Gerd von Brandenstein

deutscher Manager

Gerd von Brandenstein (* 6. April 1942 in Berlin[1]; † 27. Juli 2023 ebenda) war ein deutscher Industriemanager.

Von Brandenstein war ein Ururenkel von Carl Heinrich von Siemens, dem Bruder von Werner von Siemens.

Nach dem Abitur 1962 in Rotenburg an der Fulda begann er ein Studium der Volkswirtschaftslehre in Mainz. 1972 begann er seine Karriere bei der Siemens AG. Er arbeitete unter anderem als kaufmännischer Leiter in Ecuador (1975–1978) und als Geschäftsführer in Venezuela (1978–1981).[2] Zuletzt arbeitete er als Chef des Berliner Büros der Siemens-Konzernleitung (2000–2008[3]), als Leiter des Berliner Verbindungsbüros zur Bundesregierung (ab 1994) und als Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (ab 2000[4]).[5][2] Er war Mitglied im Aufsichtsrat der Degewo.

Von 1986 bis 2021 war Gerd von Brandenstein für die Werner Siemens–Stiftung mit Sitz in Zug tätig. Er war zunächst als Revisor tätig, 1995 wurde er Mitglied im Stiftungsrat. 2015 erfolgte die Wahl zum Vorsitzenden des Stiftungsrates.[6] 2008 wurde er Geschäftsführer der von-Siemens-Vermögensverwaltung GmbH und als Vertreter der Siemens-Familie in den Aufsichtsrat der Siemens AG entsandt, als Nachfolger von Peter von Siemens[7]. Obwohl er bereits die übliche Altersgrenze von 70 Jahren überschritten hatte, wurde er 2013 wiedergewählt.[8] 2015 schied er aus diesen Funktionen aus, seine Nachfolgerin im Aufsichtsrat wurde Nathalie von Siemens[9].

Von Brandenstein starb am 27. Juli 2023 im Alter von 81 Jahren in Berlin. Er war verheiratet mit Wendula von Brandenstein; aus der Ehe stammen zwei Söhne und eine Tochter.[10]

Gerd von Brandenstein war Rechtsritter des Johanniterordens.[10]

Ehrungen und Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. Der doppelte Siemensianer. In: Tagesspiegel Online. 8. März 2008, abgerufen am 5. September 2013.
  2. a b Jochim Stoltenberg: Der Mann mit den drei Schreibtischen. In: Berliner Morgenpost. 24. Juli 2005 (online [abgerufen am 5. September 2013]).
  3. Neuer Mann für Berlin. In: manager-magazin.de. 22. Januar 2008, abgerufen am 5. September 2013.
  4. Gerd von Brandenstein folgt Erich Gerard als UVB-Präsident. Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e. V. (UVB), 11. September 2000, archiviert vom Original am 5. September 2013; abgerufen am 5. September 2013.
  5. Thomas H. Wendel: Ein Berliner soll Siemens beaufsichtigen. In: Berliner Zeitung. 6. November 2007 (online [abgerufen am 5. September 2013]).
  6. Traueranzeige Gerd von Brandenstein. In: lebenswege.faz.net. 5. August 2023, abgerufen am 5. August 2023.
  7. Christoph Hardt: Der „Milchmann“ räumt den Posten. In: Handelsblatt Online. 5. November 2007, abgerufen am 5. September 2013.
  8. Wechsel an Siemens-Aufsichtsratsspitze steht nicht bevor. In: de.Reuters.com. 11. März 2013, archiviert vom Original am 9. Dezember 2014; abgerufen am 5. September 2013.
  9. Biographisches zu Nathalie von Siemens (Memento vom 7. Dezember 2014 im Internet Archive) bei marjorie-wiki.de
  10. a b Traueranzeige Gerd von Brandenstein. In: lebenswege.faz.net. 5. August 2023, abgerufen am 5. August 2023.
  11. Bundesverdienstkreuz für Gerd von Brandenstein. Pressemitteilung des Landes. In: Berlin.de. Senatskanzlei Berlin, 2. Juli 2003, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 5. September 2013.@1@2Vorlage:Toter Link/www.berlin.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)