Glas (Einheit)
Glas war ein Volumenmaß im Großherzogtum Baden.[1] Es war ein besonders im Weinhandel benutztes Flüssigkeitsmaß. Nach dem Gesetz vom 18. Dezember 1819 entsprach es exakt 1,5 Deziliter[2] und somit rechnerisch exakt 7 592.592.704.431⁄1.054.687.500.000 Pariser Kubikzoll, weil im Jahr 1799 der Meter zu einer Länge von exakt 443,296 Pariser Linien definiert wurde. Im niederländischen Getreide- und Getränkehandel war das Maß Glas durch Maatje oder Mäßchen gleichwertig ersetzt; welches dort exakt zu 1 Deziliter definiert wurde, was rechnerisch exakt 5 21.749.651.477⁄527.343.750.000 Pariser Kubikzoll entspricht.
Baden
Bearbeiten- 1 Glas = 3⁄20 Liter = 0,15 Liter ≈ 7,562 Pariser Kubikzoll
- 1 Maß = 10 Gläser
- 1 Ohm = 10 Stütze = 1000 Gläser = 150 Liter ≈ 7561,866 Pariser Kubikzoll
- 1 Glas = 4 Schoppen[3]
Die Waldecker Ohm, gültig im Fürstentum Waldeck und in der Grafschaft Pyrmont, hatte 142,82 Liter und somit war ein Glas entsprechend kleiner, denn die Maßkette war hier:
Niederlande
Bearbeiten1. Getreidemaß
- 1 Maatje/Glas = 0,1 Liter ≈ 5,041 Pariser Kubikzoll
- 1 Kop = 10 Maatje
- 1 Schepel = 10 Koppen = 100 Maatje
- 1 Mud oder Sack = 1000 Maatje
2. Flüssigkeitsmaß[2]
- 1 Maatje/Glas = 10 Vingerhoed = 0,1 Liter
- 1 Kan/Litron = 10 Maatje
- 1 Vat/Baril/Fass/Tonne = 1000 Maatje
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde …. Verlag Gottfried Basse, Quedlinburg/Leipzig 1830, S. 108.
- ↑ a b Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde …. Verlag Gottfried Basse, Quedlinburg/Leipzig 1830, S. 166.
- ↑ Maß-, Gewichts- und Münz-, nebst anderen Hilfs-Tabellen für Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibende. Verlag der v. Ebnerschen Buchhandlung, Nürnberg 1856, S. 9.
- ↑ Leopold Carl Bleibtreu: Handbuch der Münz-, Maaß- und Gewichtskunde, und des Wechsel-, Staatspapier-, Bank- und Actienwesens europäischer und außereuropäischer Länder und Städte. Verlag von J. Engelhorn, Stuttgart 1863, S. 452.