Gerd Winner

deutscher Maler und Grafiker

Gerd Winner (* 8. Oktober 1936 in Braunschweig) ist ein deutscher Maler und Grafiker.

Gerd Winner
Jakobsleiter (2000), Skulpturenweg Salzgitter-Bad
Marie Juchacz, Gitschiner Straße 110, in Berlin-Kreuzberg

Leben und Werk

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Winner studierte von 1956 bis 1962 Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, wurde 1961/62 Meisterschüler von Werner Volkert, und lebte seither als freier Maler und Grafiker in Berlin, Braunschweig und London. Seit 1964 ist er als freischaffender Maler und Grafiker in Berlin tätig sowie seit 1975 als Professor für Malerei und Graphik an der Akademie der Bildenden Künste München. Seit 1974 ist das Barockschloss in Liebenburg, das sich an der Stelle der einstigen Burg Liebenburg befindet, Winners Wohn- und Wirkungsstätte.

Seine Werke sind in internationalen Museen und Galerien ausgestellt. Er nahm 1977 an der von Manfred Schneckenburger organisierten documenta 7 Kassel teil. Ein Beispiel aus dieser Zeit ist das Gemälde End in Acryl auf Leinwand aus dem Jahre 1981.

Bekanntgeworden ist Winner durch großformatige Werke im öffentlichen Raum in der von ihm ausgeführten Technik des künstlerischen Siebdrucks, in Zusammenarbeit mit Chris Prater (Kelpra Studio London).[1] Bemerkenswert sind die umfangreichen Grafikzyklen London Transport, London Docks, Roadmarks, New York Times Square, die künstlerische Auseinandersetzung mit Stadtkultur und urbanen Strukturen sowie die künstlerische Gestaltung der Dominikanerkirchen St. Albertus Magnus in Braunschweig und Heilig Kreuz in Köln. 2000 entwarf und baute Gerd Winner auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen das „Haus der Stille“ – eine begehbare Skulptur – als Raum. Darin können sich die Besucher sammeln und innehalten. Der Raum reflektiert in Gestaltung und Ausführung die brutale und menschenverachtende Bedeutung dieses Ortes.

Am 17. Februar 2008 wurde ein von ihm geschaffenes Altarbild in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt in Bad Gandersheim feierlich eingeweiht. Der Altarraum war seit 2004 nach Plänen des hannoverschen Architekten Klaus Determann neu gestaltet worden.[2] Werke des Künstlers befinden sich unter anderem in der Sammlung der Tate Gallery in London.[3]

Gerd Winner wurde mit seinem Werk in das Portal Künstlerdatenbank und Nachlassarchiv Niedersachsen aufgenommen.

Auszeichnungen und Ehrungen

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Gerd Winner erhielt zahlreiche nationale und internationale Ehrungen für seine künstlerische Leistung, u. a.:

Publikationen

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  • Urbane Strukturen 1980 - 1990. Mit Textbeiträgen von E. A. Quensen, B. Holeczek, L. Romain, R.W. Gassen und E. Roters. Lamspringe 1991
  • Stadt Raum 1968 - 1996. Werkmonographie. Mit Textbeiträgen von L. Romain, M. Boetzkes, P. Gilmour, E. Roters, H.A. Gunk, E.A. Quensen und H. Mersmann. Lamspringe 1996
  • Braunschweig – unsere Stadt. Bildband in Zusammenarbeit mit Eckhard Schimpf. Edition Braunschweiger Zeitung 2002
  • Urbane Strukturen Berlin-New York 2006, Herausgeber E. A. Quensen, Lamspringe

Literatur

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  • Dieter Blume (Hrsg.): Winner. Bilder und Graphik 1970–1980. Mit Textbeiträgen von Pat Gilmour und Lothar Romain, mit dem Werkverzeichnis der Siebdrucke 1968–80. Braunschweig 1980
  • Wieland Schmied: GegenwartEwigkeit. Spuren des Transzendenten in der Kunst unserer Zeit, Martin-Gropius-Bau, Berlin 7. April bis 24. Juni 1990, Edition Cantz, Stuttgart 1990; ISBN 3-89322-179-4
  • Christian W. Thomsen: Gerd Winner. Berlin-London-New York, Urbane Strukturen. Prestel, München 1998, ISBN 978-3-791320-10-6
  • Förderverein ‚Haus der Stille‘: Bergen-Belsen – Haus der Stille. Begehbare Skulptur; House of Silence. Walk-in Sculpture. Hannover 2000.
  • Jürgen Conrad, Marianne Winter: Schloss Gifhorn; Wandlungen, Historisches Museum Schloss Gifhorn, Gifhorn 2012, ISBN 978-3-929632-90-3.
  • Peter Krüger-Lenz: Winners Angst um die Feuerwehrtore. Ein Atelierbesuch bei dem Künstler, der die verschwundenen Feuerwehrtore gestaltet hat. In: Göttinger Tageblatt, 20. Januar 2024, S. 14. Online auf goettinger-tageblatt.de, 22. Januar 2024. (Hintergrund sind Winners 180 Emaille-Siebdruckplatten von 1985 für Göttinger Feuerwachen-Tore,[7] die 2023 auf ungeklärte Weise verschwanden.[8])
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Commons: Gerd Winner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Uta Catharina Sienel: Der Siebdruck und seine Druckträger, abgerufen am 5. Februar 2012
  2. Monumentale Zärtlichkeit (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  3. Internetseite Tate Gallery
  4. a b Gerd Winner, urban structures - New York. In: gerdwinner.de. 2008, abgerufen am 20. Januar 2024.
  5. a b c d Gerd Winner. In: kuenstlerdatenbank.niedersachsen.de. Abgerufen am 20. Januar 2024.
  6. Liebenburg ernennt Winner zum Ehrenbürger. In: braunschweiger-zeitung.de. 7. November 2011, abgerufen am 20. Januar 2024.
  7. Karl Arndt: Die bildenden Künste in Göttingen. In: Göttingen, Geschichte einer Universitätsstadt, Hrsg. Rudolf von Thadden, Günter J. Trittel, Bd. 3, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1999, ISBN 3-525-36198-X, S. 819–863, hier S. 856 f.
  8. Franziska Wessel: Nach 40 Jahren Kunst am Bau. Feuerwache Göttingen: Wo sind die bunten Tore hin? In: goettinger-tageblatt.de. 1. Dezember 2023, abgerufen am 20. Januar 2024.