Im Florenz des 13. Jahrhunderts entstanden Gilden oder Zünfte, die als „Künste“ bezeichnet wurden. Diese wurden in Gruppen unterschiedlichen Ansehens und politischer Gewichtung unterteilt und hatten über mehrere Jahrhunderte großen Einfluss auf das Leben der Stadt.

Tribunale della Mercanzia, Florenz, errichtet im 13. Jahrhundert

Geschichte

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Palazzo der Arte della Lana neben Orsanmichele

Die Zuordnung und Stellung der einzelnen Zünfte und Gilden, sowie die spezifischen Gewerbezugehörigkeiten, variierten über die Jahrhunderte. Im späten 13. Jahrhundert gab es sieben Arti Maggiori, die „höheren Künste“. Von den vierzehn „niederen Künsten“ (Arti Minori) wurden, zumindest zeitweise, die fünf bedeutenderen als „mittlere Künste“ (Arti Mediane) gezählt.

Die Gilden waren mit der Florenzer Politik verflochten und wählten die Priori, die Ratsherren der regierenden Signoria. Die einzelnen Gilden waren in diesen Wahlen nicht gleichberechtigt; der größere Teil der Priori wurde von den Arti Maggiori bestimmt. Die Gilden verfügten über eigene Versammlungsgebäude. Auch Banken wie z. B. die der Medici in Florenz gehörten den Gilden an. Da die Unternehmungen der Medici verschiedene Wirtschaftszweige umfassten, waren sie nicht nur Mitglied der Geldwechslerzunft, sondern auch weiterer Gilden und Zünfte. Ihnen gelang ein bemerkenswerter politischer Aufstieg.

1770 schaffte Leopold I., der Großherzog der Toskana (und spätere Kaiser Leopold II.), die Florentiner Zünfte ab.

Liste der Gilden und Zünfte

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Arti Maggiori

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Name Gewerbezugehörige Wappen
Arte dei Giudici e Notai Richter, Anwälte, Notare  
Arte di Calimala Kaufleute und Tuchveredler[1]  
Arte della Lana Wollhersteller und -händler  
Arte del Cambio Bankiers und Geldwechsler  
Arte della Seta Seidenweber und -händler  
Arte dei Medici e Speziali Ärzte und Apotheker  
Arte dei Vaiai e Pellicciai Kürschner und Pelzhändler  

Arti Mediane

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Name Gewerbezugehörige Wappen
Arte dei Beccai Schlachter und Viehzüchter  
Arte dei Fabbri Schmiede  
Arte dei Calzolai Schuhmacher  
Arte dei Maestri di Pietra e Legname Steinmetze und Holzschnitzer  
Arte dei Linaioli e Rigattieri Leinenhersteller, heimische Tuch-Einzelhändler und -schneider  

Arti Minori

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Name Gewerbezugehörige Wappen
Arte dei Vinattieri Winzer und Weinhändler  
Arte degli Albergatori Gastwirte  
Arte dei Cuoiai e Galigai Gerber und Lederarbeiter  
Arte degli Oliandoli e Pizzicagnoli Nahrungshersteller und -händler, Kerzendreher, Glasbläser, Schnurmacher  
Arte dei Correggiai Sattler und Schirrmacher  
Arte dei Chiavaiuoli Schlosser, Kupferschmiede, Werkzeugmacher  
Arte dei Corazzai e Spadai Rüstungsschmiede und Waffenschmiede  
Arte dei Legnaioli Zimmerleute und Schreiner  
Arte dei Fornai Bäcker und Müller  
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Commons: Guilds of Florence – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Edith Ennen: Die europäische Stadt des Mittelalters, 4. verb. A., Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1987, ISBN 3-525-01341-8, S. 162, (books.google.de)