Giro d’Italia 2016

99. Austragung des Giro d'Italia

Der 99. Giro d’Italia 2016 fand vom 6. bis zum 29. Mai 2016 statt. Er startete in Apeldoorn in den Niederlanden mit einem Einzelzeitfahren und endete nach 3.383 km in Turin. Es siegte – zum zweiten Mal nach 2013 – der Italiener Vincenzo Nibali.

Giro d’Italia 2016
Allgemeines
Ausgabe99. Giro d’Italia
RennserieUCI WorldTour 2016 2.UWT
Etappen21
Datum6. – 29. Mai 2016
Gesamtlänge3.463,1 km
AustragungsländerITA Italien
NED Niederlande
FRA Frankreich
GER Deutschland
StartApeldoorn
ZielTurin
Teams22
Fahrer am Start198
Fahrer im Ziel154
Durchschnitts­geschwindigkeit40,014 km/h
Ergebnis
SiegerITA Vincenzo Nibali (Astana)
ZweiterCOL Esteban Chaves (Orica-GreenEDGE)
DritterESP Alejandro Valverde (Movistar Team)
PunktewertungITA Giacomo Nizzolo (Trek-Segafredo)
BergwertungESP Mikel Nieve (Team Sky)
SprintwertungITA Daniel Oss (BMC Racing Team)
NachwuchswertungLUX Bob Jungels (Etixx-Quick Step)
AusreißerITA Daniel Oss (BMC Racing Team)
TeamwertungKAZ Astana
Teamwertung (Punkte)BEL Etixx-Quick Step
◀20152017▶
Dokumentation

Teilnehmer

Bearbeiten

Es gingen 198 Fahrer aus 34 Nationen in 22 Mannschaften zu je neun Fahrern an den Start der Rundfahrt. Mit 53 Fahren stellte Italien die größte Gruppe. Aus Deutschland nahmen acht, aus der Schweiz und Österreich je vier und aus Luxemburg zwei Fahrer teil.

Mannschaften

Bearbeiten

Startberechtigt waren die 18 UCI WorldTeams. Zusätzlich waren vom Veranstalter RCS Sport per Wildcard vier UCI Professional Continental Teams eingeladen.

WorldTeams (18)Professional Continental Teams (4)

Favoriten

Bearbeiten

Die aussichtsreichsten Favoriten um den Gesamtsieg waren Vincenzo Nibali (AST), Mikel Landa (SKY), Alejandro Valverde (MOV) und Rafał Majka (TNK).[1] Für die Entscheidungen in den Massensprints wurden vor allem Arnaud Démare (FDJ), Elia Viviani (SKY), André Greipel (LTS), Marcel Kittel (EQS) und Caleb Ewan (OGE) genannt.[2]

 
Der Auftakt des Giros erfolgte im Omnisport Apeldoorn.

Wie schon 2002 und 2010 fand der Grande Partenza in den Niederlanden statt. Der Start des Auftaktzeitfahrens erfolgte innerhalb des Velodroms von Apeldoorn, dem Omnisport Apeldoorn. Die darauf folgenden beiden Flachetappen wurden hauptsächlich in der Provinz Gelderland ausgetragen, wobei auf der zweiten Etappe in Richtung Nijmegen die Strecke knapp 40 Kilometer vor dem Ziel für einige hundert Meter auch durch die deutsche Ortschaft Wyler (NRW) führte.

Am ersten Ruhetag erfolgte der Transfer in den Süden Italiens nach Catanzaro in Kalabrien. Im weiteren Verlauf wurde Italien zunächst in Richtung Norden durchquert. Etappenziel der vierten Etappe war Praia a Mare am Tyrrhenischen Meer, die erste Bergankunft befand sich in Mittelitalien im Ziel der sechsten Etappe in Aremogna (bei Roccaraso) in den Abruzzen auf einer Höhe von 1572 m. Bis dahin hatten die Fahrer im Flachland startend, bereits den Bocca della Selva auf einer Höhe von 1393 m und die anschließende Abfahrt bis auf eine Höhe von etwa 500 m überwunden. Die siebte Etappe war recht flach, wie auch der größte Teil der achten Etappe, wo nur der kurze, aber steile Anstieg von etwa 500 Höhenmeter am Alpe di Poti die Strecke erschwerte. Die neunte Etappe wurde als Einzelzeitfahren über 40,5 km in der Region Chianti ausgetragen.

 
Palmanova, Startort der ersten Alpen­etappe. Zwei Anstiege der ersten und zwei Anstiege der zweiten Kategorie mussten auf der 13. Etappe bezwungen werden.
 
Die 15. Etappe wurde als Bergzeitfahren von Kastelruth zur Seiser Alm auf 1.844 m ausgetragen.

Nach dem anschließenden zweiten Ruhetag verlief die Strecke ausgehend von der Toskana in Richtung Nordosten. Die elfte Etappe begann in Modena, am südlichen Rand der Poebene, im Ziel der zwölften Etappe wurde das an der Adriaküste gelegene Bibione erreicht. Am Ende der zweiten Woche stand die Königsetappe, die Etappe 14, mit sechs klassifizierten Anstiegen und dem Ziel in Alta Badia an. Die Strecke führt die Fahren von etwa 400 m Höhe auf über 2000 m Höhe in den Dolomiten, darunter zum Passo Pordoi, zum Passo di Giau, zum Passo di Valparola, bevor kurz vor dem Ziel noch die Mür dl Giat (Katzenmauer), einer Rampe am Ortseingang von Stern, mit einer Steigung von bis zu 19 %, bezwungen werden musste. Am nächsten Tag erfolgte ein knapp elf Kilometer langes Bergzeitfahren zur auf 1844 m Höhe gelegenen Seiser Alm.

In der dritten Woche wurde Oberitalien zunächst in westlicher Richtung durchquert. Nach einer Bergetappe von Brixen über den Mendelpass mit Bergankunft in Andalo folgten zwei Überführungsetappen, bevor in den Westalpen das Finale begann. Während der 19. Etappe wurde im Anstieg zum höchsten Punkt des Giros, dem Colle dell’Agnello (CC), die italienisch-französische Grenze passiert. Mit einer Passhöhe von 2.744 m ist er der dritthöchste Alpenpass. Die Etappe endete nach 162 km mit einem Anstieg der 1. Kategorie in Risoul. Drei Anstiege der ersten Kategorie, darunter der 2.715 m hohe Col de la Bonette und der Col de la Lombarde, der die Grenze zu Italien markiert, sowie der Schlussanstieg nach Vinadio (3. Kategorie) standen auf dem Programm der vorletzten Etappe. Die 21. und letzte Etappe führte von Cuneo nach Turin. Auf einem 7,5 km langen Rundkurs (8 Runden) entlang des Po-Ufers ging der Giro nach insgesamt 3.383 km zu Ende.

Anstiege

Bearbeiten
 
Colle dell’Agnello.
 
Profil der Nordrampe des Col de la Bonette.

Insgesamt sind beim Giro d’Italia 38 kategorisierte Anstiege zu bewältigen. Fünf Anstiege der vierten Kategorie, zehn der dritten, zwölf der zweiten, zehn der ersten sowie die Cima Coppi auf dem Colle dell’Agnello.[3]

Anstiege und Pässe der ersten Kategorie und die Cima Coppi
Etappe Pass / Anstieg Höhe Länge Steigung
Ø max
10 Pian del Falco 1.352 m 16,3 km 5,2 % 13 %
13 Matajur 985 m 8,3 km 9,3 % 15 %
Cima Porzus 910 m 8,8 km 8,2 % 16 %
14 Passo Pordoi 2.239 m 9,3 km 6,9 % 9 %
Passo di Giau 2.236 m 9,8 km 9,4 % 14 %
15 Seiser Alm / Alpe di Siusi 1.844 m 9,1 km 8,3 % 11 %
19 Colle dell’Agnello 2.744 m 21,3 km 6,8 % 15 %
Risoul 1.862 m 12,9 km 6,9 % 10 %
20 Col de Vars 2.108 m 18,2 km 6,0 % 13 %
Col de la Bonette 2.715 m 22,2 km 6,7 % 10 %
Col de la Lombarde 2.350 m 19,8 km 7,5 % 12 %

Etappenübersicht

Bearbeiten
 EtappeDatumEtappenortetypeLänge (km)Etappen­siegerGesamt­führender
1. Etappe 6. Mai  Apeldoorn  Apeldoorn
 
Einzelzeitfahren
9,8  Tom Dumoulin  Tom Dumoulin
2. Etappe 7. Mai  Arnheim  Nijmegen
 
Flachetappe
190  Marcel Kittel  Tom Dumoulin
3. Etappe 8. Mai  Nijmegen  Arnheim
 
Flachetappe
190  Marcel Kittel  Marcel Kittel
9. MaiRuhetag
 
Ruhetag
4. Etappe 10. MaiCatanzaroPraia a Mare
 
Mittelschwere Etappe
200  Diego Ulissi  Tom Dumoulin
5. Etappe 11. MaiPraia a MareBenevent
 
Hügelige Etappe
233  André Greipel  Tom Dumoulin
6. Etappe 12. MaiPonteRoccaraso
 
Mittelschwere Etappe
157  Tim Wellens  Tom Dumoulin
7. Etappe 13. MaiSulmonaFoligno
 
Flachetappe
211  André Greipel  Tom Dumoulin
8. Etappe 14. MaiFolignoArezzo
 
Mittelschwere Etappe
186  Gianluca Brambilla  Gianluca Brambilla
9. Etappe 15. MaiRadda in ChiantiGreve in Chianti
 
Einzelzeitfahren
40,5  Primož Roglič  Gianluca Brambilla
16. MaiRuhetag
 
Ruhetag
10. Etappe 17. MaiCampi BisenzioSestola
 
Mittelschwere Etappe
219  Giulio Ciccone  Bob Jungels
11. Etappe 18. MaiModenaAsolo
 
Hügelige Etappe
227  Diego Ulissi  Bob Jungels
12. Etappe 19. MaiNoale – Bibione
 
Flachetappe
182  André Greipel  Bob Jungels
13. Etappe 20. MaiPalmanovaCividale del Friuli
 
Mittelschwere Etappe
170  Mikel Nieve  Andrey Amador
14. Etappe 21. MaiFarra d’AlpagoCorvara
 
Hochgebirgsetappe
210  Esteban Chaves  Steven Kruijswijk
15. Etappe 22. MaiKastelruthSeiser Alm
 
Bergzeitfahren
10,8  Alexander Foliforow  Steven Kruijswijk
23. MaiRuhetag
 
Ruhetag
16. Etappe 24. MaiBrixenAndalo
 
Hochgebirgsetappe
132  Alejandro Valverde  Steven Kruijswijk
17. Etappe 25. MaiMolvenoCassano d’Adda
 
Flachetappe
196  Roger Kluge  Steven Kruijswijk
18. Etappe 26. MaiMuggiòPinerolo
 
Mittelschwere Etappe
244  Matteo Trentin  Steven Kruijswijk
19. Etappe 27. MaiPinerolo  Risoul
 
Hochgebirgsetappe
162  Vincenzo Nibali  Esteban Chaves
20. Etappe 28. Mai  GuillestreVinadio
 
Hochgebirgsetappe
134  Rein Taaramäe  Vincenzo Nibali
21. Etappe 29. MaiCuneoTurin
 
Flachetappe
163  Nikias Arndt  Vincenzo Nibali

Rennverlauf

Bearbeiten
Zwischenstand nach der 9. Etappe
1. Italien  Gianluca Brambilla EQS 34h 33' 04"
2. Luxemburg  Bob Jungels EQS + 1"
3. Costa Rica  Andrey Amador MOV + 32"
4. Niederlande  Steven Kruijswijk TLJ + 51"
5. Italien  Vincenzo Nibali AST + 53"
6. Spanien  Alejandro Valverde MOV + 55"
7. Niederlande  Tom Dumoulin TGA + 58"
8. Spanien  Mikel Landa SKY + 1' 18"
9. Polen  Rafał Majka TNK + 1' 45"
10. Danemark  Jakob Fuglsang AST + 1' 51"
1. Deutschland  André Greipel LTS 119 P.
2. Frankreich  Arnaud Demare FDJ 91 P.
3. Niederlande  Maarten Tjallingii TLJ 82 P.
1. Belgien  Tim Wellens LTS 21 P.
2. Italien  Damiano Cunego NIP 20 P.
3. Italien  Gianluca Brambilla EQS 16 P.
1. Luxemburg  Bob Jungels EQS 34h 33' 05"
2. Spanien  Carlos Verona EQS + 4' 47"
3. Italien  Davide Formolo CPT + 5' 21"
1. Etixx-Quick Step 103h 41' 02"
2. Movistar Team + 2' 49"
3. Astana Pro Team + 4' 13"
1. Etixx-Quick Step 261 P.
2. Movistar Team 230 P.
3. Astana Pro Team 181 P.
Zwischenstand nach der 15. Etappe
1. Niederlande  Steven Kruijswijk TLJ 60h 41' 22"
2. Kolumbien  Esteban Chaves OGE + 2' 12"
3. Italien  Vincenzo Nibali AST + 2' 51"
4. Spanien  Alejandro Valverde MOV + 3' 29"
5. Polen  Rafał Majka TNK + 4' 38"
6. Russland  Ilnur Zakarin KAT + 4' 40"
7. Costa Rica  Andrey Amador MOV + 5' 27"
8. Luxemburg  Bob Jungels EQS + 7' 14"
9. Belarus  Kanstanzin Siuzou DDD + 7' 37"
10. Danemark  Jakob Fuglsang AST + 7' 55"
1. Italien  Giacomo Nizzolo TFS 138 P.
2. Italien  Diego Ulissi LAM 112 P.
3. Italien  Sacha Modolo LAM 84 P.
1. Italien  Damiano Cunego NIP 134 P.
2. Osterreich  Stefan Denifl IAM 72 P.
3. Kolumbien  Darwin Atapuma BMC 69 P.
1. Luxemburg  Bob Jungels EQS 60h 48' 36"
2. Kolumbien  Sebastián Henao SKY + 11' 34"
3. Italien  Davide Formolo CPT + 29' 20"
1. Astana Pro Team 182h 23' 30"
2. Movistar Team + 4' 40"
3. Cannondale Pro Cycling Team + 19' 05"
1. Team Lotto NL-Jumbo 346 P.
2. Etixx-Quick Step 320 P.
3. Lotto Soudal 251 P.
Maglia Rosa Maglia Bianca
Maglia Rossa Winning Team
Maglia Azzurra Super Team

Endergebnis

Bearbeiten

Vincenzo Nibali erzielte mit dem Gesamtsieg seinen vierten Karriereerfolg bei einer der Grand Tours. Er blieb zunächst hinter den Erwartungen der Öffentlichkeit zurück, verbesserte sich aber in der dritten Rennwoche. Nach einem Sturz des bis dahin Gesamtführenden Steven Kruijswijk (Niederlande) auf einer Abfahrt gewann Nibali die Bergankunft der 19. Etappe nach Risoul. Am nächsten Tag griff er den neuen Träger des Maglia Rosa, den Kolumbianier Esteban Chaves am vorletzten Berg an und übernahm hierdurch die Gesamtführung.[4] Chaves wurde daraufhin Zweiter der Gesamtwertung vor dem Spanier Alejandro Valverde.

Mit sieben Etappensiege durch André Greipel (3) Marcel Kittel (2), Roger Kluge und Nikias Arndt wurde Deutschland die Nation mit den meisten Tageserfolgen.

Die Punktewertung (Maglia Rossa) gewann der Italiener Giacomo Nizzolo, die Bergwertung (Maglia Azzurra) der Spanier Mikel Nieve und die Nachwuchswertung (Maglia Bianca) der Luxemburger Bob Jungels. Die Mannschaftswertung nach Zeit Winning Team gewann das kasachische Astana Pro Team.

Weitere Wertungen gewannen Michele Scarponi (Cima Coppi), Daniel Oss (die Zwischensprintwertung Traguardo Volante und die Ausreißerwertung), Matteo Trentin (Kampfpreis), Etixx-Quick Step (Mannschaftswertung nach Punkten Super Team) und das Team Lotto NL-Jumbo (Fairplay).

Wertungstrikots

Bearbeiten
  Gesamtwertung
1. Italien  Vincenzo Nibali Astana Pro Team 86h 32' 49"
2. Kolumbien  Esteban Chaves Orica GreenEdge + 52"
3. Spanien  Alejandro Valverde Movistar Team + 1' 17"
4. Niederlande  Steven Kruijswijk Team Lotto NL-Jumbo + 1' 50"
5. Polen  Rafał Majka Tinkoff + 4' 37"
6. Luxemburg  Bob Jungels Etixx-Quick Step + 8' 31"
7. Kolumbien  Rigoberto Uran Cannondale Pro Cycling Team + 11' 47"
8. Costa Rica  Andrey Amador Movistar Team + 13' 21"
9. Kolumbien  Darwin Atapuma BMC Racing Team + 14' 09"
10. Belarus  Kanstanzin Siuzou Team Dimension Data + 16' 20"
  Punktewertung
1. Italien  Giacomo Nizzolo Trek-Segafredo 209 P.
2. Italien  Matteo Trentin Etixx-Quick Step 184 P.
3. Italien  Sacha Modolo Lampre-Merida 163 P.
  Bergwertung
1. Spanien  Mikel Nieve Team Sky 152 P.
2. Italien  Damiano Cunego Movistar Team 134 P.
3. Kolumbien  Darwin Atapuma BMC Racing Team 118 P.
  Nachwuchswertung
1. Luxemburg  Bob Jungels Etixx-Quick Step 86h 41' 20"
2. Kolumbien  Sebastián Henao Team Sky + 29' 38"
3. Italien  Valerio Conti Lampre-Merida + 1h 10' 07"

Mannschaftswertungen

Bearbeiten
Winning Team
1. Kasachstan  Astana Pro Team 260h 2' 35"
2. Vereinigte Staaten  Cannondale Pro Cycling Team + 6' 57"
3. Spanien  Movistar Team + 21' 00"
SuperTeam
1. Belgien  Etixx-Quick Step 506 P.
2. Niederlande  Team Lotto NL-Jumbo 397 P.
3. Italien  Lampre-Merida 361 P.

Wertungen und Prämien

Bearbeiten

Reglement

Bearbeiten

Der Führende der Gesamtwertung trägt das Maglia Rosa. Die Gesamtwertung ergibt sich wie stets bei internationalen Etappenrennen aus der Addition der gefahrenen Zeiten. Zusätzlich gibt es bei den Etappen – außer den Zeitfahretappen 10, 6 und 4 und bei den Zwischensprints 3, 2 und 1 Sekunden Zeitbonifikation. Für die Fahrer, die nach dem 1. Januar 1991 geboren wurden, wird auf dieser Basis die Nachwuchswertung vergeben, deren Führender mit dem Maglia Bianca ausgezeichnet wird.[5]

Der Führende der Punktewertung trägt das Maglia Rossa. Für diese Wertung werden bei flachen Etappen zwischen 50 und 1 Punkt für die ersten 15, bei mittelschweren Etappen zwischen 25 und 1 Punkt für die ersten 10 sowie bei Bergetappen und Zeitfahren zwischen 15 und 1 Punkt für die ersten 10 Fahrer vergeben. Bei Zwischensprints werden auf Flachetappen zwischen 20 und 1 Punkt für die ersten 8, bei mittelschweren Etappen zwischen 10 und 1 Punkt für die ersten 5 und bei Bergetappen zwischen 8 und 1 Punkt für die ersten 3 Fahrer vergeben.[5]

Der Führende in der Bergwertung trägt das Maglia Azzurra. Punkte werden vergeben auf der Cima Coppi zwischen 45 und 1 Punkt für die ersten 9, auf Bergen der 1. Kategorie zwischen 35 und 1 Punkt für die ersten 8, auf Bergen der zweiten Kategorie zwischen 15 und 1 für die ersten 6, bei Anstiegen der dritten Kategorie zwischen 7 und 1 Punkt für die ersten 4 und bei Anstiegen der vierten Kategorie zwischen 3 und 1 Punkten für die ersten 3 Fahrer.[5]

Außerdem gibt es zwei Mannschaftswertungen. Die Wertung Winning Team ist eine Wertung, die sich aus der Addition der Tageszeiten der jeweils drei besten Fahrer des Teams ergibt. Die Wertung Super Team ergibt sich aus Punkten, die für vordere Platzierungen der Fahrer eines Teams bei den Etappen vergeben werden.

Daneben gibt es noch folgende Sonderpreise[6]:

  • Zwischensprintwertung: Auf jeder Etappe (außer Zeitfahren) erhalten die ersten fünf Fahrer bei den Zwischensprints 10, 6, 3, 2, und einen Punkt.
  • Ausreißer-Wertung: Sieger wird der Fahrer, der im gesamten Rennen am längsten in Ausreißergruppen (in einer Gruppe von maximal zehn Fahrern) aktiv war.
  • Kämpferischster Fahrer: Bei Zielankünften, den Zwischensprints und jeder Bergwertung werden Zähler für dieses Klassement vergeben. Die Anzahl der Zähler entspricht dabei aber nicht den ansonsten dort vergebenen Punkten.
  • Fair Play-Wertung: Grundlage für diese Wertung ist ein Punktesystem, bei dem es gilt, möglichst wenig Zähler zu sammeln. Beispielsweise wird eine Geldbuße in einen Strafpunkt je 10 Schweizer Franken umgerechnet, Zeitstrafen bringen zwei Punkte je Sekunde.

Wertungen

Bearbeiten

Die Tabelle zeigt die Führenden der jeweiligen Wertung nach Abschluss der Etappe an.

Etappe  
Gesamt­wertung
 
Punkte­wertung
 
Bergw­ertung
 
Nach­wuchs­wertung
Mannschafts­wertungen
Winning Team Super Team
1. Niederlande  Tom Dumoulin
(TGA)
Niederlande  Tom Dumoulin(1) (TGA) nicht vergeben Schweden  Tobias Ludvigsson
(TGA)
Team Giant-Alpecin Team Giant-Alpecin
2. Deutschland  Marcel Kittel(2)
(EQS)
Spanien  Omar Fraile (DDD)
3. Deutschland  Marcel Kittel (EQS) Niederlande  Maarten Tjallingii (TLJ) Etixx-Quick Step
4. Niederlande  Tom Dumoulin
(TGA)
Italien  Damiano Cunego
(NIP)
Luxemburg  Bob Jungels(3)
(EQS)
Astana Pro Team
5.
6.
7. Deutschland  André Greipel(4)
(LTS)
Belgien  Tim Wellens
(LTS)
Lotto Soudal
8. Italien  Gianluca Brambilla
(EQS)
Etixx-Quick Step Etixx-Quick Step
9.
10. Luxemburg  Bob Jungels
(EQS)
Italien  Damiano Cunego
(NIP)
Movistar Team
11.
12.
13. Costa Rica  Andrey Amador (MOV) Italien  Giacomo Nizzolo
(TFS)
14. Niederlande  Steven Kruijswijk
(TLJ)
Astana Pro Team
15. Team Lotto NL-Jumbo
16.
17.
18. Etixx-Quick Step
19. Kolumbien  Esteban Chaves (OGE)
20. Italien  Vincenzo Nibali
(AST)
Spanien  Mikel Nieve
(SKY)
21.
Sieger Italien  Vincenzo Nibali (AST) Italien  Giacomo Nizzolo (TFS) Spanien  Mikel Nieve (SKY) Luxemburg  Bob Jungels (EQS) Astana Pro Team Etixx-Quick Step
(1) 
Während der zweiten Etappe trug Primož Roglič (TLJ) stellvertretend das Rote Trikot der Punktewertung.
(2) 
Während der vierten Etappe trug Elia Viviani (SKY) stellvertretend das Rote Trikot der Punktewertung.
(3) 
Während der elften, zwölften und 13. Etappe trug Davide Formolo (CPT) stellvertretend das Weiße Trikot der Nachwuchswertung.
(4) 
Während der 13. Etappe trug Giacomo Nizzolo (TFS) das Rote Trikot der Punktewertung, da André Greipel nicht an den Start ging.

Prämien

Bearbeiten

Insgesamt wurden 1.366.510 Euro an Preisgeldern ausgeschüttet. Davon erhielt der Sieger 115.668 Euro, der Zweite 58.412 Euro und der Dritte 28.801 Euro. Ein Etappensieg brachte 11.010 Euro ein, ein Tag im Maglia Rosa 1000 Euro. In den Mannschaftswertungen erhielten die jeweiligen Sieger je 5000 Euro.[6]

Siehe auch

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Giro d’Italia 2016 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Die Favoriten auf den Giro-Sieg – Fünf Sterne für Nibali und Landa. radsport-news.com, 4. Mai 2016, abgerufen am 6. Mai 2016.
  2. Stephen Farrand: Giro d'Italia: A guide to the top 10 sprinters. cyclingnews.com, 3. Mai 2016, abgerufen am 6. Mai 2016.
  3. Giro d'Italia Fight for Pink – Il Garibaldi. La Gazzetta dello Sport, RCS Sport, S. 18, abgerufen am 9. Mai 2016.
  4. Nibali mit Aufholjagd im Hochgebirge zum Giro-Triumph. radsportnews.com, 29. Mai 2016, abgerufen am 29. Mai 2016.
  5. a b c Le maglie di classifica e gli abbuoni. In: Bicisport: La Guida del Giro 2016. S. 11.
  6. a b Reglement und Prämien–Giro 2016: Wertungen, Preisgelder, Trikots, Berge, Sprints. radsport-news.com, 17. Mai 2016, abgerufen am 17. Mai 2016.