Gerry and the Pacemakers

britische Band

Gerry and The Pacemakers (mit abweichenden Schreibweisen) war eine aus dem englischen Liverpool stammende Band in den 1960er Jahren, die dem Merseybeat angehörte. Ihre größten Hits waren Ferry Cross the Mersey, How Do You Do It, Don't Let The Sun Catch You Crying, I Like It und You’ll Never Walk Alone.

Gerry and the Pacemakers
Gerry and the Pacemakers, 1964 (Gerry Mitte unten)
Gerry and the Pacemakers, 1964 (Gerry Mitte unten)
Allgemeine Informationen
Herkunft Liverpool, Vereinigtes Königreich
Genre(s) Merseybeat, Rock, Pop
Aktive Jahre
Gründung 1959 als Gerry Marsden and the Mars Bars, 1972
Auflösung 1966, 2018
Website
Gründungsmitglieder
Gerry Marsden († 2021)
Fred „Freddie“ Marsden († 2006)
Arthur „Arthur Mack“ McMahon (bis 1961)
Klavier
Les Maguire (ab 1961; † 2023)
Les Chadwick († 2019)

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Geschichte

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Gerry Marsden (2011)

Gerry Marsden (* 24. September 1942; † 3. Januar 2021) und sein Bruder Freddie (* 23. Oktober 1940; † 9. Dezember 2006) aus Liverpool gründeten die Band The Mars Bars. Mit der Wahl des Namens hofften sie auf Unterstützung durch einen bekannten Süßwarenhersteller; stattdessen drohte ihnen ein Verfahren, und sie änderten den Bandnamen in The Pacemakers. Weitere Mitglieder der Band wurden der Pianist Arthur Mack, der schon kurze Zeit später durch Les Maguire (* 27. Dezember 1941) ersetzt wurde, und der Bassgitarrist Les Chadwick (eigentlich John Leslie Chadwick; * 11. Mai 1943; † 26. Dezember 2019).[1]

Brian Epstein, der Manager der Beatles, nahm die Band Gerry and The Pacemakers, die wie die Beatles und andere Band bereits 1960 dem Bandmanager Larry Parnes vorgespielt hatte, als zweite Band unter Vertrag. Im Jahr 1963 war die Band mit Roy Orbison und The Beatles auf Tour[2] in Großbritannien. Von 1964 bis 1966 hatten sie eine Reihe von Hits. Ihre ersten drei Singles How Do You Do It, I Like It und You’ll Never Walk Alone waren im Jahr 1963 alle Nummer 1 in Großbritannien. Sie wurden damit bis zum Durchbruch der Rolling Stones 1964 zu der wichtigsten Konkurrenz der Beatles in Großbritannien.[3] Dass die ersten drei Singles eines Musikakts alle die Spitze der britischen Charts erreichten, gelang nach Gerry and The Pacemakers nur noch den ebenfalls aus Liverpool kommenden Frankie Goes to Hollywood rund 20 Jahre später.[4] 1964 trat Gerry and the Pacemakers im Konzertfilm zur von Jan and Dean moderierten T.A.M.I. Show in Santa Monica gemeinsam mit Chuck Berry auf.[5] Insbesondere das Cover des Musicalhits You’ll Never Walk Alone durch Gerry and The Pacemakers ist bis heute berühmt, in ihrer Version wurde es die inoffizielle Hymne des Fußballvereins FC Liverpool und zur offiziellen Hymne von Borussia Dortmund.

Gerry and The Pacemakers verzeichneten in den folgenden Jahren noch einige Charterfolge, allerdings ohne nochmals den Platz eins der Charts zu erreichen, und weiteten ihre Bekanntheit ab 1964 auch auf die USA aus. Die Band drehte sogar einen Film, Ferry Cross the Mersey (1965)[6], dessen gleichnamiges Titellied sich ebenfalls zu einem großen Erfolg entwickelte. Ferry Cross the Mersey und viele ihrer Lieder ab 1964 wurden von Gerry Marsden geschrieben. Doch bereits Ende 1965 begann die Popularität der Gruppe zu schwinden. Möglicherweise war das auf ihr Image mit Anzügen und kurzen Haaren zurückzuführen, das im Verlaufe der 1960er-Jahre zusehends altmodisch wirkte.[7] Auch musikalisch war keine Weiterentwicklung zu erkennen, sie setzten weiterhin auf typische Beatmusik.[8] Die Gruppe löste sich 1967 auf.

Gerry Marsden blieb musikalisch aktiv und erreichte zweimal mit Neuaufnahmen alter Bandhits zu Spendenzwecken die Chartspitze in Großbritannien: Marsden organisierte 1985 nach der Valley-Parade-Feuerkatastrophe die aus bekannten Musikern bestehende Gruppe The Crowd mit, die eine Neuaufnahme von You’ll Never Walk Alone machten. Ferry Cross the Mersey wurde 1989 anlässlich der Hillsborough-Katastrophe von Gerry Marsden und den weiteren Liverpooler Künstlern The Christians, Holly Johnson, Paul McCartney und Stock Aitken Waterman neu aufgenommen. Die Single hielt sich drei Wochen lang auf Platz 1 der britischen Hitparade.[9]

Diskografie

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UK-Alben

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[10][11]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  UK   US
1963 How Do You Like It? UK2
(28 Wo.)UK

Weitere Alben

  • 1982: 20 Year Anniversary Album
  • 1984: The Very Best of Gerry and the Pacemakers

US-Alben

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[10]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  UK   US
1964 Don’t Let the Sun Catch You Crying US29
(12 Wo.)US
Gerry and the Pacemakers’ Second Album US129
(9 Wo.)US
1965 I’ll Be There! US120
(7 Wo.)US
Gerry and the Pacemakers’ Greatest Hits US44
(22 Wo.)US

Weitere Alben

  • 1966: Girl on a Swing
  • 1979: The Best of Gerry and the Pacemakers
  • 1981: Ferry Cross the Mersey (Live)

Weltweit veröffentlichte Alben

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[10]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  UK   US
1965 Ferry Cross the Mersey UK19
 
Silber

(1 Wo.)UK
US13
(20 Wo.)US
Soundtrack zum gleichnamigen Film

Weitere Alben

  • 2018: Gerry and the Pacemakers Live at the BBC
  • 1963: How Do You Do It
  • 1963: You’ll Never Walk Alone
  • 1964: I’m the One
  • 1964: Don’t Let the Sun Catch You Crying
  • 1964: It’s Gonna Be All Right
  • 1965: Gerry in California
  • 1965: Ferry ’Cross the Mersey
  • 1965: Rip It Up
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[10]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  UK   US
1963 How Do You Do It?
(UK)
Don’t Let the Sun Catch You Crying (US)
UK1
(18 Wo.)UK
US9
(11 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1. März 1963
In USA erst nach Wiederveröffentlichung 1964 platziert
I Like It
(UK)
Gerry and the Pacemakers’ Second Album (US)
UK1
(15 Wo.)UK
US17
(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 24. Mai 1963
You’ll Never Walk Alone
How Do You Like It? (UK)
Don’t Let the Sun Catch You Crying (US)
UK1
 
Platin

(22 Wo.)UK
US48
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 4. Oktober 1963
In USA erst nach Wiederveröffentlichung 1965 platziert.
1964 I’m the One
(UK)
Don’t Let the Sun Catch You Crying (US)
UK2
(15 Wo.)UK
US82
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. Januar 1964
Don’t Let the Sun Catch You Crying
(UK)
Don’t Let the Sun Catch You Crying (US)
UK6
(11 Wo.)UK
US4
(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. April 1964
It’s Gonna Be Alright
Ferry Cross the Mersey (UK)
Ferry Cross the Mersey (US)
UK24
(7 Wo.)UK
US23
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. August 1964
In USA erst 1965 veröffentlicht
Ferry Cross the Mersey
Ferry Cross the Mersey (UK)
Ferry Cross the Mersey (US)
UK8
(13 Wo.)UK
US6
(11 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 11. Dezember 1964
In USA erst 1965 veröffentlicht
1965 I’ll Be There
(UK)
I’ll Be There (US)
UK15
(9 Wo.)UK
US14
(10 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 12. März 1965
Give All Your Love to Me
n.v. (UK)
(US)
US68
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 20. Juli 1965
Walk Hand in Hand
(UK)
(US)
UK29
(7 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 29. Oktober 1965
1966 La La La
(UK)
Girl on a Swing (US)
US90
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 11. Februar 1966
Girl on a Swing
(UK)
Girl on a Swing (US)
US28
(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 4. November 1966

Weitere Singles

  • 1965: Skinny Lizzie
  • 1965: Pretend (nur in Australien)
  • 1965: Reelin’ And Rockin’
  • 1965: Rip It Up
  • 1966: The Big Bright Green Pleasure Machine
  • 1974: Remember (The Days of Rock and Roll)

Videoalben

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  • 2006: Gerry & The Pacemakers: Live in Concert (Icestorm Entertainment)
  • 2006: Gerry & The Pacemakers: Live in Australia
  • 2010 British Invasion: Gerry & The Pacemakers – It’s Gonna Be All Right, 1963–1965

Literatur

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  • Irwin Stambler: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, New York City, New York: St. Martin’s Press, 1989, S. 256 – ISBN 0-312-02573-4.
  • Frank Laufenberg, Ingrid Hake: Rock- und Poplexikon. Bd. 1: ABBA – Kay Kyser. Düsseldorf / Wien: Econ Verlag, 1994, S. 595 f.
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Einzelnachweise

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  1. Pacemaker Les, 76, loses battle with brain cancer. Abgerufen am 10. April 2020.
  2. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung von Paul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77650-2, S. 186–187, 570 und 651.
  3. Gerry & the Pacemakers | Biography & History. Abgerufen am 10. April 2020 (amerikanisches Englisch).
  4. R. Duane Cozzen: The British Music Invasion: Collectors Quick Reference. Lulu Press, Inc, 2015, ISBN 978-1-329-03195-1 (google.de [abgerufen am 3. Januar 2021]).
  5. Marc Spitz: Jagger. Rebel, Rock Star, Ramble, Rogue. 2011 (Gewidmet Brendan Mullen); deutsch: Mick Jagger. Rebell und Rockstar. Aus dem Amerikanischen von Sonja Kerkhoffs. Edel Germany, Hamburg 2012, ISBN 978-3-8419-0122-4, S. 65–67.
  6. Jeremy Summers: Ferry Cross the Mersey. Subafilms, 13. Dezember 1964, abgerufen am 3. Januar 2021.
  7. Gerry & the Pacemakers | Biography & History. Abgerufen am 10. April 2020 (amerikanisches Englisch).
  8. R. Duane Cozzen: The British Music Invasion: Collectors Quick Reference. Lulu.com, 2015, ISBN 978-1-329-03168-5 (google.de [abgerufen am 3. Januar 2021]).
  9. Gerry Marsden obituary. 3. Januar 2021, abgerufen am 3. Januar 2021 (englisch).
  10. a b c d Chartquellen: UK US
  11. Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK