Glanz-Skabiose
Die Glanz-Skabiose (Scabiosa lucida), auch Glänzende Skabiose genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Skabiosen (Scabiosa) in der Unterfamilie der Kardengewächse (Dipsacoideae).
Glanz-Skabiose | ||||||||||||
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Glanz-Skabiose (Scabiosa lucida) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Scabiosa lucida | ||||||||||||
Vill. |
Beschreibung
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenDie Glanz-Skabiose wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 50 Zentimetern.
Die Laubblätter sind in einer grundständigen Rosette und am Stängel verteilt angeordnet. Die Grundblätter sind eiförmig, gekerbt und meist kahl sowie etwas glänzend. Die Stängelblätter sind fiederschnittig mit schmalen Zipfeln und nur randlich oder unterseits auf den Nerven behaart.
Generative Merkmale
BearbeitenDie Blütezeit reicht von Juli bis September. Die vielen relativ kleinen Blüten stehen in einem flachen, köpfchenförmigen Blütenstand mit einem Durchmesser von 2,5 bis 4 Zentimetern zusammen. Der „eigentliche“ Kelch ist in fünf lange, rotbraune glänzende Borsten umgewandelt. Diese sind gekielt mit Randstreifen neben der Mittelrippe. Die rotlila Krone ist fünfteilig mit ungleichen Zipfeln. Die randständigen Blüten sind größer und strahlend.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.[1]
Ökologie
BearbeitenDer trockenhäutige Außenkelch dient zusammen mit den Kelchborsten als Fallschirm bei der Ausbreitung der Diasporen, hier die Früchte, durch den Wind.
Vorkommen
BearbeitenDie Glanz-Skabiose gedeiht in den Gebirgen Süd- und Mitteleuropas, beispielsweise in den Alpen. Es gibt Fundortangaben für die Länder südliches Frankreich, nördliches Italien, Slowenien, Tschechien, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Albanien, südliches Deutschland, Österreich, Schweiz, Ungarn, Polen und die nordwestliche Ukraine.[2]
Diese kalkliebende Pflanze wächst meist auf Kalkmagerrasen, Magerweiden, in Föhrenwäldern, auf felsigen Hängen, Felsschutt und in Flachmoorwiesen. Sie gedeiht in Höhenlagen von 1000 bis 2700 Metern. In den Allgäuer Alpen steigt die Glanz-Skabiose am Angererkopf in Bayern bis zu einer Höhenlage von 2100 Metern auf.[3] Sie ist eine Charakterart der Ordnung Seslerietalia albicantis und kommt besonders oft im Caricetum ferrugineae und im Seslerio-Caricetum sempervirentis vor.[1]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 1+ (unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[4]
Systematik
BearbeitenDie Erstveröffentlichung von Scabiosa lucida erfolgte 1789 durch Dominique Villars in Histoire des Plantes de Dauphiné, (3 volumes, illustrés par l'auteur lui-même).[2]
Bei manchen Autoren gibt es Unterarten.
Literatur
Bearbeiten- Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 2002, ISBN 3-576-11482-3.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 888.
- ↑ a b Scabiosa lucida im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 545.
- ↑ Scabiosa lucida Vill. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 3. April 2021.
Weblinks
Bearbeiten- Scabiosa lucida Vill., Glanz-Skabiose. auf FloraWeb.de
- Glanz-Skabiose. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Skabiose Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).