Gigantspinosaurus

ein Stegosaurier

Gigantspinosaurus ist eine Gattung der Vogelbeckensaurier (Ornithischia) aus der Gruppe der Stegosauria.

Gigantspinosaurus

Lebendrekonstruktion von Gigantspinosaurus (Mitte im Vordergrund, links Yangchuanosaurus, im Hintergrund Mamenchisaurus und Tuojiangosaurus)

Zeitliches Auftreten
Oberjura (Oxfordium)[1]
163,5 bis 157,3 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Vogelbeckensaurier (Ornithischia)
Thyreophora
Eurypoda
Stegosauria
Stegosauridae
Gigantspinosaurus
Wissenschaftlicher Name
Gigantspinosaurus
Ouyang, 1992
Art
  • G. sichuanensis Ouyang, 1992

Merkmale

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Gigantspinosaurus wies die für alle Stegosauria typische Doppelreihe von Knochenplatten (Osteodermen) am Rücken auf, diese waren jedoch vergleichsweise klein. Stattdessen trug er stark verlängerte Stacheln im Schulterbereich. Diese Stacheln waren zwar auch bei anderen Stegosauriern vorhanden, bei diesem Dinosaurier erreichten sie hingegen die doppelte Länge des Schulterblattes. Wie alle Stegosaurier bewegte sich Gigantspinosaurus vermutlich auf allen vieren quadruped fort und ernährte sich von Pflanzen.

Entdeckung und Benennung

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Fossile Überreste dieses Dinosauriers – ein Exemplar, bei dem der größte Teil des Schädels, die Hinterbeine und der Schwanz fehlten – wurden in der Shaximiao-Formation nahe Zigong in der chinesischen Provinz Sichuan gefunden und 1992 erstbeschrieben[2]. Der Name bedeutet „Großstachelechse“ und spielt auf die verlängerten Schulterstacheln an. Einzig bekannte Art und damit Typusart ist G. sichuanensis. Die Funde werden in den frühen Oberjura (Oxfordium) auf ein Alter von rund 163 bis 157 Millionen Jahre datiert.

Gigantspinosaurus galt lange Zeit als nomen nudum. Im Jahr 2006 begannen neue Untersuchungen, die hingegen die Validität dieses Namens hervorheben.[3][4] Zurzeit laufen auch Untersuchungen von chinesischen Forschern des Museums in Zigong zu dieser Gattung.

Systematik

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Gigantspinosaurus wird als Vertreter der Stegosauria eingeordnet, wobei es sich bei ihm um einen urtümlichen, wenn nicht gar den basalsten Vertreter dieser Gruppe handelt.[5]

  1. Gregory S. Paul: The Princeton Field Guide To Dinosaurs. Princeton University Press, Princeton NJ u. a. 2010, ISBN 978-0-691-13720-9, S. 222, Online.
  2. H. Ouyang: Discovery of Gigantspinosaurus sichanensis and its scapular spine orientation. In: Abstracts and Summaries for Youth Academic Symposium on New Discoveries and Ideas in Stratigraphic Paleontology. 1992, S. 47–49, (In chinesischer Sprache und Schrift).
  3. Tracy L. Ford: Stegosaurs: Plates, splates, and spikes, part 1. In: Prehistoric Times. Nr. 76, 2006, S. 20–21.
  4. Susannah C. R. Maidment, Guangbiao Wei: A review of the Late Jurassic stegosaurs (Dinosauria, Stegosauria) from the People's Republic of China. In: Geological Magazine. Bd. 143, Nr. 5, 2006, ISSN 0016-7568, S. 621–634, doi:10.1017/S0016756806002500.
  5. Susannah C. R. Maidment: Systematics and phylogeny of the Stegosauria (Dinosauria, Ornithischia). In: Journal of Vertebrate Paleontology. Bd. 26, Supplement to Number 3 = Abstracts of Papers Sixty-Sixth Annual Meeting Society of Vertebrate Paleontology, Canadian Museum of Nature, Marriott Ottawa Crowne Plaza Ottawa, Ottawa, Ontario, Canada, October 18–21, 2006, 2006, ISSN 0272-4634, S. 9A.