Gerhard Fritz Bueß FRCS (* 10. April 1948 in Merklingen; † 30. Oktober 2010 in Herrsching am Ammersee[1]) war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer.

Werdegang

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Bueß war der Sohn eines Daimler-Benz-Technikers und einer Lehrerin. Er besuchte zunächst das Johannes-Kepler-Gymnasium Weil der Stadt und wechselte dann auf das Albert-Schweitzer-Gymnasium (Leonberg). Mit dem Medizinstudium begann er an der Eberhard Karls Universität Tübingen, wechselte dann aber an die Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er 1972 promoviert wurde. Danach arbeitete Bueß vom Mai 1973 als Assistenzarzt in Kipfenberg und Hausham. Von Juli 1974 bis Februar 1975 führten ihn Auslandsaufenthalte nach Nord-, Zentral- und Südamerika. Seine Approbation erhielt er Anfang 1975 in München. Von März 1975 bis Oktober 1975 arbeitete er im Kreiskrankenhaus Ebersberg. Im November 1975 wechselte er an die Uniklinik in Köln, wo er im August 1984 Facharzt für Chirurgie wurde.[2] In Köln wurde Bueß auch habilitiert. Im Januar 1986 ging er an die Mainzer Uniklinik, wo er Oberarzt und Professor für Chirurgie wurde. Im Juli 1989 wurde er in Tübingen Professor für Chirurgie. Ab Juni 1994 leitete er dort auch die Forschungssektion für Minimal-invasive Chirurgie.[3]

Gastprofessuren führten Bueß an die verschiedensten Universitäten, unter anderem an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, die University of Oxford, die George Washington University und die Mayo Clinic.[4]

Bueß war verheiratet und hatte zwei Töchter aus erster Ehe sowie zwei Söhne aus zweiter Ehe. Er starb an Krebs.[1]

Bueß entwickelte neue Verfahren der endoskopischen Chirurgie, unter anderem 1984 die Transanale Endoskopische Mikrochirurgie.[5] Es war Autor beziehungsweise Co-Autor von sechs Textbüchern, 71 Artikeln in Fachbüchern und über 240 Peer-Review-Artikeln.[2]

Ehrungen

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Bueß war der erste nicht-amerikanische Träger des Satava Awards für herausragende innovative medizinische Arbeit,[3] den er 1998 überreicht bekam.[6] Er war 1998 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie und Bildgebende Verfahren. 2006 war Bueß Präsident des Weltkongresses für Endoskopische Chirurgie in Berlin.[7]

Publikationen

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Einzelnachweise

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  1. a b smit.de: Prof. Dr. med. Gerhard F. Buess (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) (englisch)
  2. a b ifses.org: Dr. Gerhard Beuss Biography (Memento vom 12. Juli 2012 im Internet Archive) (englisch)
  3. a b Neues Vorstandsmitglied Prof. Dr. med. Gerhard Bueß, München und Tübingen. In: DGBMT-Nachrichten. Band 18, Ausgabe 1, April 2000, S. 2.
  4. Society for Medical Innovation and Technology: Curriculum vitae. (PDF) In: smit.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 1. Januar 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.smit.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. G. Bueß, F. Hutterer, J. Theiss, M. Böbel, W. Isselhard, H. Pichlmaier: Das System für die transanale endoskopische Rectumoperation. In: Chirurg. Band 55, 1984, S. 677–680
  6. nextmed.com: The Satava Award (Memento vom 6. Dezember 2011 im Internet Archive) (englisch)
  7. Zum Gedenken an den Chirurgen und Endoskopiker Gerhard Friedrich Bueß. (PDF) In: smit.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 2. Januar 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.smit.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  8. Udo Voges, Ph.D. - IAI Institut für Angewandte Informatik, KIT Karlsruher Institut für Technologie, Karlsruhe