Geyer von Geyersegg

Adelsgeschlecht

Die Geyer von Geyersegg (auch Geyeregg) waren ein steirisches Kleinadeligengeschlecht, welches 1623 von Kaiser Ferdinand II. in den rittermäßigen Reichsadel erhoben wurde.

Geschichte

Bearbeiten

Der katholische Pankratz Geyer erwarb nach der Gegenreformation 1605 ein Innerberger Radwerk, das vorher im evangelischen Besitz war, und wurde Radmeister. 1621/22 wird er kaiserlicher Waldmeister und Bergrichter zu Eisenerz des Vordern- und Innerbergs und auch des Kupferbergwerkes in Radmer und Kirchenprobst. Er erhält im September 1623 für durch 24 Jahre geleistete Dienste den rittermäßigen Adel, die Befugnis, sich „von Geyersegg“ zu schreiben, die rote Wachsfreiheit, sowie Besserung des seinen Vorfahren von Kaiser Maximilian erteilten Wappens. 1622 erbaute er das Schlösschen Geyeregg (Geyereck) bei Eisenerz. Sein Sohn Georg trat 1625 mit seinem auf 10.200 Gulden geschätzten Radwerk der Hauptgewerkschaft bei. Die Geyer waren in Folge als Beamte im Bergwesen aber auch in anderen Bereichen tätig.

Konstantin Geyer war Kapitular zu Admont 1660–1703, Christoph Jakob Geyer wird 1678 als Unterhammerverwalter zu Weyer genannt. Marie Konstanzia Egger, geb. Geyer, lebt 1672 zu Leoben. 1675 stirbt in Wien, St. Stefan, Johann Friedrich Geyer von Geyersegg, vermählt mit Salome Bischoff. Am 6. Mai 1677 gab Pudentiana Reichenauer, geborene Geyer von Geyersegg, testamentarisch ihr Gut Oberdorf bei Mariahof samt Zugehör den Klarissen in Judenburg[1].

Philipp Geyer war landsteirischer Hammermeister bis um 1750, Christoph Josef siegelt als Stadtschreiber von Leoben 1739. Das Herrenhaus des Koinergutes bei Möderbrugg war bis ins 20. Jahrhundert im Eigentum eines Zweiges der Geyer von Geyersegg.[2]

Ein Angehöriger der Familie wanderte um die Wende des 16. und 17. Jahrhunderts nach Schweden aus, war dort im Bergwesen tätig und wurde der Stammvater des großen schwedischen Geschichtsschreibers Erik Gustaf Geijer, (* 1783 Ransäter in Värmland; † 1847 in Stockholm).

Stammwappen (nach Siegeln): Im Schild auf einem Dreiberg eine Schnecke, darauf ein auffliegender Geier. Geschlossener Helm mit Wulst; Helmzier: die Schildfigur.

Wappen von 1623: Gevierter Schild, 1 und 4 in Rot ein silbernes Einhorn, 2 und 3 in Gold auf grünem Dreiberge ein Schneckenhaus mit hervorkriechendem Tier, darauf ein natürlich gefärbter Geier auffliegend. Offener gekrönter Helm. Kleinod: der Geier mit der Schnecke am Dreiberg. Decken: rechts schwarz-golden, links rot-silbern.[3]

Siehe auch

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Maja Loehr: Die Radmeister am steirischen Erzberg bis 1625, Graz, Wien 1941 PDF.
  • Anton von Pantz: Beiträge zur Geschichte der Innerberger Hauptgewerkschaft, in: Beiträge zur Kunde Steiermärkischer Geschichtsquellen, 1903.
  • Anton von Pantz: Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges, Carl Gerold´s Sohn, Wien 1918 S. 85 f. Digitalisat.
  • Reinhold Jagersberger: Die Selbstrepräsentation der steirischen Eisenindustrie.., Diss. Universität Graz 2012
  • Adolf Pensch, (Anmerkungen Anton v. Pantz): Regesten zum Innerberger Eisenwesen, in: Jahrbuch der k.k. heraldisch-genealogischen Gesellschaft Adler, Neue Folge Band 18, Wien 1908.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Jakob Wichner: Geschichte des Clarissenklosters Paradeis zu Judenburg in Steiermark, in: Archiv für Österreichische Geschichte. Band 73, Wien 1888
  2. Pantz, Die Gewerken…, S. 86
  3. nach Pantz: Die Gewercken im Bannkreise …, S. 86, erhielt Niklas Geyer, Buchhalter bei der Kammer in Kremnitz, am 16. Jänner 1623 ein ähnliches Wappen: im schwarzen Schilde auf goldenem Dreiberge ein auffliegender weißer Geier. Offener gekrönter Helm mit schwarz-gelben Decken, die Schildfigur als Zier.