ↑ Hin- und Rückrundentabelle der Fussball-Bundesliga-Saison 2021/22; kicker.de, abgerufen am 20. August 2022
- ↑ Ein kollektives Spielversagen; ksta.de, veröffentlicht und abgerufen am 20. August 2022
- ↑ Bayer legt historisch schlechten Start hin; rp-online.de, veröffentlicht und abgerufen am 20. August 2022
- ↑ Bayer 04 trennt sich von Cheftrainer Gerardo Seoane – Xabi Alonso übernimmt; bayer04.de, veröffentlicht und abgerufen am 5. Oktober 2022
- ↑ Gerardo Seoane neuer Cheftrainer bei Borussia; borussia.de, veröffentlicht und abgerufen am 6. Juni 2023
- ↑ Daniel Wyrsch: Fussball: FCL-Trainer Gerardo Seoane: «Ich atme 24 Stunden Fussball». In: luzernerzeitung.ch. Luzerner Zeitung, 9. Januar 2018, abgerufen am 21. April 2019.
- ↑ Gerardo Seoane: Sprach-Talent und Offensiv-Liebhaber; bayer04.de, vom 19. Mai 2021, abgerufen am 21. Mai 2021
Personendaten | |
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NAME | Seoane, Gerardo |
ALTERNATIVNAMEN | Seoane Castro, Gerardo (vollständiger Name); Seoane Castro, Gerry (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | schweizerisch-spanischer Fussballspieler und -trainer |
GEBURTSDATUM | 30. Oktober 1978 |
GEBURTSORT | Luzern, Schweiz |