Giro d’Italia 2012
Der 95. Giro d’Italia fand vom 5. bis 27. Mai 2012 statt. Das Straßenradrennen wurde in 21 Etappen mit einer Gesamtlänge von 3504 Kilometern ausgetragen. Die Rundfahrt startete in Dänemark mit einem Einzelzeitfahren und endete in Mailand auf gleiche Weise. Nach den drei Start-Etappen in Dänemark kehrte das Rennen nach Italien zurück, wo der Weg von Verona aus an der Ostseite des Landes nach Süden führte. Der südlichste Punkt wurde auf dem achten Tagesabschnitt nach Lago di Laceno erreicht, von da an ging es an der tyrrhenischen Küste wieder nach Norden, wo in der letzten Woche die Bergetappen in den Alpen und Dolomiten auf dem Programm standen. Königsetappe mit rund 6000 hm war die vorletzte Etappe über den Mortirolo und Bergankunft auf dem Stilfser Joch.[1] Insgesamt gab es sechs Bergankünfte.
Giro d’Italia 2012 | |
Rennserie | UCI WorldTour |
Austragungsland | Italien Dänemark |
Austragungszeitraum | 5. bis 27. Mai 2012 |
Etappen | 21 Etappen |
Gesamtlänge | 3504 km |
Starterfeld | 198 aus 37 Nationen in 22 Teams |
Sieger | |
Gesamtwertung | 1. Ryder Hesjedal (GRM) 91:39:02 h 2. Joaquim Rodríguez (KAT) + 0:16 min 3. Thomas De Gendt (VCD) + 1:39 min |
Teamwertung | Lampre-ISD 274:19:46 h |
Wertungstrikots | |
Punktewertung | Joaquim Rodríguez (KAT) |
Bergwertung | Matteo Rabottini (FAR) |
Nachwuchswertung | Rigoberto Urán (SKY) |
Verlauf | |
← 2011 | 2013 → |
Die Italien-Rundfahrt 2012 war die erste unter dem neuen Renndirektor Michele Acquarone, der Angelo Zomegnan abgelöst hatte.
Die dritte Etappe rund um Horsens war dem 2011 am dritten Tag der Rundfahrt verstorbenen Rennfahrer Wouter Weylandt gewidmet und trug den Namen "WW Special Day" nach dem Spitznamen des Belgiers. Zudem soll seine Startnummer 108 beim Giro d’Italia nie mehr vergeben werden.
Teilnehmer
BearbeitenStartberechtigt waren die 18 ProTeams. Zudem vergab der Veranstalter RCS vier Wildcards an Professional Continental Teams, unter anderem überraschend an die deutsche Mannschaft NetApp.[2] Nicht eingeladen wurde Acqua e Sapone um den ehemaligen Giro-Sieger Stefano Garzelli, der bei der Italien-Rundfahrt 2012 eigentlich seine Karriere hatte beenden wollen. Jedes Team schickte neun Fahrer an den Start, womit insgesamt 198 Radprofis am Start standen. Mit dabei waren drei Deutsche, sechs Schweizer, fünf Österreicher und zwei Luxemburger.
→ Detaillierte Starterliste: Fahrerfeld 2012
In Abwesenheit des gesperrten Vorjahressiegers Alberto Contador erhielt der Vorjahreszweite Michele Scarponi zwei Tage vor dem Start der Rundfahrt offiziell das Rosa Trikot des Siegers, das er durch Contadors Sperre nachträglich zugesprochen bekommen hatte. Neben dem Mann von Lampre-ISD gilt vor allem sein Landsmann Ivan Basso (Liquigas-Cannondale), der Sieger von 2010, als der größte Favorit für den Gesamtsieg 2012. Beide Fahrer hatten im bisherigen Saisonverlauf allerdings noch kaum gute Resultate herausfahren können, sodass bei vielen Experten beim Start des Giro noch im Zweifel stand, ob sie rechtzeitig in Form kommen würden. Beide hatten mit Damiano Cunego und Sylwester Szmyd aber auch noch starke Helfer an ihrer Seite, die notfalls die Rolle der Teamkapitäne ausfüllen hätten können. Als weitere mögliche Gesamtsieger wurden der Luxemburger Fränk Schleck vom RadioShack-Nissan, der kurzfristig für seinen verletzten Mannschaftskollegen Jakob Fuglsang nachnominiert wurde, sowie Domenico Pozzovivo (Colnago-CSF Inox), im April Sieger des Giro del Trentino, gehandelt. Außenseiterchancen auf den Sieg wurden John Gadret (Ag2r La Mondiale), José Rujano (Androni Giocattoli-Venezuela) sowie Roman Kreuziger (Astana Pro Team) zugesprochen.
Für die Siege in den Massensprints auf den Flachetappen kamen im Vorfeld vor allem Weltmeister Mark Cavendish (Sky ProCycling) infrage. Neben dem Briten waren aber auch fast alle anderen Weltklassesprinter wie zum Beispiel Tyler Farrar, Matthew Goss, Theo Bos, Mark Renshaw oder Andrea Guardini am Start.
Da Stefano Garzellis Mannschaft Acqua e Sapone keine Wildcard erhalten hatte, stand der Titelverteidiger in der Bergwertung nicht am Start. Als seine möglichen Nachfolger wurden beispielsweise Emanuele Sella oder José Serpa (beide Androni Giocattoli-Venezuela) gehandelt, einen eindeutigen Favoriten in dieser Sonderwertung ga es aber nicht. Erstmals war das Trikot des Führenden in der Bergwertung in diesem Jahr nicht mehr grün, sondern auf Wunsch des Sponsors in der Farbe Blau gehalten.
Etappen
BearbeitenWertungen im Rennverlauf
BearbeitenDie Tabelle zeigt die Führenden der jeweiligen Gesamtwertung nach Abschluss der Etappe an.
Etappe | Gesamtwertung |
Punktewertung |
Bergwertung |
Nachwuchswertung |
Trofeo Fast Team Mannschaftswertung |
---|---|---|---|---|---|
1. | Taylor Phinney | Taylor Phinney | nicht vergeben | Taylor Phinney | Garmin-Barracuda |
2. | Mark Cavendish | Alfredo Balloni | |||
3. | Matthew Goss | ||||
4. | Ramūnas Navardauskas | Ramūnas Navardauskas | |||
5. | |||||
6. | Adriano Malori | Miguel Ángel Rubiano | Adriano Malori | ||
7. | Ryder Hesjedal | Peter Stetina | |||
8. | Damiano Caruso | Liquigas-Cannondale | |||
9. | |||||
10. | Joaquim Rodríguez | ||||
11. | Mark Cavendish | ||||
12. | Michał Gołaś | Movistar | |||
13. | |||||
14. | Ryder Hesjedal | Rigoberto Urán | |||
15. | Joaquim Rodríguez | Matteo Rabottini | Sergio Henao | ||
16. | |||||
17. | Rigoberto Urán | ||||
18. | |||||
19. | |||||
20. | Joaquim Rodríguez | Lampre-ISD | |||
21. | Ryder Hesjedal |
Berichterstattung in Deutschland
BearbeitenBereits zum zweiten Mal erschien im Vorfeld des Giro ein deutschsprachiges Programmheft, das der Veranstalter in Kooperation mit der Fachzeitschrift Procycling erstellte. Der Fernsehsender Eurosport übertrug jeden Nachmittag mehrere Stunden live von den Etappen und sendete verkürzte Wiederholungen von diesen.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Offizielle Website
- Giro d’Italia 2012 in der Datenbank von ProCyclingStats.com
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Mortirolo das L’Alpe d’Huez des Giro d’Italia. eurosport.yahoo.com, 25. Mai 2012, archiviert vom am 29. Mai 2012; abgerufen am 7. Juli 2012.
- ↑ 2012 Giro d'Italia wildcards named. cyclingnews.com, 10. Januar 2012, abgerufen am 24. April 2012 (englisch).