Global Metal

Film von Sam Dunn und Scot McFadyen

Global Metal ist der zweite Film des kanadischen Kulturanthropologen Sam Dunn. Der Dokumentarfilm von 2008 behandelt, wie Sam Dunns erster Film Metal – A Headbanger’s Journey, die Musikrichtung Heavy Metal. Er dokumentiert wie sich Heavy Metal weltweit ausgebreitet hat und wie die einzelnen Kulturen mit der ursprünglich westlichen Musikrichtung umgehen und diese verändern.

Film
Titel Global Metal
Produktionsland Kanada
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2008
Länge 93 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie
Produktion
  • Sam Dunn
  • Scot McFadyen
Kamera Martin Hawkes
Chronologie

Global Metal beleuchtet die Entwicklung von Heavy-Metal-Musik und der damit verbundenen Subkultur in sieben nicht-westlichen Staaten: Brasilien, Japan, Indien, China, Indonesien, Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Nachdem die Länder kurz vorgestellt wurden, wird die Situation im Land mit lokalen Künstlern, Fans, Journalisten und andere Szeneangehörige besprochen. Teilweise werden außerdem Musiker westlicher Bands zu ihren Erfahrungen mit der Subkultur im Land befragt.

Produktion

Bearbeiten

Nach Abschluss der ersten Metal-Dokumentation, wusste Dunn bereits, dass er einen zweiten Teil zur globalen Metalszene drehen wollte. Die Vorproduktion und Recherche nahm ein halbes Jahr in Anspruch, danach wurde 7 Wochen lang in Japan, Indonesien, Israel, Polen und China gedreht. Die Aufnahmen in Brasilien, Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden später angefertigt. Ursprünglich war geplant im Iran zu drehen, doch da das Drehteam keine Visa erhielt, besuchten sie stattdessen das Dubai Desert Rock Festival. Die Aufnahmen aus Polen wurden im Film letztendlich nicht verwendet.[1][2]

Interviewpartner

Bearbeiten

Brasilien

Bearbeiten

Rio de Janeiro und São Paulo

Künstler Band Nationalität
Carlos Lopes Dorsal Atlântica Brasilien 
Rafael Bittencourt Angra Brasilien 
Adrian Smith Iron Maiden Vereinigtes Konigreich 
Dave Murray Iron Maiden Vereinigtes Konigreich 
Max Cavalera Sepultura, Soulfly Brasilien 

Sonstige

Tokyo

Künstler Band Nationalität
Tom Araya Slayer Chile 
Kerry King Slayer Vereinigte Staaten 
Lars Ulrich Metallica Danemark 
Marty Friedman Megadeth, Cacophony Vereinigte Staaten 
Yoshiki X-Japan Japan 
Mirai Kawashima Sigh Japan 

Sonstige

Mumbai und Bangalore

Künstler Band Nationalität
Sahil Makhija (Demonstealer) Demonic Resurrection Indien 
Prashant Shaw Exhumation Indien 
Nolan Lewis Kryptos Indien 
Anant Dwivedi Prakalp Indien 
Vincent Pereira Prakalp Indien 
Sai Prabhakarah Souled Out Indien 
Bruce Dickinson Iron Maiden Vereinigtes Konigreich 

Sonstige

Peking

Künstler Band Nationalität
Kaiser Kuo Tang Dynasty Vereinigte Staaten 
Nong Yong Ritual Day China Volksrepublik 

Sonstige

  • Wang Xiao, Angestellter des 666 Rock Shop
  • Yang Yu, Painkiller Magazine
  • Zhang Feng, Direktor der MIDI School

Indonesien

Bearbeiten

Jakarta

Künstler Band Nationalität
Barney Greenway Napalm Death Vereinigtes Konigreich 
Andre Tiranda Sikskubur Indonesien 
Arian 13 Seringai Indonesien 
Ombat Nasution Tengkorak Indonesien 

Sonstige

Jerusalem

Künstler Band Nationalität
Kobi Farhi Orphaned Land Israel 
Eran Segal Whorecore Israel 
”Evil” Haim Whorecore Israel 
Butchered Arallu Israel 
Nir Nakav Salem Israel 
Yotam “Defiler” Avni Abed Israel 

Sonstige

Vereinigte Arabische Emirate

Bearbeiten

Dubai

Künstler Band Nationalität
Ali Kahtmayan Iran 
Maher Musiker Saudi-Arabien 
Ahmid Musiker Saudi-Arabien 
Al-Sharif Hate Suffocation Agypten 
Barney Ribeiro Nervecell Vereinigte Arabische Emirate 

Sonstige

  • Armin, Fan – Iran
  • Abed, Fan – Libanon
  • Omar Abdula Aziz Mohammed Khan Abdula, Fan – Dubai

Rezeption

Bearbeiten

Als Dokumentation wurde der Film von Wissenschaftlern für seine oberflächliche Darstellung der gezeigten Länder kritisiert. Er gehe kaum auf die Besonderheiten der verschiedenen Kulturen und deren Wechselwirkung mit der Musik ein. Dunn lasse immer wieder Möglichkeiten verstreichen, kritische Fragen zu stellen, die Eigenheiten der örtlichen Metalszene zu beleuchten oder deren Wechselwirkung mit der Mainstreamkultur zu ergründen. Nicht einmal die Funktion der rebellierenden Subkultur, welche dem Genre durch ihre (angebliche) Herkunft aus dem Punk inhärent sei, werde in autokratischen Ländern wie Indonesien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten beleuchtet. Stattdessen werden Musik und Subkultur weitgehend als lokale Abwandlung der europäisch-amerikanischen Szene behandelt. Einzig die Entwicklungen in China und Japan sowie der Einfluss der brasilianischen Band Sepultura werde etwas differenzierter betrachtet. Auch die titelgebende Globalisierung des Genres beschränke sich im Rahmen des Films auf die verbesserte Verfügbarkeit von Musik über das Internet.

Als Unterhaltungsmedium wurde der Film wesentlich wohlwollender aufgenommen: Szenemedien beschrieben den Film als selbstironisch und stellenweise sogar rührselig.[3] Er feiere die Szene und zeige ihre Qualitäten sowie ihre Rolle im Umgang mit repressiven Kulturen. Gleichsam bleibe er teilweise oberflächlich, was auch der relativ kurzen Laufzeit geschuldet sei.[2] Der unkritische Umgang wurde teilweise mit Dunns Innenperspektive als Fan erklärt, was ihm eine Konfrontation mit seinen Idolen wohl erschwere. Als Reisefilm sei er derweil kurzweilig.[4] Dass der Film Aufmerksamkeit auf die Konflikte mit religiösen und politischen Autoritäten lenke, wurde von Fans insgesamt als positiv bewertet.[5] Die Musikauswahl wurde fast universell gelobt.

Auf IMDb hat der Film bei knapp 5.000 Bewertungen eine durchschnittliche Bewertung von 7,9 von 10 Punkten.

Literatur

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Andrew Mack: Talking 'Global Metal' with Scot McFadyen and Sam Dunn. In: Screen Anarchy. 21. Juni 2008, abgerufen am 12. November 2024 (englisch).
  2. a b Björn Backes: Das neue Meisterwerk von Metal-Dokumentarfilmer Sam Dunn. In: Powermetal.de. 14. Januar 2009, abgerufen am 12. November 2024.
  3. Holger Stratmann: Global Metal. In: RockHard. 17. Februar 2010, abgerufen am 12. November 2024 (deutsch).
  4. Dr. Acula: Global Metal. In: Bad Movies. 2009, abgerufen am 12. November 2024.
  5. Keith Carman: Global Metal. In: Exclaim! 19. Juni 2008, abgerufen am 12. November 2024 (englisch).
Bearbeiten