Gerhard Eschweiler

deutscher Psychiater, Neurologe und Geriater

Gerhard W. Eschweiler (* 1961 in Eschweiler, Nordrhein-Westfalen) ist ein deutscher Psychiater, Neurologe und Geriater. Er ist Ärztlicher Leiter des Geriatrischen Zentrums des Universitätsklinikums Tübingen und Oberarzt der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen.

Gerhard Eschweiler studierte Humanmedizin in Aachen und Tübingen. Nach der medizinischen Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik forschte er von 1989 bis 1991 im Rahmen eines Post-Doc-Stipendiums des Boehringer-Ingelheim-Fonds am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie zu Regeneration im zentralen Nervensystem. Er ist Facharzt für Neurologie und Psychiatrie mit Zusatzqualifikationen zur Psychotherapie und Geriatrie. Seit 2002 ist er Oberarzt an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen. Nach seiner Habilitation 2003 wurde er 2005 Leiter des Geriatrischen Zentrums am Universitätsklinikum Tübingen. 2008 wurde er zum außerordentlichen Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Eberhard Karls Universität Tübingen ernannt.[1][2]

Wissenschaftliche Tätigkeit und Auszeichnungen

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Gerhard Eschweilers Forschungsschwerpunkte sind die Grundlagen- und Versorgungsforschung zu Depression, Demenz und Delir im Alter sowie Elektromagnetische Therapien in der Psychiatrie.[3] So ist er Mitinitiator der TREND-Studie, die zur Früherkennung von neurodegenerativen Erkrankungen forscht.[4] Ein weiteres Projekt ist die Versorgungsforschung zum Delir (PAWEL-Studie).[5] Für diese wurde er mit Christine Thomas und Michael Rapp 2022 mit dem Theo und Friedl Schöller-Preis für Altersmedizin ausgezeichnet.[6]

Er ist Mitinitiator der HELP-Initiative der Universität Tübingen, welche als interdisziplinäre Plattform zum demographischen Wandel forscht. Aus einem dieser Forschungsprojekte entstand das LebensPhasenHaus Tübingen, welches 2016 den deutschen Alterspreis der Robert-Bosch-Stiftung erhielt.[7][8] Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Forschung zu digitalisierten kognitiven Screenings[9] und die technische Unterstützung im Alter dar, wie z. B. durch digitalisierte Pflege-Beratung.[10]

Gerhard Eschweiler hat zahlreiche wissenschaftliche Fachartikel international publiziert.[11]
Von 2018 bis 2020 war er Mitglied des Fachkollegiums Biogerontologie und Geriatrie der Deutschen Forschungsgemeinschaft.[12]
Gerhard Eschweiler ist seit der Gründung des Bündnis gegen Depression Neckar-Alb e.V. 2004 dessen Vorsitzender.[13]

Einzelnachweise

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  1. HELP-Initiative - Mitglieder - Prof. Dr. Gerhard W. Eschweiler, Universität Tübingen, abgerufen am 18. Juni 2023
  2. Das Klinikum - Mitarbeiter - Apl. Prof. Dr. Gerhard W. Eschweiler, Universitätsklinikum Tübingen, abgerufen am 18. Juni 2023
  3. Gerhard W. Eschweiler, Barbara Wild, Mathias Bartels (Hrsg.): Elektromagnetische Therapien in der Psychiatrie. 1. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2003, ISBN 978-3-7985-1351-8 (online),
  4. Die TREND-Studie - Team, Universitätsklinikum Tübingen, abgerufen am 18. Juni 2023
  5. PAWEL – Patientensicherheit, Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität, Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss, abgerufen am 21. Juni 2023
  6. Theo und Friedl Schöller-Preis, Klinikum Nürnberg, abgerufen am 18. Juni 2023
  7. Unsere Partner, Team LebensPhasenHaus der Universität Tübingen, abgerufen am 18. Juni 2023
  8. Deutscher Alterspreis 2016 für LebensPhasenHaus, Universität Tübingen, abgerufen am 18. Juni 2023
  9. TUCAN - Tübingen Cognitive Assessment for Neuropsychiatric Disorders, TUCAN, abgerufen am 18. Juni 2023
  10. Knowledge-Based Information Agent with Social Competence and Human Interaction Capabilities, Europäische Union, abgerufen am 21. Juni 2023
  11. Publications of Eschweiler G, National Library of Medicine, abgerufen am 21. Juni 2023
  12. Fachkollegien - Mitglieder - Amtsperiode 2016-2019 (PDF; 1,2MB) Deutsche Forschungsgemeinschaft e.V., 2020, S. 15, abgerufen am 18. Juni 2023 (deutsch)
  13. Bündnis gegen Depression - Neckar-Alb, Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention, abgerufen am 18. Juni 2023