Glocken auf dem Johanniskirchhof

Kirchenglocken auf dem Johanniskirchhof in Magdeburg in Sachsen-Anhalt

Die Glocken auf dem Johanniskirchhof sind sechs Kirchenglocken in Magdeburg in Sachsen-Anhalt.

Die fünf Bronzeglocken, 2024

Standort

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Die Glocken befinden sich in der Magdeburger Altstadt an der südöstlichen Ecke des Johanniskirchhofs, nordöstlich des Chors der Johanniskirche.

Geschichte und Beschaffenheit

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Die Herkunft von fünf der sechs Glocken ist unklar. Es wird jedoch angenommen, dass sie nicht aus den Kirchen der Stadt Magdeburg stammen. Die Provenienz einer der Glocken konnte ermittelt werden. Bei den fünf direkt am Chor aufgestellten Glocken handelt es sich um historische Bronzeglocken. Eine weitere, etwas weiter nordöstlich, nahe der Einmündung des Tannenbergs, stehende Glocke, ist aus Eisenhartguss.

Am jetzigen Platz wurden die Glocken im Jahr 2004 aufgestellt. Zuvor sollen sie sich im Kloster Unser Lieben Frauen und dann bei der im Bereich der Denkmalpflege tätigen Paul Schuster GmbH befunden haben. Zeitweise war davon ausgegangen worden, dass die Glocken ursprünglich aus örtlichen Kirchen stammen würden.[1]

2011 wurden von Unbekannten zwei der Bronzeglocken mehrere Meter von ihrem Standort weggerückt. Dies wurde als Vorbereitung zum Diebstahl, möglicherweise durch Buntmetalldiebe verstanden. Vorübergehend wurden dann erst zwei, später auch die drei weiteren Bronzeglocken entfernt. Es gab Überlegungen, die Glocken in Betonfundamente zu verankern.[1] Später wurden die Glocken wieder aufgestellt.

Im Einzelnen bestehen folgende Glocken (von links nach rechts):

Nummer Bild Beschreibung Entstehungszeit Glockengießer ehemaliger Standort
1   Reich ornamental verziert und mit Inschriften versehen. Sie trägt die Inschrift C.G.GOTTLEBER. I. F. BENADE. IUSTIZ - AMTMANN. P.PR.U.KIRCH.INSP. C.G.MEHNERT. I.C.PULMANN. OB. KIRCHEN - VORST. BURGERM.U.POSTM. I.G.SEIBT. STADT-RICHTER. Eine umlaufende weitere Inschrift lautet AUF KOSTEN DER KIRCHFARTH VON STADT U. DORFSCHAFTEN UMGEGOSSEN ALLHIER DURCH IOH. IOSEPH KITTEL GLOCKENGIESSER VON NIXDORF IN BOEHMEN AO: 181Z. 1812 Johann Joseph Kittel in Nixdorf in Böhmen Johanneskirche in Hoyerswerda[2]
2   Verziert mit Abgüssen von Münzen bzw. Brakteaten und der Inschrift * Sankt Johannis * Anno domini MCCCCCIII * Hilf got maria berot * 1503 unbekannt
3   Verziert mit einem Wappen und der darunter befindlichen Inschrift „Herr, mach uns frei!“ Am Glockenrand befinden sich die weiteren Inschriften „Neuerstanden durch Umguss der 1897 von Kommerzienrat Peter Schmidt gestifteten Glocke.“ und „Gegossen von Gebrüder Bachert, Karlsruhe i. B. 1929“ 1929 Gebrüder Bachert, Karlsruhe unbekannt
4   Steile Haube, verziert mit Medaillons mit kleinteiligen Reliefs und der Inschrift: anno dm M CCCCC II sancta maria. 1502 Gießhütte Ziegler, Erfurt unbekannt
5   Es besteht eine lateinische Schulterinschrift: O REX GLORIAE VENI CUM PACE (O König der Herrlichkeit komme mit Frieden); dazwischen sind möglicherweise Brakteaten oder medaillonartige Plaketten mit Tiermotiven angeordnet. Die Glocke ist allerdings gesprungen und ihre Krone beschädigt. um 1300 unbekannt
6   Glocke aus Eisenhartguss mit der umlaufenden Inschrift DIE STUNDEN FLIEHEN ~ MACHT EUCH BEREIT ZUR EWIGKEIT ~ ANS BETEN MAHNT EUCH MEIN GELÄUT! 1926 unbekannt
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Commons: Glocken auf dem Johanniskirchhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Karl-Heinz Kaiser, Metalldiebe immer skrupelloser: Selbst Kirchenglocken nicht mehr sicher vom 30. September 2011 auf www.volksstimme.de
  2. Geschichte in Zahlen auf chronik.kirche-hy.de

Koordinaten: 52° 7′ 50,7″ N, 11° 38′ 30,6″ O