Die Gieselau ist ein Bach in der Mitte des westlichen Schleswig-Holsteins, im östlichen Dithmarschen. Er ist urkundlich erstmals 1531 als „Gieselowe“ erwähnt.[2] Der Name leitet sich von der germanischen Wurzel *gis- für 'antreiben, bewegt sein' ab.[3]

Gieselau
Gieselau etwa 50 Meter westlich der Gieselaukanal-Schleuse

Gieselau etwa 50 Meter westlich der Gieselaukanal-Schleuse

Daten
Lage Kreis Dithmarschen, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Nord-Ostsee-Kanal → Elbe → Nordsee
Ursprung Zusammenfluss von Westerau und Bellerbek im Albersdorfer Mühlenteich
54° 9′ 10″ N, 9° 16′ 42″ O
Mündung östlich Wennbüttel in den Nord-Ostsee-KanalKoordinaten: 54° 8′ 25″ N, 9° 20′ 26″ O
54° 8′ 25″ N, 9° 20′ 26″ O

Abfluss am Pegel Wennbüttel[1]
AEo: 35 km²
Lage: 1,7 km oberhalb der Mündung
NNQ (26. August 1976)
MNQ 1972–2014
MQ 1972–2014
Mq 1972–2014
MHQ 1972–2014
HHQ (19. Juli 2002)
20 l/s
91 l/s
347 l/s
9,9 l/(s km²)
3,87 m³/s
9,97 m³/s
Gemeinden Albersdorf (Holstein), Wennbüttel

Die Gieselau hat mehrere Quellbäche. Zwei ihrer Quellbäche heißen Westerau und Bellerbek, die beide ihren Ursprung nördlich von Albersdorf haben. In der Gemeinde Schrum und Welmbüttel entspringende Quellen finden sich im Quellbach, den Neocorus schon um 1600 mit Kellihorn-Scheide-Beek benannt hat, zusammen. Dieser Bachlauf stellte gleichzeitig zwischen Welmbüttel und Schrum die Grenze der beiden Dithmarschen dar (Neocorus Bd. II Seite 267). Dieser Bach heißt später Schrum-Brooks-Beke und wird weiter südlich zur Westerau und schließlich zur Gieselau.

Der Bach wird südlich von Albersdorf auf der Landesstraße 316 (Gieselau-Tal) überquert. Durch den Bau des Nord-Ostsee-Kanals wurde sein südlich von Lexfähre liegender natürlicher Zulauf zur Eider abgetrennt. Erst mit dem Bau des Gieselau-Kanals wird die „alte Verbindung“ neben dem Originalbett der Gieselau wiederhergestellt.

Er ist unter anderem Laichgewässer für Meerforellen. Das Gieselau-Tal in der hügeligen Geestlandschaft, der so genannten Dithmarscher Schweiz, wurde in den letzten Jahrzehnten renaturiert und ist heute ein Landschaftsschutzgebiet. Im Juni 2004 wurde das NATURA 2000-Schutzgebiet FFH-Gebiet Gieselautal gegründet. Das Tal gehört zum Gelände des Archäologisch-Ökologischen Zentrums in Albersdorf.

Nicht zu verwechseln ist die Gieselau mit dem Gieselau-Kanal, der die Verbindung zwischen Eider und Nord-Ostsee-Kanal darstellt und auch durch die Schleuse Gieselau bekannt ist.

Einzelnachweise

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  1. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil III 2014. (PDF) In: dgj.de. Freie und Hansestadt Hamburg, Hamburg Port Authority, S. 171, abgerufen am 7. März 2021 (ISSN 0949-3654).
  2. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. 2. Aufl. Verlag Wachholtz, Neumünster 1992, S. 270, ISBN 3-529-02726-X.
  3. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 175, „Gieselau“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
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Commons: Gieselau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien