Gerd Böckmann

deutscher Schauspieler und Regisseur

Gerd Böckmann (* 11. Januar 1944 in Chemnitz) ist ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Synchronsprecher.

Herkunft und Ausbildung

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Gerd Böckmann wurde in Chemnitz geboren, wo sein Vater, Werner Böckmann (1920–1994), als Klarinettist im Orchester spielte. Nach dem Krieg floh die Familie über die Grenze nach Wuppertal, von wo ursprünglich beide Eltern stammten. Ab 1956 wurde Böckmanns Vater Klarinettist im Sinfonieorchester der Stadt Münster, wo Böckmann seine Jugend- und Schulzeit verbrachte.

Durch seinen Vater war Gerd Böckmann von klein auf mit Theater befasst und erhielt zudem Klavierunterricht. Sein Wunsch, Schauspieler zu werden, stand mit 15 fest, und Böckmann verließ das Schillergymnasium Münster ein Jahr vor dem Abitur. Nachdem er die Aufnahmeprüfungen an der Folkwang-Schule in Essen und an der Otto-Falckenberg-Schule in München bestanden hatte, absolvierte Böckmann sein Studium an der Otto-Falckenberg-Schule in München.

Karriere

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Im Anschluss spielte er an wichtigen deutschen Bühnen, unter anderem am Schillertheater Berlin, der Staatstheater Stuttgart, dem Thalia Theater dem Hamburger Schauspielhaus, dem Bayerischen Staatsschauspiel oder dem Schauspielhaus Zürich. In dieser Zeit arbeitete er mit Regisseuren wie Boleslaw Barlog, Hans Lietzau oder Dieter Dorn zusammen.

Einem breiteren Publikum wurde Böckmann aber erst durch Auftritte in Film und Fernsehen bekannt. Zu nennen wären hier unter anderem seine Rollen als Christian in dem Fernsehfilm „Buddenbrooks“ nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Mann (Regie: Franz Peter Wirth), als Eichmann in „Die Wannseekonferenz“ (Regie: Heinz Schirk), sowie in „The Venice Project“ (Regie: Robert Dornhelm), „Uprising“ (Regie: Jon Avnet) oder mit Episodenhauptrollen in der Tatort-Folge „Fortuna III“, „Sonderdezernat K1“, „Derrick“, „Ein Fall für Zwei“ oder „Der Alte“. 1981 spielte er in dem Film Preußische Nacht den Preußenkönig Friedrich II.

Neben seiner Arbeit als Schauspieler führt Gerd Böckmann auch selbst Regie. So inszenierte er am Staatstheater Stuttgart die deutschsprachige Erstaufführung von David Mamets „Edmond“ und Thomas Bernhards „Theatermacher“. Weitere Inszenierungen Böckmanns waren etwa Harold Pinters „Hausmeister“ an den Münchner Kammerspielen oder Thomas Bernhards „Am Ziel“ am Schauspielhaus Zürich. Zuletzt führte er Regie bei Patrick Marbers „Hautnah“ an den Hamburger Kammerspielen.

Von 1999 bis 2009 war Gerd Böckmann wieder Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, dem er bereits 1977–1986 angehört hatte. Zu seinen größten Theatererfolgen als Schauspieler zählen beispielsweise seine Darstellung des Roma in Mamets „Hanglage Meerblick“ unter Regie von Dieter Giesing (Staatstheater Stuttgart, 1986) oder sein Auftritt in Rudolf Noeltes Inszenierung von Eugene O’Neills „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ (Schauspielhaus Hamburg, 1975). Bei den Salzburger Festspielen spielte er in Giorgio Strehlers „Spiel der Mächtigen“ (1973) und in Andrea Breths Inszenierung von Arthur Schnitzlers „Das weite Land“ (2002). In Wien war er unter anderem in der Titelrolle in Juri Ljubimows Dostojewski-Bearbeitung „Raskolnikow“ zu sehen und arbeitete unter anderem mit Andrea Breth („Maria Stuart“), Andreas Kriegenburg („Fiesco“) und Sebastian Hartmann („Vor Sonnenuntergang“).

In jüngster Zeit spielte er unter anderem die Rolle des Dr. Franz Schöning in Frank Wedekinds „Lulu“ an der Berliner Schaubühne und wirkte am Schauspielhaus Düsseldorf in Isaak Babels Stück Marija in einer Inszenierung von Andrea Breth mit.

Als Synchronsprecher lieh er seine Stimme unter anderem Gérard Depardieu (Die letzte Metro), Henry Fonda (Jezebel, zweite Synchronfassung) und Giancarlo Giannini (L’Innocente).

Auszeichnungen

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Filmografie (Auswahl)

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Synchronrollen (Auswahl)

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Quelle: Deutsche Synchronkartei[1]

Schauspieler Film / Serie Rolle
Christian Erickson Johanna von Orléans Tremoille
Dan Butler I Love Trouble – Nichts als Ärger Wilson Chess
David Bowie Basquiat Andy Warhol
David Strathairn Die Bombe (Synchro 1991) J. Robert Oppenheimer
Simon Birch – Der kleine Held Reverend Russell
Ed Harris Tollwütig Harry Seagraves
George Hamilton NewsRadio (Fernsehserie) Don Green
Gérard Depardieu Die letzte Metro Bernard Granger
James Woods The Virgin Suicides Mr. Lisbon
Keith Carradine Pretty Baby E.J. „Papa“ Bellocq
Marcel Berbert Trio Infernal Notar
Mark Harmon Sehnsucht ohne Grenzen Ertie Robertson
Matt Frewer Sherlock Holmes – Der Hund von Baskerville Sherlock Holmes
Sherlock Holmes – Der Vampir von Whitechapel
Sherlock Holmes – Skandal in Böhmen
Sherlock Holmes – Der Vampir von Whitechapel
Nanni Moretti Die Messe ist aus Don Giulio
Niklas Falk Kommissar Beck – Die neuen Fälle (Fernsehserie) Richter Lagerfeldt
Patrice Chéreau Danton Camille Desmoulins
Philip Davis Robin Hood (Fernsehserie) König John
Tadeusz Huk Schwein gehabt William Holding

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Gerd Böckmann. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 26. September 2016.