Gestural Variations

Komposition von Graham Waterhouse

Gestural Variations op. 43 ist eine Trio-Komposition von Graham Waterhouse, die er 1997 zunächst für die Besetzung Oboe, Fagott und Klavier schrieb. Spätere Versionen des Variationenwerks entstanden für Klarinette, Violoncello und Klavier (1999) sowie Flöte, Cello und Klavier (2009).

Die Komposition mit einer Spieldauer von etwa 14 Minuten bringt ein Thema mit sechs Charaktervariationen, gerahmt durch eine Introduktion und ein Nachspiel. Jede Variation drückt eine Stimmung aus durch Bewegung oder Gestik, ähnlich wie sie ein Pantomime oder Tänzer veranschaulichen würde.

  1. Introduktion
  2. Thema
  3. Var. 1 (schroff, ruckartig)
  4. Var. 2 (langsam, graziös)
  5. Var. 3 (flüchtig, atemlos)
  6. Var. 4 (nachdenklich, zögernd)
  7. Var. 5 (drohend, bedrohlich)
  8. Var. 6 (überschwänglich, sprudelnd)
  9. Nachspiel

Geschichte

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Gestural Variations op. 43 wurde in Auftrag gegeben durch den Fagottisten Henry Skolnick und für die jährliche Konferenz 1997 der International Double Reed Society (IDRS). Das Werk wurde in der Northwestern University in Evanston, Illinois uraufgeführt durch John Dee, Skolnick und José Lopez.[1] G. Salter bemerkte in der Fachzeitschrift Double Reed News: „The composer's purposeful use of ambiguous, shifting harmonies and overlapping unisons sets these contrasts in miniature apart from much that is being written today, conveying the uncertainties of our times.“ (Der ... gezielte Gebrauch von mehrdeutigen wechselnden Harmonien ... setzt diese Gegensätze in Miniatur ab von vielem, was heute geschrieben wird, und vermittelt die Unsicherheiten unserer Zeit.)

Eine zweite Version op. 43a wurde 1999 geschrieben für Klarinette, Cello und Klavier, eine Trio-Besetzung, für die zum Beispiel Beethoven sein Trio op. 11 (Gassenhauer-Trio) schrieb, Johannes Brahms sein Klarinettentrio op. 114 und Alexander Zemlinsky sein Trio op. 3.[2] Diese Version erschien 2001 auf einer CD Portrait bei Cybele Records, in einer Auswahl von Kammermusik des Komponisten, gespielt von Markus Schön (Klarinette), Waterhouse als Cellist und Michael Wendeberg.[3] Eine Besprechung von Hubert Culot erwähnte starke Kontraste und bemerkenswerte instrumentale Meisterschaft ("highly contrasted variations display a remarkable instrumental mastery, that makes this work a feast from first to last).[4] Die beiden Versionen wurden im Friedrich Hofmeister Musikverlag, Leipzig, veröffentlicht, 1998 bzw. 1999.

Gestural Variations in einer dritten Version op. 43b für Oboe, Cello und Klavier wurde in Weimar am 31. März 2000 erstmals aufgeführt.[5]

Die britische Erstaufführung der Klarinettenversion erklang am 5. November 2002 in einem Composer Portrait Concert mit dem Komponisten in der St. Cyprian’s Church in London.[6] Die erste Fassung eröffnete das Welcome Recital 6 der British Double Reed Society bei der IDRS Konferenz 2009 in Birmingham, gespielt von Richard Simpson, Julie Price and Janet Simpson.[7]

Eine vierte Version op. 43c für Flöte, Cello und Klavier wurde im Gasteig München am 20. Dezember 2009 erstmals gespielt von Jens Josef, Waterhouse und Rudi Spring.[8] Diese Version wurde erneut am 11. April 2010 gespielt, diesmal mit dem Pianisten Christopher White.[9]

Gestural Variations op. 43b gewann 2000 einen Kompositionspreis von Via Nova in Weimar.[5]

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Einzelnachweise

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  1. Thursday Morning. (PDF; 192 kB) IDRS, Northwestern University, 1997, S. 5, archiviert vom Original am 2. September 2012; abgerufen am 12. April 2010 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.idrs.org
  2. Trios für Klarinette - Violoncello - Klavier. triospektren.at, abgerufen am 12. April 2010.
  3. Portrait Graham Waterhouse / Graham Waterhouse, Markus Schön, Michael Wendeberg, Agnès Marc. Cybele Records, archiviert vom Original am 9. Dezember 2015; abgerufen am 11. September 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cybele.de
  4. Hubert Culot: Graham Waterhouse. musicweb-international.com, 2004, abgerufen am 12. April 2010 (englisch).
  5. a b Uraufführungen. (PDF; 46 kB) Via Nova, 11. November 2008, S. 1, archiviert vom Original am 19. Juli 2011; abgerufen am 14. August 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.via-nova-ev.de
  6. Graham Waterhouse / Uraufführungen am 26. Oktober in München und am 5. November in London. Robert Lienau Musikverlag, 2002, abgerufen am 12. April 2010.
  7. IDRS 2009. IDRS, 2009, archiviert vom Original am 10. Januar 2010; abgerufen am 12. April 2010 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.idrs2009.org
  8. Konzertante Musik für Flöte - Violoncello - Klavier, gespielt von drei Komponisten. Gasteig, 20. Dezember 2010, archiviert vom Original am 7. Oktober 2011; abgerufen am 20. Dezember 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gasteig.de
  9. Komponisten-Matinee: Graham Waterhouse. Gasteig, 11. April 2011, archiviert vom Original am 10. September 2011; abgerufen am 13. April 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gasteig.de